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100 Jahre Japanischer Whisky: Von der Insel in die Welt

Wir finden: 100 Jahre japanischer Whisky sind ein Grund zu feiern. Begeben Sie sich mit uns auf eine kleine Reise in das Land des Lächelns und tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Spirituosen aus Fernost – von den historischen Ursprüngen und den geschmacklichen Besonderheiten bis hin zu den besten Food-Pairings. Genuss garantiert!

Japanischer Whisky: Wie alles begann

Die erste japanische Whisky-Brennerei wurde von Shinshiro Torii gegründet. Der Weg zum Erfolg war allerdings nicht gänzlich ohne Hürden. 1918 reiste sein Geschäftspartner Masataka Taketsuru nach Schottland, um die Gepflogenheiten der hiesigen Whisky-Produktion in Campbeltown zu studieren. Nach seiner Rückkehr in die Heimat produzierte er zunächst schwere Single Malts nach schottischem Vorbild, diese stießen bei den Japaner:innen allerdings auf nur wenig Gegenliebe – zu markant war der Geschmack. Bald darauf trennten sich die Wege der Geschäftspartner und Masataka Taketsuru gründete 1932 auf Hokkaido eine eigene Brennerei mit dem klingenden Namen “Dai Nippon Kaju KK”. Ihr heutiger Name? Nikka!

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 Der Durchbruch gelang dem Whisky in Japan allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor allem in den 50ern und 60ern, als auch die Wirtschaft auf der Insel boomte, bürgerte sich das Ritual ein, den Feierabend mit einem leichten Whisky in den unzähligen Torys Bars einzuläuten. Konsumiert wurde dieser dabei üblicherweise mit Soda verdünnt. Darauf folgte jedoch bald eine Trendwende: Die jüngere Generation konnte dem Whisky nur mehr wenig abgewinnen und setzte stattdessen lieber auf Cocktails und Co., weshalb die Whisky-Produktion bis zu den 2000ern auf ein Viertel reduziert wurde.

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Was ist das Besondere an japanischem Whisky?

Oft wird auf Blended Whiskys von oben herab geblickt, doch in Japan wurden vor allem diese Whiskys immer hoch geschätzt. Da es in Japan im Gegensatz zu Schottland nicht üblich war, Whiskey von anderen Brennereien einzukaufen, um dem eigenen Produkt z.B. eine rauchige Note zu verleihen, wurden die einzelnen Chargen einfach von den Brennereien selbst hergestellt. Den “The Chita” von Suntory etwa macht das Zusammenspiel dreier in unterschiedlichen Fasstypen gereifter Grain Whiskys zu einem raffinierten, ausbalancierten Geschmackserlebnis.

 

In Japan wird der übliche Prozess der doppelten Destillation mit dem sogenannten “Distiller's beer”, auch bekannt als “wash”, begonnen. Dadurch bleiben im Whisky nur wenige Getreidereste zurück, was ihm den unverkennbaren fruchtigen Charakter verleiht. Auch das Malzige ist deutlich weniger stark ausgeprägt. Doch erst der Reifeprozess im Eichen-Holzfass sorgt für den unverkennbaren, authentisch japanischen Geschmack.

Geheimzutat: Japanische Eiche

Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurden diverse Sanktionen über die Insel verhängt, die es unmöglich machten, Fässer aus den USA oder Großbritannien zu importieren. Die japanischen Whisky-Hersteller waren also dazu gezwungen, Alternativen zu finden. Die Wahl fiel notgedrungen auf die Wassereiche, deren Holz in erster Linie für die Möbelproduktion verwendet wurde.

 

Das Mizunara-Holz war allerdings nicht besonders dicht, weshalb man einfach zu Mehlschwitze und Papayabrei als Stopfmittel griff. Die feinen Aromen von Kokos, Mango, Kampfer und Adlerholz, die sich so während des Reifeprozesses manifestieren, sind ein Alleinstellungsmerkmal der raffinierten Spirituosen aus Fernost. Und mittlerweile so geschätzt, dass japanische Eichenfässer auch bei schottischen und irischen Produzenten rege Verwendung finden.

Chivas Regal Mizunara 12YO: Ein goldener Japaner in Schottland

Dass die japanische Methode Hand und Fuß hat, wurde von Colin Scott, Masterblender der Traditionsmarke Chivas Regal, bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Seine erste schottische Whisky-Kreation aus dem Mizunara-Fass wurde im Rahmen der IWSC auf Anhieb mit Gold prämiert. Der elegante Chivas Regal Mizunara 12YO glänzt mit seinem herrlich fruchtigen Aroma, das mit delikaten Noten von Birnen, Orangen, Haselnuss, Honig und Kokos verführt.

