Eine Frage der Lage Eine Frage der Lage Eine Frage der Lage

Eine Frage der Lage

  

(Salzburg, 25.11.2021) Die Herkunft eines Weins hat große Auswirkungen auf seinen Charakter und seine Qualität – besonderes in ihrer kleinsten Einheit, der Riede. Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Riedenweine sind hochwertig und gleichzeitig beispielgebend für die Stilistik einer Region.

   

   

„Selbst in der warmen Jahreszeit, wenn die Sonne hinter dem Käferberg untergeht, muss ich mir bei meiner Arbeit am Heiligenstein bald einen Pullover überziehen“, sagt Alwin Jurtschitsch aus Langenlois und erklärt damit, den Unterschied zwischen der mittäglichen Wärme und der Kühle am Tagesrand. Dies prägt maßgeblich die Frucht im Wein. Tagsüber werden die Aromen in den Beeren aufgebaut, die Kühle der Nacht konserviert sie. Die Familie Jurtschitsch besitzt ein Filetstück am legendären Weinberg, der sich direkt über den Ort Zöbing erhebt und wie kein Zweiter für den Riesling aus dem Kamptal steht. Charakteristisch sind die alten Steinmauern, die die Weingartenterrassen stützen. Der Heiligenstein ist eine nach Süden und Südwesten ausgerichtete Hanglage mit einer besonderen geologischen Zusammensetzung. „Wir haben hier ein großartiges Terroir. Der Boden ist sehr karg und anspruchsvoll. Die Reben müssen sich wirklich plagen, um an Nährstoffe zu kommen. Das gibt den Weinen eine kräutrig-mineralische Würze“, erzählt der Winzer. Das sogenannte Terroir am Heiligenstein, also das Zusammenspiel von Geologie, Hangneigung, Ausrichtung und Klima, ist einzigartig in Österreich. In Fachkreisen ist man sich sogar einig, dass der Heiligenstein zu den allerbesten Weinbergen Europas zählt. Vulkanisches Gestein wird von Wüstensandstein aus dem Perm überlagert – diese vor 250-270 Millionen Jahren entstandene Formation bildet die Grundlage für feinste Rieslinge. Zwischen den Rebflächen findet sich eine Flora und Fauna, die sonst nur in weit südlicheren, mediterranen Gefilden anzutreffen sind. „Wir haben hier nicht nur einen wunderschönen Ort, weil die Landschaft unglaublich reizvoll ist. Die Diversität der Pflanzenwelt, erzählt zusätzlich eine ganz eigene Geschichte“, sagt der Bio-Winzer.

Ried Achleiten Die Ried Achleiten ist eine der bekanntesten Rieden der Wachau. Sie hat eine Größe von 21,39 Hektar und erfordert einen Arbeitsaufwand von 27.800 Stunden jährlich.

   

Eine Hangneigung bis zu 80 Prozent

Nur einige Kilometer vom Kamptal entfernt beginnt bei Krems in westlicher Richtung die Wachau. Hier bearbeiten die Mitglieder der Domäne Wachau Parzellen in den besten Rieden. Roman Horvath, Master of Wine und Leiter des Betriebes, sagt: „Wein ist das vielfältigste und komplexeste Lebensmittel, dass ganz eindeutig davon erzählt, wo es wächst. Für mich macht eine großartige Lage immer die Balance verschiedener Faktoren und Einflüsse aus. Wenn die Struktur und Zusammensetzung des Bodens und das Mikroklima in Harmonie sind, passt auch beim Wein alles zusammen. Das drückt sich in Klasse, Tiefgang und Kraft, aber auch Trinkfreude aus“. Ein Paradebeispiel dafür ist die Ried Achleiten. Sie liegt am Rand von Weißenkirchen und fällt steil, teilweise mit einer Neigung bis zu 80 Prozent nach Süden ab. Die beeindruckende Lage bildet das Herz der Wachau. 

   

   

Hier dominiert kristallines Gestein, vor allem der schiefrige Gföhler Gneis. „Wir haben in der Region so viele tolle Rieden, aber die Achleiten, wo sich der warme pannonische und der kühle Klimaeinfluss des Waldviertels treffen, ist etwas Besonderes. Wir bearbeiten am extrem steilen Terrassenhang gut acht der 22 Hektar Fläche. Die Weine von hier haben eine große Aromatiefe und Würze. Sie sind in der Jugend schon ausbalanciert und trinkanimierend, haben aber auch ein riesiges Potential“, ergänzt Horvath. Hier wachsen übrigens Riesling und Grüner Veltliner Seite an Seite. Gemeinsam ist ihnen eine oft als rauchig wahrgenommene Note, die an Feuerstein erinnert. Markant sind die Weine zudem durch ihre elegante und rassige Struktur, die definitiv die Basis für eine enorme Lagerfähigkeit bildet.

