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Wenn es Frühling wird in Alba, Asti und Gavi…

  

Die Weinregion Piemont besitzt einen guten Ruf bei Weinkennern, die hochwertige, gerbstoffreiche Rotweine mögen. Sie fachsimpeln über das Terroir des Barolo oder huldigen ehrfurchtsvoll dem Barbaresco Costa Russi und seinem berühmten Winzer Angelo Gaja. Unbestritten ist weltweit die Strahlkraft des majestätischen Hügellandes Langhe mit seinen markanten Rotweinen der Sorte Nebbiolo. Es sind Weine für die Ewigkeit. Glücklicherweise besitzt das Piemont eine ganze Palette an Weinen, einige sind ein herrlicher Ausdruck und Begleiter der blühenden Jahreszeit. Warum auf den Herbst mit dichten Nebelfeldern und den weißen Trüffeln aus Alba warten, wenn es im Frühjahr dort so leuchtend frische Farben und bezaubernden Düfte in Land und Wein zu entdecken gibt.

  

Gavi und Asti im Herzen

Der Weißwein Gavi zählt dazu, ebenso der Rotwein Barbera aus dem Astigiano/Monferrato, den Hügeln in der Umgebung der Stadt Asti. Und es muss kein großer Rotwein sein - wie der Barbera d’Asti Bricco del Uccellone von Braida - um die Rebsorte zu verstehen und lieben zu lernen. Die meist angebaute Rebsorte des Piemont kann mit ihrem durch und durch piemontesischen Charakter schon für kleines Geld begeistern. Im Gegensatz zum Nebbiolo mit seinen markanten Gerbstoffen sind die Barbera-Weine eher sanft, doch auch markant, und auf ihre Weise betörend. Bereits Mitte April zeigen sich die ersten Knospen an den Reben, erwachen das Land und die Städte aus dem Winterschlaf. Dann genießen die Einheimischen den Aperitivo im Freien an der zentralen Piazza in Asti, wo die Einflüsse der Kultur des Savoyer Königshauses in Architektur und Lebensgewohnheiten greifbar sind. Asti ist authentisch, eine bäuerlich geprägte Kleinstadt und ein Zentrum florierender Wirtschaft. Was für das Städtchen Alba der Mythos Barolo und die weißen Trüffel sind, das ist für die Provinzhauptstadt Asti der süffige Barbera und der süße Moscato bzw. Asti Spumante.

 

Roberto Sarotto ist in Neviglie in der Nähe von Alba zuhause. Der erfolgreiche und authentische Winzer erzeugt seine Weine in mehreren Anbaugebieten des Piemonts. Wie fast jeder Winzer im Piemont liebt er gutes Essen, ist mit der ausgefeilten, französisch geprägten Küche aufgewachsen. Im Gespräch verrät er uns die Besonderheiten der Rebsorten und ihre Eignung als Begleiter italienischer Speisen. Ganz gleich ob der Barbera aus den Hügeln von Asti oder Alba stamme, sei er ein einzigartiger Roter, der Frucht und Frische mit dem noblen Charakter des Piemonts verbindet. In Alba, wo auch das bekannte Weingut Prunotto zuhause ist, welches der berühmten Familie Marchese Antinori aus der Toskana gehört, sind die Barbera-Weine in der Regel eine Nuance konzentrierter und gewichtiger als in Asti. Das liege daran, das dort die Rebsorte Nebbiolo eben die Hauptrolle spiele, im Astigiano ist Barbera di Nummer 1!

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Barbera trinke ich zu…

Als erste Annäherung liefert Roberto die klassische Minestrone Gemüsesuppe, die mit Pesto und Parmesan verfeinert werden kann aber nicht muss. Ein Rotwein zur Suppe, das ist mal ein origineller und spannender Vorschlag! Danach kommt er so richtig in Fahrt und erzählt von den „Raviolo al tavagliolo“. Mitunter werden diese mit Kalb-, Kaninchen- und Schweinefleisch gefüllten Teigtaschen auch Agnolotti genannt. Das Besondere daran ist, dass Sie in der „Serviette“ also trocken serviert werden, so kommt der Fleisch- und Teiggeschmack der frischen Nudeln so richtig zur Geltung. Diese Klarheit besitzt auch der Rotwein Barbera, was ihn als Speisenbegleiter prädestiniert. Die Barbera-Weine können je nach Preis von leicht und fruchtig (meist im Stahltank ausgebaut) bis strukturiert und kraftvoll (meist im Holzfass ausgebaut) ausfallen, stets bleibt jedoch die Eigenheit der Rebsorte erhalten. „Barbera liebt die Sonne, weshalb Sie in den letzten 10 Jahren von der Klimaerwärmung profitiert hat“, erklärt Roberto, der mit seinen 30 Jahren Erfahrung weiß, wovon er spricht. Es sind zuckerreiche Trauben, wodurch ein Rotwein mit kräftigem Körper entsteht, der gleichzeitig seine Eleganz und Leichtfüßigkeit behält.

