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Hannes Reeh im Interview

Ein Allrounder auf "Andauerisch"

Bereits seit vielen Jahren verbindet den Ausnahmewinzer Hannes Reeh aus dem burgenländischen Andau und die INTERSPAR weinwelt eine enge Zusammenarbeit. Höhepunkt dieser Verbindung war die gemeinsame Entwicklung einer eigenen Weinlinie. Wir haben Hannes Reeh zum Interview getroffen und erfahren, wie es dazu gekommen ist und was als Nächstes ansteht.

Neben Ihren Linien „Klassik“, „Heideboden“ und „Unplugged“ haben Sie gemeinsam mit Anne Thysell exklusiv für SPAR die „Andauer“-Linie entworfen. Wie ist es dazu gekommen?

HANNES REEH: Es ist schon einige Jahre her, dass Anne auf mich zugekommen ist mit dem Anliegen, einen eigenen Wein für SPAR zu kreieren, der die Region Andau im Geschmack und in der Stilistik widerspiegelt. Die hohen Temperaturspitzen im Sommer und die kargen Schotterböden sorgen für runde, saftige, sehr zugängliche Weine, die nicht nur bei uns sehr beliebt sind. So war auch der Name der neuen Linie sofort klar. Bei einer Flasche Wein, die ja bekanntlich die Kreativität fördert, haben Anne und ich dann gemeinsam den Andauer Zweigelt, den Andauer Rosé und den Andauer Weiß aus der Taufe gehoben. Der Erfolg hat mich total überrascht. Am Anfang waren wir gleich komplett ausverkauft und sind mit den Mengen gar nicht mehr nachgekommen.

 

Was ist das Besondere der Andauer Linie?

HANNES REEH: Während die Klassik- Linie für sortenreine Weine steht, die im Edelstahlfass ausgebaut werden und fruchtigen, unkomplizierten Trinkgenuss bieten, umfasst die Linie „Heideboden“ Cuvées aus Trauben der Großlage Heideboden, die mehr Holzeinsatz beinhalten. In den Unplugged-Weinen vereinen wir das Kräftigste, Strukturierteste und Vollste in der Stilistik. Die Andauer-Linie stellt für uns eine gute Balance dar, bei der wir versuchen, beim Rotwein Frucht und Holz und beim Weißwein und Rosé ein gutes Verhältnis zwischen Frische und Saftigkeit herauszuarbeiten. Trotzdem schmeckt man vordergründig immer die Heimat, also das Volle und Runde, das Voluminöse aus Andau. Und genau dieses Alleinstellungsmerkmal macht die Weine noch einen Tick eigenständiger und „andauerischer“.

 

Zu welchen Gerichten würden Sie die Andauer-Linie empfehlen?

HANNES REEH: Aufgrund der guten Balance sehe ich die Weine als echte Allrounder. Egal ob man sie glasweise auf der Terrasse zum Sonnenuntergang genießt oder ob sie ein gutes Menü begleiten. Den Andauer Weiß würde ich zu einem leichten Fischgericht empfehlen und den Andauer Zweigelt zu würzigem Wild oder Geschmortem.

 

Welchen Wein trinken Sie am liebsten?

HANNES REEH (schmunzelnd): Na ja, die eigenen Kinder sind naturgemäß immer die schönsten. Doch als Winzer trinkt und verkostet man natürlich auch viele Weine der Kollegen. Ich habe keinen Lieblingstropfen, sondern wähle den Wein meist nach der Jahreszeit oder passend zum Essen, je nachdem, ob wir an einem lauen Abend auf der Terrasse sitzen oder Gäste einladen.

 

Was hat sich am meisten verändert, seit Sie 2007 das Weingut übernommen haben? Wo steckt Ihre Handschrift drin?

