Grillsaucen: Das gewisse Extra am Grillteller

Die Vielfalt an Grillsaucen ist riesig. Und ständig wird das Repertoire erweitert. Dieser Beitrag soll einen Überblick über die verschiedensten Arten von Saucen sowie Anregungen und Tipps für das nächste Grillfest geben. So sind Sie für jeden Saucen-Wunsch Ihrer Gäste gewappnet.

Bleiben wir zu Beginn erst einmal bei den Basics: Ketchup und Senf. Die altbekannte Sauce Ketchup ist oft Basiszutat für andere Saucen, wie beispielsweise der Cocktailsauce. Senf wird in die drei Schärfegrade süß, mittelscharf und scharf gegliedert. Außerdem gibt es hierbei verschiedene Mahlgrade, was die Unterschiede in der Konsistenz ausmacht. Doch welche weiteren Grillsaucen gibt es? 

Grillsaucen: Das ganze Spektrum

Weiße Grillsaucen

Basis für weiße Grillsaucen ist zumeist Mayonnaise. Als fettärmere Alternative kann ohne weiteres Joghurt oder Sauerrahm herangezogen werden. Die Knoblauchsauce ist die am wohl bekannteste aller weißen Saucen. Doch auch Pfeffersauce (mit grünen Pfefferkörnern) oder der griechische Tzatziki erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit am Grilltisch.

Grundsätzlich können Sie der Basis der weißen Sauce – also dem entsprechenden Milchprodukt – nach Belieben Gewürze und für die leichte Frische eventuell auch einen Schuss Zitronensaft oder -zesten hinzufügen. Knoblauch oder fein geschnittene Zwiebel eigenen sich ebenfalls bestens als Zutat.

Rote Grillsaucen

Ketchup ist natürlich nicht die einzige Grillsauce auf Tomatenbasis. Bei einer Salsa oder Chilisauce zum Beispiel werden der Tomatensauce neben Chilis auch Zwiebel und Paprika beigemengt. Auch der wohlbekannten Barbecuesauce dient die Tomate als Grundzutat. Weitere Geschmacksgeber sind hierbei oft verschiedene Essige, Cola und Fruchtsäfte. Auch Honig, Worcestershire-Sauce sowie Knoblauch- und Paprikapulver sind oft Bestandteil der Barbecuesauce. Für das rauchige Aroma sorgt meist Rauchsalz.

Honig-Senf-Saucen

Wenn Sie einmal etwas Extravagantes ausprobieren möchten: Honig-Senf-Saucen passen hervorragend zu Fisch oder Meeresfrüchten. Vor allem mit Lachs und Shrimps harmonieren süß-scharfe Dips. Doch auch Schweine-, Hühner- oder Rindfleisch können mit Honig-Senf-Saucen gereicht werden. Hierbei empfiehlt sich aber, diese noch mit Gewürzen wie Estragon oder Thymian abzurunden.

Curry-Saucen

Wie auch Honig-Senf-Saucen bestehen Curry-Saucen aus einer cremigen Komponente, wie etwa Joghurt oder Mayonnaise. Darüber hinaus ist natürlich Curry-Pulver wesentlicher Geschmacksgeber. Ganz nach Belieben können Früchte wie Mango oder Ananas hinzukommen, oder für den asiatischen Touch ein wenig Ingwer.

Chutneys

Die fruchtigen Dips, die manchmal etwas an Marmelade erinnern, sorgen für ausgefallene Kombinationen. Besonders bei Fleisch- oder Fischgerichten bilden sie ein perfektes Pendant zu den herzhaften Geschmäckern. Auf den Grillteller passen insbesondere Chutneys aus Mangos, Marillen, Pfirsichen oder Zwetschgen.

Alle der genannten Grillsaucen lassen sich individuell anpassen und so zum Beispiel als zuckerfreie oder vegane Variante zubereiten. Sollten Kräuter zu Einsatz kommen, empfiehlt es sich, auf möglichst frische zurückzugreifen. Frische Kräuter enthalten im Gegensatz zu beispielsweise gefriergetrockneten noch mehr Aromen. Tipp: Stellen Sie die Grillsaucen nach der Zubereitung etwa ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank. Auf diese Weise können sie gut durchziehen. Vor dem Gebrauch am besten wieder auf Zimmertemperatur bringen, denn erst so kommen die einzelnen Geschmäcker zur vollen Geltung.

Welche Sauce passt zu welchem Grillgut?

Beim Grillen entscheidet man sich in der Regel nicht nur für ein Grillgut, meist kommen mehrere Fleisch- und/oder Fischsorten, Gemüse sowie Grillkäse auf den Tisch. Doch nicht jede Sauce passt zu jedem Grillgut. Aus diesem Grund kommen nachfolgend einige Empfehlungen, die ein gelungenes Food-Pairing ergeben:

Frisches Grillfleisch

    - Schwein: Schweinefleisch ist einfach zu kombinieren, hierzu passen alle Geschmacksrichtungen. Die Klassiker Senf und Ketchup sowie Raucharoma sind besonders gute Begleiter.

