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Weinjahr 2018

Ein sehr zeitiger Jahrgang

(Aktualisiert/ Salzburg, 01.07.2020) 2018 war geprägt durch das warme Frühjahr, den heißen, trockenen Sommer und eine der frühesten Weinernten der Geschichte. Die Weine sind rasch zugänglich, die Qualitäten vielversprechend.

Die junge Kamptaler Winzerin Eva Steininger, Tochter des bekannten Weinbauers Karl Steininger, blickt zufrieden auf das Weinjahr zurück. „2018 war ein besonderer Jahrgang“, sagt sie. „Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Die Ernte war zwar anstrengend – sie dauerte zwei ganze Monate von Ende August bis Ende Oktober –, aber die intensive Arbeit hat sich ausgezahlt. Unsere Weine strahlen in einer sehr schönen Typizität, sind kraftvoll und ausdrucksstark, so wie wir es gerne haben.“ Das komplette vergangene Vegetationsjahr war für die heimischen Weinbauern eine Herausforderung. Regional gab es zwar Unterschiede, der bestimmende Faktor und in der Folge ausschlaggebend für den Charakter der Weine bleibt jedoch der Sommer. Noch nie war es in Serie so heiß. Aus Winzerkreisen hört man unisono, dass es noch selten einen solch frühen Erntebeginn gab. Ähnlich wie 2003. Dazu kam eine große Trockenheit in sehr vielen Landstrichen. Das bedeutet für den Durchschnitt der Weine einen gehobenen Alkoholgehalt und eine etwas niedrigere Säure.

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Heißer Sommer

Österreichweit war der Austrieb aufgrund des kalten März etwas später, weswegen es aber auch kaum zu Frostschäden wie in den vergangenen zwei Jahren kam. Allerdings ging der Winter quasi direkt in den Sommer über. Im April und Mai herrschten bereits sehr warme Temperaturen. Die Rebblüte begann rund drei Wochen vor dem Termin eines durchschnittlichen Jahres. Von da an waren die Winzer im Dauerstress, um ihre Pflanzen so gut wie möglich zu versorgen. Die Hitze, oft jenseits der 30-Grad-Grenze, und das fehlende Wasser brachten vor allem die Junganlagen, die noch nicht tief verwurzelt sind, an die Belastungsgrenze. Sofern Bewässerungsvorrichtungen vorhanden, standen diese im Dauereinsatz. In einigen Gebieten gab es zwischen den Hitzephasen immer wieder Niederschlagsereignisse in Form von Starkregen oder Gewittern. Für ein derartig heißes Jahr kam es aber glücklicherweise zu relativ wenig Hagelschlägen.

Außergewöhnlich

Im Burgenland lagen außerordentliche Herausforderungen und beste Bedingungen für hohe Qualitäten eng beieinander. Jacqueline Klein, Winzerin in Andau im Seewinkel, sagt: „Für mich war es ein nahezu perfektes Jahr. Die Rotweine, besonders der Zweigelt, aber auch Merlot und Cabernet, haben eine super Reife und zeigen viel Tiefgründigkeit. Die Rebsortentypizität ist außergewöhnlich, das Tanningerüst satt und die Weine sind saftig. Es ist eine Freude, sie zu kosten.“ Die beschwerlichste Arbeit mussten aber die steirischen Winzer leisten. Sie wurden vom Vegetationsbeginn an ständig mit regenreichen Tagen konfrontiert. Anders wie in Restösterreich gab es hier kein Problem mit der Trockenheit. Dafür war der Pflanzenschutz das beherrschende Thema. Stefan Krispel aus Straden im Vulkanland Steiermark ist froh, dass sich die Weine so schön entwickeln. Er sagt: „Vor allem die Burgunder gefallen mir sehr gut. Sie sind wunderbar cremig, füllig und trotz der etwas geringeren Säure nicht massiv, sondern herrlich in ihrem Trinkfluss. Die Sauvignons sind von einer gelben Fruchtigkeit in Richtung Mango geprägt, und beim Muskateller mag ich den Rosenblüten-Maracuja-Duft.“

Blick zu den Nachbarn

Wie in Österreich verhielt sich das Weinjahr in den meisten europäischen Regionen. In Frankreich konnte man nach einer historisch geringen Ernte im Vorjahr (Frost und Hagel) wieder aufatmen. Bordeaux vermeldete den heißesten Sommer seit 1947. Im Burgund startete man rund drei Wochen früher mit der Lese als in einem durchschnittlichen Jahr und konnte kraftvolle und strukturierte Weine keltern. Auch die Vignerons an der Loire und in der Champagne sind euphorisch. In Italien sind die Keller nach dem turbulenten Jahrgang 2017 wieder gut gefüllt. Die italienische Weinwirtschaft spricht sogar von einem goldenen Jahrgang, bei dem die Qualitäten durchwegs exzellent bewertet sind. Anders in Spanien. Hier erlebten die Weinbauern ein relativ kühles, nicht ganz einfaches Jahr, das von Niederschlägen und unbeständigem Wetter gekennzeichnet war. Es wurde spät gelesen. Der Ernteausgang stimmte aber versöhnlich und die Menge ist zufriedenstellend.

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Von Petra Bader (geprüfte Weinakademikerin und freie Journalistin für Wein- und Genussthemen)

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