Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – das wusste schon Hermann Hesse. Auch wenn er dabei wohl nicht an jenes Getränk gedacht hat, das traditionell vor der ersten Mahlzeit kredenzt wird: der Aperitif. Ganz klassisch gehören hierzu prickelnde Schaumweine, leichte Spritzweine, aber auch bestimmte Spirituosen wie Campari oder Beerenbrand eignen sich hervorragend als “Magen-Öffner”. Auch längere Wartezeiten bis zum ersten Gang lassen sich mit einem herben Aperol exzellent überbrücken und die Bitterstoffe regen zusätzlich den Appetit an. Da hätte sich auch Hermann Hesse wohl ein Glaserl gegönnt.

Alkoholfreie Getränke liegen voll im Trend und die sogenannte NOLO-Welle (“no and low alcohol”) macht auch vor Weinen keinen Halt. Das Verfahren der Vakuumdestillation erlaubt mittlerweile eine schonende Entalkoholisierung. So bleiben jene Aromen erhalten, die dem Wein seinen unverwechselbaren Geschmack verleihen. Ein Restalkohol bleibt zwar vorhanden, darf aber laut EU-Richtlinie die Obergrenze von 0,5 Volumenprozent nicht überschreiten. Wer kein Wein-Fan ist, kann sich derweil an dem breiten Sortiment an alkoholfreien Spirituosen erfreuen.

Um das giftgrüne Getränk ranken sich seit jeher Mythen und Legenden. Lange Zeit galt Absinth als Auslöser von Wahnsinn, Blindheit und körperlichem Zerfall, aber auch wundersame Heilkräfte wurden dem wermuthaltigen Getränk zugeschrieben. Mit seinem Alkoholgehalt zwischen 50 und 80 Prozent ist Absinth tatsächlich nichts für sensible Mägen, doch eine Verkostung der “grünen Fee” lohnt sich schon allein als visuelles Highlight: Dabei wird ein absinthgetränkter Zuckerwürfel auf einem speziellen Löffel angezündet, sodass die süße Mischung in das darunter stehende, mit Absinth gefüllte Glas fließt.