Yamazaki, Hibiki & Co.: Der Weg an die Weltspitze

Ausgerechnet einer britischen Publikation ist es zu verdanken, dass Whisky aus Japan seit 2014 einen kometenhaften Aufstieg erlebte. In der „Whisky Bible“ wurde der Yamazaki Single Malt Sherry Cask 2013 mit 97,5 von 100 Punkten ausgezeichnet – und somit zum Spitzenreiter aller weltweit verkosteten Whisk(e)ys -gekürt. Die Qualitäten der japanischen Whiskys fanden bald auch Anklang im Westen, insbesondere ihr angenehmes Aroma und ihre Zugänglichkeit, die sie sowohl verdünnt als auch pur zu einem echten Genuss machen. Weitere Whiskys wie Toki und Hatozaki wurden auf den Markt gebracht, um die Nachfrage zu bedienen und japanischen Whisky für die Massen leichter zugänglich zu machen – und erschwinglicher.

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Die stark gestiegene Nachfrage führte jedoch bald dazu, dass es nicht mehr genügend gereiften Whisky gab – das Resultat des mangelnden Interesses Anfang der 2000er und der damit einhergehenden Drosselung der Whiskyproduktion in Japan.

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“Japanese Whisky”: Ein alter Bekannter neu definiert

Im Gegensatz zu den strengen Vorschriften in Schottland waren die Bestimmungen für japanischen Whiskey äußerst liberal. Das machte es den Produzenten möglich, bei der Herstellung ihrer Whiskys auf Destillate aus anderen Ländern zurückzugreifen – was vor allem Brennereien mit Produktionsstätten in Schottland zu ihrem Vorteil nutzten. Einziges Problem: für die Endverbraucher:innen war es nicht mehr klar nachvollziehbar, ob es sich um einen authentischen japanischen Whisky handelte – oder eine sogenannte “world blend”.

 Die Problematik der “world blends” und die potenziellen Auswirkungen auf die Prestige ihrer Produkte in internationalen Kreisen veranlasste die größten Brennereien Japans schließlich dazu, klar definierte Kriterien festzulegen, um japanischen Whisky zu kennzeichnen. 2021 wurden diese Kriterien festgelegt, nach Ablauf der Übergangsfrist müssen Whiskys ab April 2024 folgende Vorgaben erfüllen, um als “Japanese Whisky” gekennzeichnet werden zu können:

  • Die Verwendung von Destillaten aus Übersee ist nicht erlaubt.
  • Der produzierte Whisky muss ein Mindestalter von 3 Jahren haben bzw. mindestens 40 % vol.
  • Alle Produktionsschritte von Maische über Destillation bis hin zur Abfüllung müssen in Japan erfolgen, die Obergrenze bei der Destillation liegt bei 95 % vol.
  • Der Whisky muss in einem Holzfass gereift sein, das ein Fassungsvermögen von 700 Litern nicht überschreitet.

 

Übrigens: Ausschließlich Whiskys, die allen obigen Anforderungen entsprechen, dürfen auf ihrem Etikett Symbole wie die japanische Flagge oder Schriftzeichen tragen. Auch die Verwendung von historischen Namen wie „Samurai“ oder berühmten Lokalitäten wie dem Mount Fuji ist nur bei authentischen “Japanese Whiskys” zulässig.

Wie trinkt man japanischen Whiskey?

Zwar wird in Japan Whisky auch pur genossen, die Mehrheit bevorzugt jedoch weiterhin die mit Soda oder Wasser verdünnte Variante, die schon in den 50ern und 60ern so beliebt war. Diese Präferenz ist historisch gesehen wenig überraschend, da es in Japan seit jeher Tradition ist, Brände gestreckt zu genießen. Mizuwari ist die klingende Bezeichnung von Getreidebränden, die mit eiskaltem Leitungswasser verlängert werden. Im Falle von Whisky wird hier standesgemäß das Verhältnis 1:2 gewählt. Ebenso beliebt ist die Highball-Variante Whisky und Soda (im Verhältnis 1:3), die schon Anfang der 2000er in Izykaya-Retaurants stark gepusht wurde.

 

Tipp: Sie wollen mehr darüber erfahren, wie man Single Malts und Blended Whiskys trinken kann? In unserem Guide verraten wir Ihnen, wie Sie Whisk(e)y stilvoll genießen!

Japanischer Whisky als Speisenbegleitung: Vielfältiger Genuss

Die Single Malts und Blended Whiskys aus Japan wissen aber nicht nur solo zu überzeugen, sondern sorgen auch in Kombination mit diversen Speisen für unvergleichliche Genussmomente. Sie harmonieren zum Beispiel wunderbar mit Wagyu-Rind, getorfte bzw. “rauchige” Variationen ergänzen sogar die delikaten Aromen von Sashimi, Sushi und Meeresfrüchten. Als Begleitung zum Fisch, im Idealfall der üppigen, fetten Variante, ist japanischer Whisky ein echter Geheimtipp. Besonders gerne genießt man in Japan Whisky und Soda übrigens mit Yakitori-Spießen.

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