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Persönlichkeiten aus dem Burgenland

Rotwein aus dem Burgenland hat viele Facetten

Sein Charakter reicht von fruchtig-elegant bis vielschichtig und körperreich. Der gemeinsame Nenner ist die sonnige, pannonische Herkunft.

Es funkelt im Glas – rubinrot, purpurn oder granatrot. Ein Duft von roten Beeren und vielem mehr strömt in die Nase. Am Gaumen breitet sich eine angenehme Wärme aus. Rotweingenuss pur. Doch es gibt Unterschiede, denn bei jedem Wein gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die seinen ganz eigenen Charakter prägen. Großen Einfluss hat dabei das Terroir. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort „terra“ ab und bedeutet schlicht „Erde“. Damit werden die natürlichen Faktoren (wie Boden oder Klima) sowie kulturelle Einflüsse zusammengefasst. Sie drücken dem Wein seinen ganz eigenen Stempel auf. Das Burgenland teilt sich in vier Herkünfte – sprich DACs – auf: Leithaberg, Neusiedlersee, Mittelburgenland und Eisenberg.

Leithaberg-Weine haben eine gebietstypische Mineralität und Spannung. Die Reben wachsen auf Glimmerschiefer und Muschelkalk, das Klima ist geprägt von der Kühle der bewaldeten Hänge.

In der DAC Neusiedlersee mit ihren vielen Sonnenstunden fühlt sich der Zweigelt auf den sandig-lehmigen Böden besonders wohl. Das Ergebnis sind fruchtige und harmonische Weine.

Das Mittelburgenland, auch Blaufränkischland genannt, steht für einen saftigen und dichten Rotweintyp, dessen Reben in tiefgründigen, schweren Lehmböden wurzeln.

Ganz im Süden befindet sich die ursprünglichste Weinregion, der Eisenberg. Die Weine, nomen est omen, wachsen auf eisenhaltigen Böden und haben eine ganz eigene, erdige Würze und eine knackige Tanninstruktur.

Eingebettet in das Weinbaugebiet Leithaberg, liegt am Westufer des Neusiedler Sees der traditionsreiche Weinort Rust. Hier entstehen mineralische rote und weiße Leithaberg-DAC-Weine. Eingebettet in das Weinbaugebiet Leithaberg, liegt am Westufer des Neusiedler Sees der traditionsreiche Weinort Rust. Hier entstehen mineralische rote und weiße Leithaberg-DAC-Weine. Eingebettet in das Weinbaugebiet Leithaberg, liegt am Westufer des Neusiedler Sees der traditionsreiche Weinort Rust. Hier entstehen mineralische rote und weiße Leithaberg-DAC-Weine.


//WEINTRINKEN SOLL EINE LEIDENSCHAFT SEIN. UND KEINE WISSENSCHAFT.// 
(Hannes Reeh, Weingut Reeh)

Zweigelt und Blaufränkisch geben den Ton an

Neben dem Terroir spielt natürlich die Rebsorte eine entscheidende Rolle. Die beiden wichtigsten Roten der Region sind der charmante, dunkelfruchtige und samtige Zweigelt und der markante, gerbstoffbetonte Blaufränkisch. Daneben gedeihen hier die Burgundersorten Pinot Noir (hellbeerig und elegant) und St. Laurent (dunkelbeerig und saftig) sowie einige internationale Reben, darunter Merlot, Cabernet Sauvignon oder Syrah. Hannes Reeh, in Andau im Seewinkel zuhause, hat sich besonders dem Zweigelt verschrieben. Er sagt: „Weintrinken soll eine Leidenschaft sein. Und keine Wissenschaft.“ Seine Weine haben in diesem Sinne über die Jahre einen wiedererkennbaren Stil entwickelt. Er lässt sich am besten beschreiben als unbeschwert mit ausdruckstarker Frucht, seidigem Tannin und animierendem Trinkfluss.

Größte Aufmerksamkeit bekommt die Sorte Blaufränkisch am Weingut Hans Igler in Deutschkreutz. Anfang 2021 übernimmt dort Clemens Reisner das Ruder und tritt in die Fußstapfen seiner Mutter. Clemens Reisner interpretiert den Blaufränkisch – die für ihn beste und vielfältigste Rotweinsorte – so, wie er für das Mittelburgenland exemplarisch ist: würzig, voll dunkler Kirschfrucht samt präsentem, gut gebautem Gerbstoff. Seit vielen Jahren arbeitet das Weingut auch mit Cabernet Sauvignon und Merlot. Beide Sorten sind Teil ihrer Cuvée Vulcano, von der sie 2017 bereits den 30. Jahrgang gekeltert haben.

