Wie Verschlusstypen Geschmack und Aroma beeinflussen
Doch nicht nur der Kostenfaktor, auch geschmackliche Aspekte sind ausschlaggebend dafür, ob wir beim Öffnen der Flasche zum Korkenzieher greifen müssen. Weine ändern sich mit laufendem Reifeprozess und längerer Lagerung nicht nur farblich, sondern auch in Aroma und Geschmack. Diese sogenannten Tertiäraromen entwickeln sich je nach Verschlussart unterschiedlich.
Da Schraubverschlüsse luftdichter sind als Korken, reift der Wein vergleichsweise deutlich langsamer. Das ist vor allem bei frischen, fruchtigen Weißweinen von Vorteil, die ihren Charakter ja auch langfristig behalten sollen.
Bei jungen, tanninhaltigen Rotweinen ist wiederum der Naturkorken eine gute Wahl. So gelangt mehr Sauerstoff in die Flasche, der Wein reift schneller und verliert dadurch etwas an seiner ursprünglichen Säure – was ihm schlussendlich einen runden, eleganten Charakter verleiht.
Sie können beim nächsten Dinner Ihren Gästen also ganz ohne Gewissensbisse einen Wein mit Schraubverschluss kredenzen, denn: Der Verschlusstyp allein lässt nicht (mehr) auf die Qualität des Weines schließen!