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Hochprozentiges im Vergleich

Andere Länder, andere Sitten. Wie das ja auch mit den Geschmäckern bekanntlich so eine Sache ist. Kaum ein anderes Medium birgt einen so unmittelbaren Ausdruck menschlicher Seele, soziokultureller Strukturen und regionaler Facetten in sich wie Essen und Trinken. Menschen suchen mehr denn je nach lokalen Spezialitäten, nach Aroma- und Geschmacksauthentizität in einer vernetzten Welt: das Unbekannte, das Außergewöhnliche, das Einzigartige.

Freilich lassen sich gerade in Bezug auf Getränke regelrechte Weltreisen unternehmen, Geschichte und Geschichten in liquider Form entdecken. Oft auf jahrhundertealte Traditionen zurückgehend, sind derlei Nationalgetränke nahezu sakrosankt, ein Teil des lokalen Selbstverständnisses und der eigenen Identität. Mit freudigem Stolz und brennendem Eifer werden diese Produkte sorgsam hergestellt und der Welt offeriert, und ihr Genuss wird regelrecht zelebriert.

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Anis und Meer

Die Sonne schmiegt sich träge an die Klippen, wirft lange Schatten in die Buchten, wo knarzige Fischerboote schaukeln. Die weißblauen Häuser scheinen noch zu glühen von der Wärme des Tages. Pittoreske Sommeridylle, die nach einem passenden Getränk verlangt. Im gesamten mediterranen Kulturraum werden Anisgetränke gehegt und gepflegt als ideale Appetitanreger, Speisenbegleiter, Verdauungshelfer, ja wahre Allzweck-Wunder-Heilmittel. Ouzo ist Kulturgut, die milchige Flüssigkeit ist zum Symbol wohliger Trägheit und griechischen Lebensgefühls avanciert. Seit 1880 machte die Taverne Kaloyiannis in Konstantinopel von sich reden, viel mehr noch ihr spezielles Fass 12, dessen anisduftiger Inhalt höchste Beliebtheit erlangte. Bis heute gehört der No. 12 zu den großen Ouzo-Klassikern und ist Teil der griechischen Seele.

Löwenmilch

Ihren Ursprung nahm die Tradition des flüssigen Anis dabei in Kleinasien, vom Osmanischen Reich aus über die heutige Türkei und Griechenland ergoss sich der würzige Wohlgeruch über den gesamten Mittelmeerraum. Bereits im 15. Jahrhundert wird der Raki schriftlich erwähnt, mit Yeni Raki verschmelzen heute orientalische Tradition und moderner Lifestyle zu einem kontemporären Trendgetränk. Die Löwenmilch, aus vollreifen, getrockneten Trauben gewonnen, mit Anissamen versetzt und zweifach destilliert, schlägt den Beat Anatoliens, die Dynamik pulsierender Städte und den Rhythmus verträumter Sandstrände. Yeni Raki, eine der erfolgreichsten Anisspirituosen weltweit, begleitet gesellige Tischrunden, auch in Cocktails findet Raki seine Bestimmung. Traditionell wird er jedoch schlicht mit Wasser verdünnt, erst dann fügt der Kenner ein paar Eiswürfel nach Wunsch hinzu.

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Elegante "Resteverwertung"

Die bunte Welt der Gewürze und der Wein haben stets die kulinarische Vielfalt des mitteleuropäischen Genusskanons geprägt. Der viel verehrten Traube entstammend, hat sich ein weiteres Schwergewicht der Spirituosenwelt in Bella Italia herauskristallisiert. Der Grappa, eigentlich eine charmante Form der Resteverwertung, wird aus Trestern der Weinbereitung gewonnen. Wie so oft in der Geschichte waren ein Potpourri aus blankem Zufall, der Notwendigkeit nachhaltiger Rohstoffverwertung sowie pfiffiger Handwerkskunst verantwortlich für die Entstehung der einzigartigen Spezialität. Italien freilich heißt seit jeher Wein, Wein heißt seit jeher auch Grappa. Amarone-, Chiantioder Prosecco-Pressrückstände verarbeitet das Familienunternehmen Bonollo zu wohlfeilen Destillaten. Der Tradition verpflichtet, gegenüber dem modernen Handwerk aufgeschlossen, entstehen Grappe voll Eleganz und kraftvoller Aromatik. Als klassischer Digestif geschätzt, entdeckt vermehrt auch die kreative Barszene die Kategorie neu.

