Herkunft, Rebsorten und Aromen
Die Hochburgen der Süßweine sind die klassischen Weinbauländer Europas: vor allem Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal zählen dazu. Nicht zu vergessen ist Ungarn mit seinem berühmten Tokaij.
Der Jahrgang. Vor allem heimische Süßweine, Sauternes und Vintage Ports stammen aus einem Jahr und werden mit Jahrgangsangabe abgefüllt. Sherry und die meisten Portweine sind Cuvées aus verschiedenen Jahrgängen und tragen damit keine Jahresangabe auf dem Etikett. Süßweine dürfen einige Jahre lagern. Je süßer, umso länger.
Welche Rebsorten sind die richtigen für Süßweine?
Süßweine werden bevorzugt aus aromatischen Rebsorten gekeltert. Ihr ausgeprägtes Aroma passt wunderbar zur Süße des Weines. Oft sind es Muskateller oder Traminer. Die zweite große Gruppe sind jene Sorten, die sich aufgrund ihrer – in diesem Fall positiven – Anfälligkeit für die Edelfäule (Botrytis Cinerea) besonders gut für die Herstellung von Süßweinen eignen: vor allem der Welschriesling in Österreich sowie Sauvignon Blanc und Semillon für Sauternes in Bordeaux. In vielen Gebieten werden die traditionellen, alteingesessenen Trauben des Landstrichs verwendet. Für Portwein sind beispielsweise 30 verschiedene zugelassen. Port und Sherry zählen zur Gruppe der verstärkten (aufgespriteten) Weine. Bei ihrer Herstellung wird der Gärprozess unterbrochen, indem man den Wein mit Alkohol anreichert (aufspritet). Diese Weine sind dementsprechend alkoholstark. Daher spricht man hier auch von Likörwein.
Mal süß, mal trocken.
Verarbeitet man ein und dieselbe Rebsorte für Süßwein und trockenen Wein, zeigt sich die Aromatik ziemlich unterschiedlich. Das führt sich vor allem auf die Aromen zurück, die sich im Laufe der Traubenreife durch den unterschiedlichen Lesezeitpunkt verändern. Beim Süßwein spielt weniger die frische Fruchtigkeit eine Rolle. Die Aromen gehen in Richtung Honig sowie tropische, getrocknete oder kandierte Früchte, Nüsse und Malz. Reifen die Weine im Holzfass, kommen Vanille, Brioche, Zimt oder Keksnoten dazu.