Barbera trinke ich zu…
Als erste Annäherung liefert Roberto die klassische Minestrone Gemüsesuppe, die mit Pesto und Parmesan verfeinert werden kann aber nicht muss. Ein Rotwein zur Suppe, das ist mal ein origineller und spannender Vorschlag! Danach kommt er so richtig in Fahrt und erzählt von den „Raviolo al tavagliolo“. Mitunter werden diese mit Kalb-, Kaninchen- und Schweinefleisch gefüllten Teigtaschen auch Agnolotti genannt. Das Besondere daran ist, dass Sie in der „Serviette“ also trocken serviert werden, so kommt der Fleisch- und Teiggeschmack der frischen Nudeln so richtig zur Geltung. Diese Klarheit besitzt auch der Rotwein Barbera, was ihn als Speisenbegleiter prädestiniert. Die Barbera-Weine können je nach Preis von leicht und fruchtig (meist im Stahltank ausgebaut) bis strukturiert und kraftvoll (meist im Holzfass ausgebaut) ausfallen, stets bleibt jedoch die Eigenheit der Rebsorte erhalten. „Barbera liebt die Sonne, weshalb Sie in den letzten 10 Jahren von der Klimaerwärmung profitiert hat“, erklärt Roberto, der mit seinen 30 Jahren Erfahrung weiß, wovon er spricht. Es sind zuckerreiche Trauben, wodurch ein Rotwein mit kräftigem Körper entsteht, der gleichzeitig seine Eleganz und Leichtfüßigkeit behält.
Eine „buona forchetta“ ist auch Raffaella Bologna, die 1-2 Lieblingsrezepte zum Barbera-Rotwein zum Besten gibt. Sie ist die charismatische Besitzerin des Weingutes Braida, das sie mit ihrem Bruder Beppe und ihrem österreichischen Mann mit Herzblut und Leidenschaft für den Barbera führt. Es ist kein Geheimnis, dass die maßgebliche Arbeit ihres Vater Giacomo in den frühen Neunzigern den Barbera erst vom Bauernwein zum salonfähigen Rotwein geführt hat. Erst kürzlich habe sie ein Kochbuch mit Rezepten der Familie Bologna veröffentlicht: Wie wäre es mit „Risotto alle becaccia“ (mit Taube, Fasan)? Das Risotto wird im Wasser geboren und stirbt dann im Rotwein, im Barbera natürlich! Die delikate Art des Rotweins Barbera eigne ihn auch als Begleiter zum Kaninchensalat mit Wachteleiern.