//WIR MACHEN WEINE, DIE UNS SCHMECKEN, UND BLEIBEN UNS AUCH BEI TRENDWENDEN TREU.//
(Clemens Reisner, Weingut Hans Igler)

Der Ausbau macht den Unterschied

Apropos Keltern: Die Farbe des Rotweins kommt von den in den Beerenschalen dunkler Trauben enthaltenen Anthocyanen. Nach dem Entrappen (Entfernen der Stiele) und leichtem Anquetschen folgt die Maischegärung. Dabei werden Farbpigmente aus den Schalen und Gerbstoffe aus den Kernen gelöst. Anschließend wird gepresst, und der junge Wein wird zur weiteren Entwicklung in Edelstahltanks oder in große Holzfässer bzw. in Barriques gefüllt. Hier findet auch der biologische Säureabbau statt, wobei die resch schmeckende Apfelsäure in milde Milchsäure umgewandelt wird. Beim Ausbau im Stahltank behält der fertige Wein seine frische Frucht. Er eignet sich daher für feine Rote, die jung getrunken werden. Reift Rotwein im Fass, kann er durch die Poren des Holzes atmen. Und: Durch den Sauerstoffkontakt wird der pelzige, kantige Gerbstoff abgeschleift; dies verleiht ihm mehr Komplexität.

//UNSERE WEINE SIND KUNSTWERKE, ENTSTANDEN AUS DER SYMBIOSE VON KLIMA, BODEN UND DER PERSÖNLICHKEIT DES WINZERS. //
(Kurt Feiler, Weingut Feiler-Artinger)

Kurt Feiler, vom Weingut Feiler-Artinger erzählt: „Wir lassen unseren Zweigelt für ein gutes Jahr im großen Holzfass ruhen. Wie ein Mensch entwickelt sich auch der Wein erst im Laufe der Zeit.“ Große Holzfässer werden mehrere Jahrzehnte lang verwendet. Sie sind neutral und beeinflussen den Wein in aromatischer Hinsicht nicht. Gernot Heinrich aus Gols macht sich das zunutze. „Für mich ist die langsame Reifung im neutralen Holz ideal, um dem Wein seine Balance und seine typische Ausdruckskraft zu geben, ohne seinen Charakter zu verändern. Das ist für mich Slow Wine“, sagt er. Sind beim Rotwein-Kosten Noten wie Kaffee, Vanille, Schokolade oder Nelke spürbar, ist das kleine, neue Eichenholzfass, das Barrique, im Spiel. Dies gibt seine Holzwürze an den Wein ab, weil es nur wenige Male verwendet wird. Die Andauer Winzerin Jacqueline Klein reift ihre Cuvée Tribus im solchen kleinen Fässern. „Der Barrique-Ausbau gibt dem Wein noch eine zusätzliche, spannende Komponente“, erklärt die Winzerin.

Bild-im-Text_Winer_703x541-Burgenland.jpg Bild-im-Text_Winzer_1280x400-Burgenland.jpg Bild-im-Text_Winzer_1280x400-Burgenland.jpg


//WIR PRESSEN DIE TRAUBEN UND HOLEN NUR DAS BESTE RAUS. DER SAFT IST DUNKELROT, FAST SCHWARZ – SO MAG ICH DAS.//

(Jacqueline Klein, Weingut Jacqueline Klein)

Klassik bedeutet fruchtbetont, Reserve-Weine brauchen Reifezeit

Am Etikett lässt sich übrigens viel über den Wein herausfinden. Die Rebsorte weist auf die Aromen und den Geschmack hin. Das sind beim Zweigelt beispielsweise eine saftige dunkle Frucht wie von Zwetschke, Schwarzkirsche und Brombeere sowie ein weicher Gerbstoff. Beim Alkoholgehalt lässt sich ablesen, ob es sich um einen eleganten (in der Regel um 12,5 % Vol.) oder körperreichen Roten (meist um 13,5 % Vol.) handelt. Und: die Bezeichnung „Klassik“ meint fruchtbetont und elegant, der Zusatz „Reserve“ weist auf einen körperreichen Roten hin. Wichtig ist auch der Jahrgang. Junge Weine strahlen durch ihre frische, lebendige Frucht. Sie sind sofort trinkbereit und schmecken rund fünf Jahre nach der Ernte ideal. Bei kraftvollen Rotweinen sollte man mit dem Entkorken ruhig eine Weile warten. In der Jugend ist ihr Gerbstoff meist fordernd und der Wein dadurch unzugänglich. Ist die Neugier aber doch groß, tut ihnen das Umfüllen in eine Karaffe gut. Die Luft hilft dem Wein, sich zu öffnen.

//DER BLAUFRÄNKISCH LEITHABERG DAC AUS UNSEREM KELLER IST EIN VORZEIGEWEIN UND EIN IDEALES VEHIKEL ZUR VERDEUTLICHUNG SEINER HERKUNFT. // 
(Gernot Heinrich, Weingut Heinrich)

Von Petra Bader (geprüfte Weinakademikerin und freie Journalistin für Wein- und Genussthemen)

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