HANNES REEH: Qualität wird vorausgesetzt, neben guten Weinen trägt heute auch das Gesamtpaket des Weinguts sehr viel zum Erfolg bei. So haben wir, nachdem ich am Weingut war, relativ bald das Etikett gewechselt und den Charakter der unterschiedlichen Weine stärker herausgearbeitet, damit man ihre einzigartige Stilistik noch besser herausschmeckt. Außerdem bin ich viel unterwegs, leite viele Präsentationen und Verkostungen, sodass unsere Weine „in aller Munde“ sind. Es gibt kein Geheimrezept, um ein Weingut erfolgreich zu führen. Bei mir sind es vor allem das Bauchgefühl, das mich leitet, und die gesamte Familie, die gemeinsam an einem Strang zieht.

 

Das Weingut ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Was steht als Nächstes an?

HANNES REEH: Grundsätzlich sind wir sehr zufrieden, wie sich alles in den letzten Jahren entwickelt hat, das ist nicht selbstverständlich. Als Nächstes steht die Erweiterung unseres Betriebes an. Das Jahr 2016, in dem wir aufgrund von Frost starke Ernteverluste verkraften mussten, hat uns gezeigt, dass es noch wichtiger wird, Reserven aufzubauen. Deshalb werden wir noch mehr auf Lagerkapazitäten setzen und auch unseren Barriqueraum erweitern, um die Rotweine noch länger zu lagern und später abzufüllen. Dadurch können wir auch Jahre überbrücken, in denen wir durch Unwetter, Hagel oder Frost einen Teil der Ernte verlieren.

Es sind also noch Kapazitäten vorhanden, um weiterzuwachsen?

HANNES REEH: Es ist definitiv noch Luft nach oben, doch unendlich zu wachsen ist nicht unser vorrangiges Ziel. Das geht oft auf Kosten der Qualität. Wir haben jetzt eine Größe erreicht, die es uns ermöglicht, die Sache ein wenig langsamer anzugehen, bestehende Abläufe neu zu überdenken und neu zu strukturieren. Wir werden vermutlich noch wachsen, aber nicht mehr im gleichen Tempo wie in den letzten Jahren.

 

Wie sehen Sie die Zukunft der österreichischen Weinproduktion?

HANNES REEH: Die Stimmung in der Weinszene in Österreich finde ich sehr positiv. Vor allem die Winzer aus meiner Generation haben ein fast freundschaftliches Verhältnis zueinander. Wir sollten nicht versuchen, jemanden zu kopieren, sondern das noch stärker herausheben, was wir in Österreich gut können, und zwar einzigartige und sortentypische Weine produzieren. Dann haben wir ein Alleinstellungsmerkmal, und es wird genauso gut weitergehen wie bisher.

 

Welche Herausforderungen kommen auf Sie zu?

HANNES REEH: Als größte Herausforderung sehe ich die immer extremeren Wetterkapriolen, mit denen wir zu kämpfen haben. Wenn es regnet, dann regnet es oft eine Stunde massiv, begleitet von Unwettern. In den letzten vier Jahren hatten wir zwei Mal mit Spätfrost zu kämpfen. Also was das Klima betrifft werden wir immer sensibler.

 

Wie sieht es mit der heurigen Ernte aus? Können Sie hier bereits eine Prognose abgeben?

HANNES REEH (lacht): Grundsätzlich gebe ich überhaupt nicht gern eine Prognose ab! Ich kann nur sagen, dass der Witterungsverlauf bis jetzt sehr gut war und der Regen genau dann gekommen ist, als es notwendig war. Der Arbeitsaufwand war heuer im Weingarten bereits sehr hoch, aufgrund der Hitze und der Feuchtigkeit war das Wachstum immens, und der Austrieb ist extrem schnell gegangen. Doch wie uns die letzten Jahre gelehrt haben, kann in den paar Wochen bis zur Ernte noch einiges passieren. Von der Entwicklung her blicken wir aber sehr positiv auf den nächsten Jahrgang.

 

VIELEN DANK FÜR DAS INTERVIEW, UND WIR FREUEN UNS BEREITS AUF DEN JAHRGANG 2018!

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