 

Eine „buona forchetta“ ist auch Raffaella Bologna, die 1-2 Lieblingsrezepte zum Barbera-Rotwein zum Besten gibt. Sie ist die charismatische Besitzerin des Weingutes Braida, das sie mit ihrem Bruder Beppe und ihrem österreichischen Mann mit Herzblut und Leidenschaft für den Barbera führt. Es ist kein Geheimnis, dass die maßgebliche Arbeit ihres Vater Giacomo in den frühen Neunzigern den Barbera erst vom Bauernwein zum salonfähigen Rotwein geführt hat. Erst kürzlich habe sie ein Kochbuch mit Rezepten der Familie Bologna veröffentlicht: Wie wäre es mit „Risotto alle becaccia“ (mit Taube, Fasan)? Das Risotto wird im Wasser geboren und stirbt dann im Rotwein, im Barbera natürlich! Die delikate Art des Rotweins Barbera eigne ihn auch als Begleiter zum Kaninchensalat mit Wachteleiern.

  

Das Piemont kann auch Weiß!

Doch wenden wir uns nun dem weißen Piemont zu: In der Heimat des Barbera wird auch eine große Menge der aromatischen Moscato -Traube angebaut, sie findet im süßen Asti Spumante bzw. dem Moscato d’Asti ihre betörende Bestimmung. Abseits davon, schon an der Grenze zur Lombardei im Osten, liegt ein beschaulicher Weinort, der für seinen Weißwein berühmt ist. Die Hügel des Städtchens Gavi in der Provinz Alessandria sind das Terrain der Rebsorte Cortese, welche die Basis für den Gavi-Weißwein ist. Sie ist ebenso prägnant und eigenständig wie die Sorte Barbera!

 

Findet sich für den Pinot Grigio bzw. Sauvignon blanc in vielen Köpfen ein Geschmacksprofil, weil diese Sorten weltweit angebaut werden, so ist es beim Cortese anders. Einzig in der Gegend um den Gardasee – im Custoza-Gebiet – wird die Sorte als Beimischung verwendet. In Gavi spielt sie die Hauptrolle, und das schmeckt nicht jedem! Der Gavi ist ein eleganter, aromatisch zurückhaltender Weißwein mit vergleichsweise leichtem Körper (12-12,5 Vol% Alkohol) jedoch einem energisch zupackenden Ansatz am Gaumen. Die Aromatik ist von Trockenkräutern, Wildblumen und Zitrusfrüchten bestimmt, ein wahrhaftiger Frühlingswein, der erst mit den wärmeren Tagen so richtig aufblüht. Eines der verwegenen und polarisierenden Gerichte im Piemont ist die „bagna cauda“ (warme Soße), die auch in der Provence oder in Nizza gereicht wird, ein weiteres Indiz für den bestimmenden Einfluss der französischen Esskultur im Piemont. Rohes und gekochtes Gemüse wird zu einer Sauce aus Olivenöl, Sardellen und Knoblauch gestippt. Das ist Geschmacksache, nicht für jedermann, doch der Gavi-Weißwein nimmt es mit dem intensiven Geschmack allemal auf und glänzt als Speisenbegleitung.

  

Terroir oder kein Terroir, ist das hier die Frage?

Ganz allgemein ist die Gemüseküche die beliebte Spielwiese dieses kräutrig-mineralischen Weißweines, der seine Entschlossenheit auch aus der Tatsache gewinnt, dass die Trauben trockenen, kalten Winden ausgesetzt sind und die kalkweißen Böden für eine hohe Lichtintensität sorgen. Das sind spezielle Terroireinflüsse, die den Wein prägen. Wir brauchen nicht über die unterschiedlichen Lagen zu philosophieren, aber die Tatsache des gebietsbezogenen Geschmacks ist ein beachtenswerter Teil der Faszination Wein. Und diese erhält der Weinliebhaber auch beim Gavi für relativ kleines Geld! Nur ein geringer Teil wird im Holzfass ausgebaut und kommt als Riserva auf den Markt. Die allermeisten Weine sind im Frühling nach der Ernte startklar und freuen sich auf die warmen Sonnenstrahlen auf der Terrasse. Natürlich können sie auch den Wein vom vorletzten Jahr servieren, denn die Weine des Piemonts sind eigenständig wie widerstandsfähig. So wie ihre Erzeuger, die einen hohen Anspruch haben, quasi Wein im Blut haben. Das Piemont und seine Weine stehen für einen engen Bezug zur Scholle und das ist gut so! Viel Vergnügen bei ihrer Reise durchs frühlingshafte Piemont und Europa, wo immer sie sein mögen…

 

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