An apple a day

Je weiter man sich in nördlichere, kühlere Gefilde vorwagt, desto mehr tritt der Weinbau in den Hintergrund und weniger empfindliche Obst- oder auch Getreidesorten dominieren das Landschaftsbild. Die Äpfel der Normandie und Bretagne bieten der rauen Witterung die Stirn und ergeben saftig-aromatische, herbe Moste, Apfelweine und freilich deren destillierte Quintessenz, den Calvados. Jahrzehntelang reifen die flüssigen Schätze bei Pâpidoux in den Kellergewölben. Köstliche Solisten, als Beigabe zu Crêpes, Beignets oder in erfrischenden Cocktails: Calvados ist en vogue.

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Das Temperament Zagrebs

Was Anis und Weinbrände rund ums Mittelmeer sind, ist die „sliva“, die Pflaume, für den slawischen Raum. Von Polen über Tschechien und die Slowakei bis nach Bulgarien wird der Zwetschke ihre hochgeistige Seele entlockt. Oft kleinhandwerklich in langer Familientradition gebrannt, erstreckt sich die Slivovitz- Palette von knackig-reschen Wässern bis hin zu golden schimmernden Fassqualitäten. Badel Slivovitz reift für einige Jahre in slawonischer Eiche, um sein duftiges Bouquet und seine volle Komplexität zu entfalten. Während dem Getränk ein etwas staubiges Image anhaftet, lassen sich wunderbar moderne Drinks auf Basis des Zwetschkenbrandes zaubern. Als Sour-Variation mit frischer Zitrone oder prickelnd-frisch mit Ginger Ale aufgegossen: Genießen Sie einen kräftigen Schluck voller Temperament.

Warum in die Ferne schweifen?

Auf der Suche nach der Meisterklasse des Obstbrandes führt die Reise schlussendlich zurück in heimische Gefilde. Österreichs Schnapsbrenner, Pioniere wie Alois Gölles oder Markus Wieser, gehören zur absoluten Weltelite. Marille, Williamsbirne, Vogelbeere oder Alter Apfel: Vollreifes Obst wird zwischen Bodensee und Neusiedler See zu Destillaten der Spitzenklasse veredelt. Ob als saftig-duftender Brand aus fleischigen Birnen von Hauser oder als rescher Obstler der Freihof Destillerie: lediglich die Qual der Wahl gilt es zu meistern. Während das „Schnapserl“ traditionell immer noch eher am Digestifwagen zu finden ist, versucht man auch hier neue Wege zu erschließen. Warum nicht ein köstlicher Cocktail oder Longdrink mit Williamsbirnen-, Nuss- oder Kirschschnaps? Oder Schnaps in allen Facetten in der Speisenbegleitung? Gehen Sie auf eine Entdeckungsreise der Sinne und tauchen Sie ein in die regionalen Schätze und Genüsse anderer Länder. Denn auch wenn Sitten und Geschmäcker bekanntlich unterschiedlich sind, so eint uns doch stets die Freude am Genießen und die Hingabe gegenüber großartigen Produkten.

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Empfehlung von Alexander Moropulo

Pastis avancierte seit seiner Erfindung vor über hundert Jahren zum Nationalgetränk Südfrankreichs. Vor allem nach dem zeitweiligen Verbot von Absinth wurde der Anisschnaps als dessen kräftig-würzige Alternative schnell beliebt. Anis, Kräuter, Pflanzenextrakte und Süßholz geben dem Pastis seinen Geschmack, seine Fülle an Aromen und den prägnanten Charakter. Die Distillerie Henri Bardouin – im Jahre 1898 gegründet und in der Region Forcalquier beheimatet, die berühmt für ihre besondere Vielfalt an Kräutern und Pflänzchen ist – ist heute die einzige, die den klassischen Pastis produziert.

Mein Tipp: Serviert wird
Pastis gern mit fünf Teilen Wasser auf einen Teil Pastis. Dabei färbt sich die Mischung dank des sogenannten Louche-Effekts milchig.

Reinhard Pohorec ist Jungstar unter Österreichs Bartendern und „Newcomer 2014“ (Mixology Bar Awards)

 

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