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Kamptal DAC

Die Herkunft im Fokus

(Salzburg, 06.09.2018) In einigen heimischen Weinregionen wurden mit dem Jahrgang 2016 die Bezeichnungen für Herkunftsweine (DAC) adaptiert. Die einzelnen Weingärten – die Rieden – haben nun mehr Gewicht, der Alkoholgehalt als Qualitätsmerkmal tritt in den Hintergrund. Eine Annäherung am Beispiel des Kamptals. Weine aus dem Kamptal jetzt bestellen >

Im Bewusstsein der Kunden gewinnt der Ursprung von Produkten, besonders auch von Wein, immer mehr an Bedeutung. Die Eigenheiten der Rieden, die aufgrund diverser Böden und Mikroklimata innerhalb einer Weinregion breit gefächert sind, machen die Weine entsprechend vielfältig. Um dies besser kommunizieren zu können, wurde mit dem Jahrgang 2016 im Kamptal ein dreistufiges Klassifikationssystem festgelegt. Früher waren im Gebiet zwei Kategorien definiert: Kamptal DAC Klassik und Kamptal DAC Reserve – jeweils gültig für die Rebsorten Riesling und Grüner Veltliner. Die beiden Rebsorten des Gebietes stehen nach wie vor für Kamptal DAC, allerdings gilt nun ein System in Pyramidenform, das sich an renommierten europäischen Regionen, wie dem französischen Burgund, orientiert: Gebietswein – Ortswein – Riedenwein. Die Bezeichnungen für den Grünen Veltliner vom Weingut Bründlmayer lassen sich z. B. so zuordnen: Kamptal Terrassen (Gebiet) – Langenlois Alte Reben (Ort) – Lamm (Ried).

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Gebietswein - Ortswein - Riedenwein

Fred Loimer, Obmann des Regionalen Weinkomitees Kamptal, keltert genauso wie sein Kollege Karl Steininger den Gebietswein Kamptal DAC. Löss- und Urgesteinsverwitterungsböden liefern die besonderen geologischen Voraussetzungen für diese herkunftstypischen Grünen Veltliner, die aus verschiedenen Orten und Rieden stammen können. In ihnen verschmilzt die Essenz des Gebietes zu einem wunderbar erfrischenden und eleganten, kräuterwürzigen Ganzen. Das bedeutet auch das Zusammentreffen von heiß und kalt, des typischen Kamptal-Klimas in Verbindung mit den Böden. Birgit Eichinger hat ihren Betrieb im Straßertal und bringt einen Ortswein mit dem Namen Strass auf die Flasche. „Er ist für mich ein Spiegel aller Weingärten und Böden wie Löss, Gneis und Sandstein in meiner Heimatgemeinde. Sein Charakter ist fein-pfeffrig, er hat eine zarte, helle Frucht und eine lebendige Säurestruktur“, sagt die Winzerin. Alwin Jurtschitsch vom Weingut Sonnhof in Langenlois produziert, wie die meisten seiner Kollegen, Weine in allen drei Kategorien. Einer seiner Prachtveltliner in Sachen Riede ist der Spiegel. Der Wein, als Einzellage abgefüllt, gehört somit zu den Weinen an der Spitze der Pyramide. Der Spiegel ist eine vom Löss geprägte Plateau-Lage, die dem Veltliner seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Im Wein zeigt sich dies durch eine saftige, gelbe Fruchtigkeit, delikate Würze und viel Lagerpotenzial.

Nicht mehr nur der Alkoholgehalt zählt

Immer weniger wichtig wird der Alkoholgehalt eines Weines. Laut der bisherigen DAC-Verordnung waren Klassik oder Reserve ausschließlich darüber definiert. Da die Weinjahrgänge aufgrund klimatischer Verhältnisse höchst unterschiedlich sind, stellte dies die Winzer immer wieder vor Probleme. Im einen Jahr war der Alkoholgehalt gemäßigt, also im Klassik-Bereich. Im nächsten Jahr war fast alles auf Reserve-Niveau. Das war für den Konsumenten schwer nachvollziehbar. Heute gibt es nur noch Untergrenzen. So muss der Gebietswein Kamptal DAC mindestens 11,5 Prozent Alkohol aufweisen, beim Ortswein sind es 12 und beim Riedenwein 12,5 Prozent. Die Zusatzbezeichnung Reserve gibt es nach wie vor. Für sie gilt neben dem Mindestalkoholgehalt von 13 Prozent ein Erscheinungstermin von frühestens 1. Juli nach der Ernte. Das Weingut Hiedler bringt seine Grünen Veltliner Kittmannsberg und Schenkenbichl sowie die Rieslinge Gaisberg, Kogelberg und Heiligenstein als Reserve und damit später auf den Markt.

Geschärftes Profil

Um Verwechslungen von Lagen mit Markennamen zu vermeiden, wurde übrigens schon vor einiger Zeit die Lagenbezeichnung mit dem Wort Ried verankert. Sie muss dem Namen der Lage vorangestellt werden. Somit heißen bekannte Weine wie der Grüne Veltliner Renner von Schloss Gobelsburg nun Grüner Veltliner Ried Renner, beim Weingut Rabl ist der Grüne Veltliner Dechant nun der Grüne Veltliner Ried Dechant. All diese Weine zeigen mit der kleinsten Herkunftseingrenzung, der Riede, die größte Bedeutung in der Hierarchie. Mit der Dreistufigkeit Gebiet – Ort – Riede wird die Herkunft für den Konsumenten leichter nachvollziehbar. Alle Informationen sind am Vorderetikett erkennbar, und der Ursprung der Flasche Wein ist viel klarer. Damit wird auch das Profil der Weine geschärft.
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Von Petra Bader (Weinakademikerin und freie Journalistin für Wein- und Genussthemen)


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