   

Versteinerte Jakobsmuscheln im Boden

Der Burgenländer Gernot Heinrich aus Gols am Neusiedlersee hat vor 15 Jahren sein ganz persönliches Lieblings-Terroir gefunden: den Leithaberg oberhalb der Gemeinden Jois, Winden und Breitenbrunn. „Dort gab es rund um 2006 einige Flächen, die nicht mehr bewirtschaftet wurden. Das Potential dieser Rieden ist wirklich großartig und ich habe mit meinem Weingut quasi die Seiten gewechselt. Mittlerweile stehen rund zwei Drittel unserer Weingärten an den Hängen der gegenüberliegenden Seeseite – rot sowie weiß. In Gols haben wir die Flächen reduziert“, erzählt er. Am Leithaberg wachsen besonders strukturierte und würzige Blaufränker. Und auch für Weißweine sind die Voraussetzungen dort perfekt. Heinrichs Chardonnay steht am Windner Altenberg auf Kalkstein. „Ich finde hier bei der Arbeit in den Rieden oft versteinerte Jakobsmuscheln. Die Lage ist kühl, der Boden hell und reflektiert die Wärme, speichert sie aber nicht. Das ist ideal für den Anbau von Weißweinreben“, sagt Heinrich. Zudem fühlen sich Burgundersorten, zu denen der Chardonnay zählt, auf kalkhaltigen Böden besonders wohl. Die Weine sind feingliedrig, kalkig, salzig und sehr puristisch. 

Leithaberg Burgenland Der Leithaberg im Burgenland ist prädestiniert für besonders strukturierte und würzige Blaufränker.

   

   

 Von oben werden die Rieden durch einen geschlossenen Wald, der bis Eisenstadt reicht, geschützt, als Wärmespeicher dient der Neusiedler See. „Der Chardonnay wird bei uns wie früher gekeltert. Eine kurze Maischestandzeit über Nacht und ein ruhiger, langer Ausbau des Weins im großen, neutralen Holzfass auf der Feinhefe bewahren den unverwechselbaren mineralischen Charakter, den ihm der Leithaberg mitgibt“, resümiert Heinrich.

  

Ein Ort der Gegensätze

Auf ein einzigartiges Rieden-Potential kann auch Gerhard Wohlmuth im südsteirischen Sausal setzen. „Unsere Reben wachsen hier sehr langsam. Die steinigen Böden – im Unterschied zu fetteren, nährstoffreichen im Flachland – ergeben Trauben mit kleinen Beeren mit ganz viel Geschmack“, sagt Wohlmuth. Seine Heimat, Kitzeck im Sausal, ist ein Ort der Gegensätze. Hier liegt die kühlste Weinregion der Südsteiermark. Ein wärmespeichernder Schieferboden und die steile Ausrichtung gegen Süden lassen in der Kombination mit der dominanten Kühle der Alpen große Temperaturunterschiede von Tag und Nacht entstehen. Sie drücken sich geschmacklich in einer vielfältigen Aromatik und viel Spannung im Wein aus. Besonders markant ist das in der Ried Hochsteinriegl. Der Weingarten ist übrigens die Wiege des Weinguts Wohlmuth. Seit 1803 ist sie im Familienbesitz. Hier begann alles. Die Bezeichnung „hoch“ bedeutet im steirischen Dialekt „extrem steil“. Die so definierte Einzellage mit ihrem roten Schieferboden, muss in reiner Handarbeit bewirtschaftet werden. Der Sauvignon Blanc Hochsteinriegl ist von einer ganz eigenen, kühlen Stilsitik geprägt. Er gehört nie zu den lauten Fruchtbomben und braucht immer eine gewisse Reife, bevor er aufblüht. Dann ist er aber umso facettenreicher.

Eckart Witzigmann Eckart Witzigmann

   

Strukturierte Weine – kräftigere Gerichte

All diese hochwertigen, charaktervollen Weißweine brauchen Speisenpartner, die ebenso ausdrucksstark sind. Wichtig ist auch immer eine gewisse Reifezeit in der Flasche, bevor entkorkt wird. Manche Weine sind zwar in ihrer Jugend schon gut zu trinken, in der Regel gelten sie aber als Langstreckenläufer, denen man Zeit zugestehen sollte um ihren wahren Ausdruck, den sie durch ihre Herkunft mitbekommen, zu zeigen. Diese Weine, voll Struktur und Dichte, eignen sich besonders gut als Begleiter zu kräftigeren Fischgerichten. Wunderbar gehen sie auch zu Pasteten, hellen Fleischgerichten, intensiv würzigem Gemüse oder auch mittelkräftigem Käse.

 

Entdecken den perfekten Paarlauf mit ausdrucksstarken Gerichten von und für Eckhard Witzigmann begleitet von regionstypischen Rieden-Weinen.

  

Gefülltes Kalbskotelett mit Chicorée + Chardonnay Leithaberg von Heinrich

 

Gernot Heinrichs Chardonnay ist ein Wein voll Spannung und Struktur. Mit seinem Druck ist er der perfekte Begleiter zu hellem Fleisch, wie dem gefüllten Kalbskotelett. Außerdem treffen sich Würze und Salzigkeit aromatisch wunderbar mit dem Chicorée.

 

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Kalbskotelett und Chardonnay Leithaberg von Heinrich
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Kross gebratener Zander auf Berglinsen und Dijoner Senfsauce + Grüner Veltliner Smaragd Ried Achleiten Domäne Wachau

 

Das ist ganz große Harmonie. Der Grüne Veltliner von der Prachtriede Achleiten mit seiner Power ist ein richtiges Kräuterwürze-Bündel. Die Dichte und cremige Säurestruktur des Weins hält selbst der intensiven Senfsauce und dem gebratenen Fisch stand.

 

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Kohlrabi South East Asia + Sauvignon Blanc Hochsteinriegl von Wohlmuth

 

Ein Gericht, das mit südöstlichen Aromen spielt – Ingwer, Zitronengras, Sesam und mehr. Die vielen Facetten des Sauvignon Blancs, die kraftvoll aber gleichzeitig zurückhaltend sind, stellen eine wunderbare Verbindung zum spannungsreichen Teller her.

 

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