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Japan hat sich stets am großen Vorbild der Schotten orientiert – sogar Malz und Torf lässt man von den britischen zu den japanischen Inseln verschiffen. Die Malt und Blended Whiskys im Land der aufgehenden Sonne sind längst dem Schatten ihrer Urahnen entwachsen. Yamazaki, Hibiki und Yoichi sind durchdrungen von aromatischer Komplexität und besonderer Eleganz, getreu der absoluten Hingabe und Perfektion japanischen Handwerks.
Wer nicht um die halbe Welt für einen japanischen „wee dram“ zu fliegen gedenkt, findet vor der heimischen Haustüre eine Fülle spannender Produkte. Whisky ist zwar ein vergleichsweise junges Phänomen im deutschsprachigen Raum, doch die Zahl österreichischer Produkte hat rasant zugelegt. Kaum ein Brenner oder Fruchtdestillateur, der sich heutzutage nicht auch am Getreide versucht. Markus Wieser und Hans Reisetbauer halten seit Jahren die rot-weiß-roten Whisky-Fahnen hoch. Reisetbauer blickt in Axberg stolz auf ein ständig wachsendes Sortiment alter Fässer und lange gereifter Schätze. Den besonderen Schliff geben Chardonnay- und Trockenbeerenauslesefässer, manifestiert in fruchtiger Süße und cremigem Schmelz auf der Zunge.
Zuletzt hatte doch glatt eine Studie von „Nature“ festgestellt, dass H2O einen positiven Effekt auf den Genuss des Destillats hätte. Dabei ist die Gewissheit, dass jene zwei untrennbar miteinander verbunden sind, so alt wie die Geschichte des „uisge beatha“ selbst. Wie auch immer man das Lebenswasser genießt – es sind aufregende und begeisternde Zeiten für Whiskyliebhaber. Für nahezu jeden Gaumen und Gusto gibt es einen passenden Schluck, ob als Cocktail, Highball, schlicht auf Eis oder minimalistisch, reduziert oder gänzlich pur. Denn das mit dem Wasser ist ja bekanntlich eine polarisierende Sache.