Nager_703x541px.jpg Nager_1280x500px.jpg Nager_1280x500px.jpg

Die richtige Einstreu für Nagetiere: Heu oder Stroh?

Warum Streu nicht gleich Streu ist

 

Ob Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster oder Chinchilla: Wer ein Nagetier als Haustier hält oder überlegt, sich eines anzuschaffen, steht irgendwann vor einer Grundsatzfrage: Was ist die beste Einstreu – Heu, Stroh, oder doch etwas ganz anderes?

Gleich vorweg: Pauschal für alle Nager lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn jedes Tier hat ganz eigene Bedürfnisse, was den “Bodenbelag” seines (neuen) Zuhauses betrifft. Grundsätzlich erfüllt aber jede Form von Einstreu denselben Zweck: Sie nimmt Flüssigkeit auf, verhindert unangenehme Gerüche und lästigen Schimmel in Käfig oder Gehege. Außerdem sorgt sie dafür, dass Ihr flauschiger Mitbewohner es so richtig gemütlich hat.

Heu und Stroh erfüllen alle diese Kriterien gut und gehören daher zu den bekanntesten Einstreu-Arten für viele Nager. Allerdings sind sie nicht für jede Art geeignet. Warum das so ist und welche Alternativen es gibt, haben wir uns näher angesehen.

Inhalt:

  • Heu oder Stroh: Was sind die Unterschiede?
  • Welche Streu passt zu welchem Tier?
  • Einstreu für Hamster Einstreu für Kaninchen
  • Einstreu für Meerschweinchen
  • Einstreu für Chinchillas
  • Einstreu für Ratten
  • Einstreu für Mäuse

Heu vs. Stroh: Was sind die Unterschiede?

Viele Menschen verwenden die Begriffe Heu und Stroh gleichbedeutend. Schließlich handelt es sich bei beiden einfach um getrocknete Pflanzenreste, oder? Das stimmt, ein paar wichtige Unterschiede gibt es aber dennoch:

Heu besteht aus Gräsern und Kräutern, die nach dem Mähen auf dem Feld getrocknet und schließlich gesammelt oder zu Ballen gepresst werden. Das trockene Grün ist nicht nur eine bequeme und saugfähige Einstreu, sondern auch ein wichtiges Nahrungsmittel für viele Nagetiere. Der Grund: Es enthält zahlreiche Nährstoffe, die gut für die Verdauung sind. Unabhängig davon, wie das Gehege oder der Käfig Ihres Nagers ausgelegt ist, sollte also immer genügend Heu zur Verfügung stehen, an dem die Tiere nach Lust und Laune knabbern können.

Bei Stroh handelt es sich ebenfalls um getrocknete Pflanzenreste, die bei der Getreideernte übrig geblieben sind, beispielsweise Halme von Roggen-, Gerste- oder Weizenfeldern. Im Gegensatz zu Heu enthält Stroh aber kaum Nährstoffe und ist daher nicht als Futtermittel geeignet. Dafür ist es etwas günstiger in der Anschaffung, was es nicht nur bei Halter:innen von Nagern zu einer beliebten Einstreumöglichkeit macht.

Welche Einstreu passt zu welchem Tier?

Von Stroh und Heu über Pellets bis zu Sägespänen gibt es viele Optionen, das Gehege oder den Käfig Ihres Tieres einzustreuen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Punkte, die Sie beim Kauf beachten sollten:

  • Saugfähigkeit: Nicht jede Einstreu ist gleich gut darin, Flüssigkeit aufzunehmen. Manche Varianten brauchen daher eine zusätzliche, saugfähigere Unterschicht, z. B. aus Holz- oder Strohpellets.
  • Eigengeruch: Je nachdem, ob Ihr Tier drinnen oder draußen gehalten wird, eignet sich eine geruchsneutrale Option wie Nagerstreu möglicherweise besser als duftendes Heu oder Stroh.
  • Staubentwicklung: Viele Nager sind sehr sensibel, was feinen Staub in ihrer direkten Umgebung betrifft. Stark staubende Varianten wie Stroh oder Sägespäne sind daher nicht für alle Arten geeignet.
  • Tunnel-Potenzial: Manche Nagetiere bauen für ihr Leben gerne Nester oder graben Tunnel, andere wiederum gar nicht. Die Einstreu sollte darauf abgestimmt sein.
  • Haltbarkeit: Essbare Einstreu wie Heu oder Stroh wird von Nagern ganz gerne einfach weggefuttert – und muss dementsprechend oft erneuert werden.

 

Mit diesen Hintergedanken im Kopf fällt Ihnen der nächste Einstreu-Kauf hoffentlich schon leichter. Für alle Fälle haben wir uns aber die individuellen Einstreu-Bedürfnisse der beliebtesten Nagetiere noch näher angesehen.