    - Rind: Zu Rindfleisch passen unter anderen leicht süßliche Grillsaucen, aber auch Aromen von Pfeffer, Bier, Whiskey, Rauch und Apfel passen hervorragend.

    - Huhn & Geflügel: Bei Geflügelfleisch kann man schon etwas experimentierfreudiger sein. Wer es gerne süß mag, kann es mit Honig, Ananas und Mango probieren. Aber auch pikante Geschmäcker, wie jene von Curry, Knoblauch oder Ingwer passen gut. Besonders fruchtige Saucen oder auch Erdnuss-Saucen sind in Kombination mit Geflügelfleisch ein Gedicht.

    - Lamm & Wild: Zu Lamm- und Wildfleisch passen fruchtige Grillsaucen oder solche mit Raucharoma. Auch Preiselbeeren oder Mangos können gut dazu dargereicht werden.

Verarbeitetes Fleisch

    - Bratwürstel: Die Klassiker Ketchup und Senf passen zu Würstel ebensogut, wie auch Barbecuesaucen.

    - Burger: Bei Burgerpatties empfiehlt sich eine Kombination aus hellen, cremigen und rauchig, würzigen Saucen.

Fisch & Meeresfrüchte

    - Fisch: Zu Fisch gesellen sich gerne Aromen der Zitrone, von Dill und anderen Kräutern, Knoblauch, Senf und Honig.

    - Meeresfrüchte: Zu Meeresfrüchten passen im Wesentlichen dieselben Geschmacksrichtungen wie auch bei Fisch, zusätzlich kann die Cocktailsauce genannt werden.

Vegetarisches Grillgut

    - Grillkäse: Käse, wie etwa Halloumi, Feta oder Ziegenkäse sowie auch extra Grillkäse-Zubereitungen, können perfekt mit Birnen, Honig, fruchtigen Senf- und Barbecuesaucen gepairt werden. Auch Öl-Kräutermarinaden -oder frisches Pesto passen sehr gut dazu.

    - Tofu: Hierbei können Sie Ihren geschmacklichen Vorlieben freien Lauf lassen. Sollten Sie sich für eine Tofu-Variante mit stärkerem Eigengeschmack entschieden haben, achten Sie bitte auf die jeweilige Geschmackskombination.

    - Grillgemüse: Gemüse und Kräuter verstehen sich blendend. Daher eignen sich für Gemüsespieße und Co Kräutermarinaden mit Öl oder weiße Saucen mit Kräutern. Aioli ist eine gute Möglichkeit, ein wenig Knoblaucharoma ins Spiel zu bringen.

Marinaden & Rubs

Wenn wir schon beim Thema Grillgut und Geschmackskombinationen sind, darf das Versehen mit Geschmäckern, schon vor dem Akt des Grillens nicht außen vor gelassen werden. Hierbei wird zwischen zwei Vorgehensweisen unterschieden: dem Marinieren und dem sogenannten Rubben. Die bunten Gewürzmischungen, die auf Fleisch, Fisch oder Gemüse im Rohzustand gerieben werden – die Rubs – verwandeln sich beim Grillen zu einer schmackhaften Kruste. Das Marinieren hat den Vorteil, dass es das Grillgut zusätzlich auch mürbe macht. Im Vergleich zu Rubs, die ausschließlich aus trockenen Zutaten bestehen, enthalten Marinaden eine säurehaltige Zutat, wie zum Beispiel Zitronensaft, Essig oder Joghurt. Die enthaltene Säure sorgt dafür, dass das Fleisch nach dem Marinieren (über einen längeren Zeitraum in Marinade eingelegt) weich und zart wird.

Hier haben wir einige Rezepte für Marinaden. Lesen Sie zum Beispiel nach, wie Sie ganz einfach eine schmackhafte Honig-Senf-Marinade herstellen können. Auch Gemüse lässt sich wunderbar marinieren, wie etwa Maiskolben mit Kokosmarinade. Oder wie wäre es mit einem knusprigen, mediterran anmutenden Grillhendl? Für noch mehr Lust auf’s Mittelmeer gibt es auch ein mediterranes Dressing mit Balsamico und Rosmarin.

Tipp: Wer nicht extra eine Marinade herstellen möchte, kann auch ganz einfach in (Barbecue-)Saucen, die mit etwas Olivenöl gestreckt werden, marinieren.

Zudem gibt es auch die sogenannten Mops. Die dünnen Saucen, bestehend aus Wasser, Essig und Worcestersauce oder Säften, Kräutern und Gewürzen, werden erst während des Grillens immer wieder auf das Fleisch gestrichen. Besonders bei großen Fleischstücken eignet sich dieser Klassiker aus den USA, da die Mops tief in die Fasern eindringen können.

Ein wichtiges Thema beim Grillen sind Gewürze. Egal ob in Saucen, Marinaden, Rubs oder Mops – erst die richtige Würze macht das Grillfest perfekt.