Team Blaufränkisch: Burgenlands König
Mit dem Blaufränkisch hat der Zweigelt, vor allem in Anbetracht der Flächennutzung, einen harten Konkurrenten gegenüberstehen. In den burgenländischen Rotweingärten nimmt er mit 39 Prozent flächenmäßig den ersten Platz ein. Nebenbei bemerkt befinden sich knapp 94 Prozent der gesamten österreichischen Blaufränkisch-Weingärten im Burgenland. Im östlichsten Bundesland Österreichs hat der Blaufränkisch also sozusagen den Königsstatus inne.
Die autochthone, also heimische, Rebsorte weist mehr Säure auf und benötigt eine längere Reifezeit, als sein Kontrahent Zweigelt. Der Klimawandel spielt ihr also sozusagen in die Karten; heute wird immerhin etwa einen Monat früher gelesen, als noch vor 30 Jahren. Blaufränkisch wächst besonders gut auf kargen Kalkböden und fühlt sich unter fordernden Bedingungen sehr wohl. Das resultiert in der tollen Würze, die den Blaufränkisch zu einem der komplexesten Weine des Landes macht. Gerade diese Würze ist es auch, die im Vergleich zum Zweigelt immer wieder als Vorzug herausgestrichen wird.
„Er liefert schöne Weichsel- und Kirschnoten, wenn man ihn klassisch ausbaut, und eine dunkelbeerige Frucht mit viel Würze und Tannin bei den Reserve-Weinen.“ – Clemens Reisner
Clemens Reisner vom Weingut Hans Igler weiß, dass der Blaufränkisch es aber auch üppig mag. Schwere Lehmböden und viel Sonnenlicht sind üblicherweise die Zutaten, die es braucht, um kräftige Rotweine entstehen zu lassen.
Dass der Blaufränkisch sich stärker als viele andere Rebsorten vom Boden fassonieren lässt, weiß man auch im südburgenländischen Eisenberg-Gebiet. Denn diese Böden sind von Schiefer und eisen- sowie magnesiumhaltigem Lehm geprägt und liegen zudem höher als sonst im Weinbau üblich.