Hamster

Bei Hamstern ist die Lage ganz klar: Von Stroh sollten Sie beim Einstreuen des Käfigs eher die Finger lassen – die harten, unnachgiebigen Halme würden bei den flinken Tierchen nur zu Verletzungen führen. Weiches Heu ist da schon besser geeignet. Alternativ können Sie den Boden Ihres Hamsterkäfigs aber auch mit Sand, Sägespänen oder spezieller Hamsterstreu auslegen. Unabhängig von der Art der Einstreu sollten Sie auch darauf achten, dass sie hoch genug ist. Denn Hamster wuseln gerne durch den Käfig, graben Tunnel oder bauen Verstecke – dafür sollte stets eine ausreichend dicke Schicht vorhanden sein, als Richtwert gelten 15 - 20 cm.

 

Kaninchen

Kaninchen sind nicht wählerisch, was die Einstreu in Ihrem Gehege betrifft. Wichtig ist nur, dass sie sich darin gut einkuscheln können, wofür sowohl Heu als auch Stroh bestens geeignet sind. Heu nimmt Flüssigkeiten und Schmutz gut auf, hält bei Kaninchen aber nicht besonders lange – denn für die Langohren sind die grünen Halme besonders wichtig, um ihre Verdauung in Gang zu halten. Stroh wiederum ist etwas langlebiger, aber weniger saugfähig. Wer unangenehme Gerüche vermeiden möchte, sollte bei Stroh daher unbedingt auf eine saugfähige Unterstreu wie Holzspäne, Sand oder spezielle Nagerstreu setzen.

 

Meerschweinchen

Auch Meerschweinchen kuscheln sich gerne in ihre Einstreu, daher sind sowohl Stroh als auch Heu eine geeignete Variante. Es gelten aber dieselben Bedenken wie bei Kaninchen: Heu wird gerne weggefuttert und muss häufiger ersetzt werden, Stroh ist weniger saugfähig und fordert eine aufnahmefähige Unterstreu. Sowohl Stroh als auch Heu sind bei Meerschweinchen übrigens ein äußerst beliebter Snack – denn die groben Halme sind perfekt für die Zahnpflege und sorgen dafür, dass sich die ständig nachwachsenden Zähnchen der flauschigen Nager gleichmäßig abnutzen.

 

Chinchillas

Bei aufgeweckten Chinchillas gilt eine ähnliche Regelung wie bei Hamstern: Heu ist in Ordnung, Stroh sollte eher vermieden werden. Die scharfen Kanten der Halme können nämlich für Verletzungen an den empfindlichen Füßen sorgen, zudem kann Stroh das Zahnfleisch sowie den Magen-Darm-Trakt der Tiere reizen. Grundsätzlich müssen Chinchilla-Gehege aber weder mit Heu noch mit Stroh ausgelegt werden, denn die Tiere graben nicht und bauen keine Tunnel. Trockene Streu wie Hobelspäne oder spezieller Chinchillasand sind daher völlig ausreichend. Was Chinchillas hingegen sehr gerne mögen, ist etwas Heu zum Knabbern – davon sollte immer genug vorhanden sein.

 

Ratten

Bei Ratten ist von Stroh und Heu als Einstreu dringend abzuraten: Die schlauen Nager sind nämlich äußerst staubempfindlich und neigen bei falscher Einstreu zu allergischen Reaktionen. Die feinen Staubpartikel in Stroh und Heu würden ihre empfindlichen Atemwege zu sehr reizen und könnten langfristig sogar zu ernsthaften Lungenerkrankungen führen. Zudem sind Ratten keine Nest- oder Tunnelbauer. Am besten eignen sich daher möglichst staubfreie Varianten wie Einstreu aus Buchenholz, Hanf oder Kokosfaser. Entstaubtes Heu kann auch als Snack angeboten werden. Im Gegensatz zu Kaninchen ist es zwar kein Grundnahrungsmittel für Ratten, wird aber hin und wieder zum Knabbern zwischendurch angenommen.

 

Mäuse

Auch für Mäuse sind Heu und Stroh aufgrund der hohen Staubentwicklung als Einstreu nicht geeignet – ein ganzer Käfig davon würde ihre Atemwege zu sehr reizen. Geringere Mengen, etwa als Nistmaterial, sind kein Problem. Für großflächige Streu sollten Sie bei Mäusen eher auf staubarme Varianten wie Baumwollstreu, Sand, Torf oder Buchenholzgranulat setzen. Welche Art der Streu am besten ist, variiert bei Mäusen allerdings sehr stark von Rasse zu Rasse. Informieren Sie sich daher vor dem Kauf daher unbedingt, welchen “Bodenbelag” Ihre Maus am liebsten mag.

Sie merken es vielleicht schon: Damit Ihr Nager sich so richtig wohlfühlt, sollte sein Zuhause nicht nur gemütlich, sondern auch artgerecht ausgestattet sein. Alles, was Sie dafür benötigen, finden Sie im INTERSPAR Onlineshop – von hochwertiger Kleintiernahrung unserer Eigenmarke Fiffy über Heu für unterschiedlichste Fellnasen bis zu Tierzubehör aller Art. Wissenswertes und praktische Tipps gibt es außerdem in unserer großen Themenwelt Haustiere: Hier verraten wir Ihnen etwa, ob Pellets im Nagerfutter sinnvoll sind oder was bei Allergien bei Hund und Katz’ zu tun ist. Viel Spaß beim Stöbern!

Andere Kunden interessierten sich auch für...