Blaufränkisch aus dem Burgenland | INTERSPAR weinwelt Onlineshop

Blaufränkisch

Ein echter, ursprünglicher Typ

(Salzburg, 05.12.2019) Im östlichsten Bundesland Österreichs wachsen Trauben für großartige Rotweine. Vor allem die Blaufränker der Weinbaugebiete Leithaberg und Eisenberg punkten mit großer Gebietstypizität und burgundiger Finesse.

Auf rund 13.700 Hektar ertragsfähiger Fläche, laut Statistik Austria, wird im Weinbaugebiet Burgenland eine große Weinvielfalt produziert. Abgesehen von komplexen Weißen und Süßweinen von Weltruf ist die Region vor allem auch für ihre körperreichen Rotweine bekannt. Von Nord nach Süd teilt sich das Gebiet in fünf DACs (Districtus Austriae Controllatus), die jeweils einen eigenständigen Weincharakter verkörpern: Neusiedlersee DAC, Leithaberg DAC, Rosalia DAC, Mittelburgenland DAC, Eisenberg DAC.

Das Gebiet Leithaberg westlich des Neusiedler Sees zählt mit seinen 3.097 Hektar zu den ältesten Weinbauregionen der Welt.

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Eine Rebsorte mit langer Geschichte

Besonders der Blaufränkisch findet hier ideale Voraussetzungen. Die Sorte gilt als Urösterreicher und wird schon sehr lange angebaut. Angeblich war Karl der Große an seiner Entwicklung beteiligt, indem er genaue Anweisungen bezüglich der Rebselektion gab. Außerhalb Österreichs ist Blaufränkisch als Lemberger in Deutschland oder als Kékfrankos in Ungarn bekannt. Charakteristisch für die Weine ist ihr facettenreiches Aroma von dunklen Beeren und Kirschen. Dazu kommen Kräuter, weißer Pfeffer und ganz eigene Noten, die vom Terroir herrühren. „Der Blaufränkisch ist ein Statement. Er besitzt Kraft, Struktur und Lagerfähigkeit. Dabei ist er gleichzeitig unglaublich charmant, fast wie Burgunder“, sagt die biodynamisch arbeitende Winzerin Birgit Braunstein aus Purbach. Nicht umsonst wird er auch „Pinot Noir des Ostens“ genannt.

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Typisch Leithaberg

Das gilt besonders für die Weine vom Leithaberg. Der Blaufränkisch steht hier auf Schiefer und Muschelkalk. Vor allem der Kalk verleiht ihm seine Burgundertypizität. Zum Terroir: Das Leithagebirge entstand durch geologische Verschiebungen der Alpen. Viele Millionen Jahre lag die Formation am Grund des Urmeeres. Aus dieser Zeit stammen die Ablagerungen von Muschelschalen und Schneckengehäusen, die bei einem Spaziergang entlang der Weinberge heute noch zu entdecken sind. Leo Sommer vom Weingut Sommer in Donnerskirchen erklärt: „Blaufränkisch entsteht bei uns in einem Spannungsfeld aus Leithakalk und Glimmerschiefer. Verbunden mit der Kühle der Nacht und der Wärme der pannonischen Tage, können wir Trauben ernten, mit denen wir die Eigenheiten der Region ideal im Wein einfangen.“ Die Böden sowie das von Berg und See beeinflusste Klima bilden die Grundlagen für einen Weintyp, der engmaschig, elegant und mineralisch ist. Rotwein vom Leithaberg ist im Vergleich zu anderen eher sehnig und straff. Das ist mit der Grund, dass sich Winzer wie Hans Nittnaus oder Gernot Heinrich – beide in Gols und somit in der DAC Neusiedlersee daheim – Weingärten am Leithaberg anschafften. Die Weine von dort bilden einen guten Kontrast zu jenen aus Gols, die eher saftig und körperreich daherkommen.

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Das Burgenland ist berühmt für komplexe Weiße, körperreiche Rote und Süßweine von Weltruf. Rund um den Leithaberg herrschen beste Bedingungen.

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Typisch Eisenberg

Auch ganz im Süden des Burgenlandes ist der Blaufränkisch die Charaktersorte. Unter dem Namen Eisenberger ist er schon sehr lange von Bedeutung. Heute werden die Weine als Eisenberg DAC etikettiert. Einer, der schon Jahrzehnte mit seinen Weinen Furore macht, ist Reinhold Krutzler. National und auch international stehen seine Blaufränker stets in der ersten Riege. Das Klima im Südburgenland ist pannonisch und illyrisch geprägt, die Reben wachsen auf Schieferböden, die von einer Lehmschicht mit einem stattlichen Eisenanteil überzogen sind. Das Spurenelement Eisen spielt eine große Rolle. Bis heute ist allerdings nicht vollständig erforscht, wie genau sich das Spezifische eines Bodens im späteren Wein entwickelt. Fakt ist jedoch, dass in allen Weinen von eisenhaltigen Böden eine enorme Spannung und ein fast energetischer Ausdruck spürbar sind. Beim Eisenberg DAC kommen noch die dunkle Beerenfrucht und das regionstypisch Erdige dazu. „Für mich ist der Blaufränkisch als rote Sorte vergleichbar mit dem Riesling bei den Weißen. Beide Weine spiegeln das Terroir unglaublich klar wider. Ein typischer Blaufränkisch bei uns hat für mich immer eine Grundwürze, egal ob der Jahrgang heiß oder kühl ist, dazu kommt sein animierender Charakter“, sagt Mathias Jalits, Winzer am Eisenberg.
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Der Blaufränkisch gilt als Urösterreicher und wird hier schon sehr lange angebaut.

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Die Unbeugsamen

Gemeinsam stehen die beiden Gebiete Leithaberg und Eisenberg für einen unverwechselbaren Weinstil. Was dem aktuellen Zeitgeist entspricht, also die Rückkehr zu heimischen Sorten und das Streben nach dem bestmöglichen Terroirausdruck im Wein, hat hier Tradition. Die Menschen sind schon immer für ihre Unbeirrbarkeit bekannt. Dies dürfte wohl ein Grund dafür sein, dass sie sich über die Jahre nicht den internationalen Weintrends gebeugt, sondern fast ein wenig dickköpfig am Altbekannten festgehalten haben. Das macht sich heute bezahlt. Natürlich sind ihre Weine nicht sofort und beim ersten Schluck „Everybody‘s Darling“, doch wer erst einmal Feuer gefangen hat, der brennt für die eigenständigen Roten. Thom Wachter, Winzer im Südburgenland, bringt es auf den Punkt: „Mit unseren Weinen muss der Weintrinker erst einmal auf Du und Du kommen. Wer sich dann darauf eingetrunken hat, den lässt das Besondere und Eigenständige nicht mehr los.“