Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Denn wie bereits erwähnt: Eine gewisse Menge an Getreide kann für Fellnasen durchaus von Vorteil sein. Wie viel zu viel ist, ist allerdings sehr individuell – was ein Vierbeiner wunderbar verträgt, kann beim nächsten zu Problemen führen. Dabei ist auch die Rasse nicht unbedingt ein ausschlaggebender Punkt, denn selbst innerhalb dieser variiert die Verträglichkeit von einem Hund zum anderen. Hier gilt es also, Ihren Partner mit der kalten Schnauze zu beobachten und Symptome einer Unverträglichkeit oder eines zu hohen Getreideanteils in der Ernährung zu erkennen.
Eine Daumenregel gibt es allerdings. Diese lautet: Der Getreideanteil in Hundefutter sollte idealerweise bei maximal 15 % liegen. Besteht die Ernährung eines Hundes zu 60 % oder mehr aus Getreide, führt das dazu, dass die unverdaute Stärke Wasser in den Darm zieht und so zu Durchfall führt. Außerdem wird ein Zusammenhang von stark getreidehaltigem Futter und Zahnbelägen vermutet, ist derzeit aber nicht abschließend belegt.
Da der prozentuale Getreide- bzw. Kohlenhydratanteil auf den meisten Futtermitteln nicht angeführt ist, können Sie sich einer einfachen Rechnung bedienen, um ihn selbst zu ermitteln:
100 % (das gesamte Futter) minus die angegebenen Mengen an Rohprotein, Rohasche, Rohfett und Feuchtigkeit = Kohlenhydratanteil in %
Die ebenfalls auf Hundefutter angegebene Menge an Rohfaser zählt zu den Kohlenhydraten und wird deshalb nicht von der Gesamtmenge abgezogen.
Im prozentualen Anteil von Kohlenhydraten trennt sich bei Hundefutter oft die sprichwörtliche Spreu vom Weizen. Denn billige Nahrung für Vierbeiner wird mit Getreide gestreckt, da dieses weit günstiger ist als Fleisch und somit eine große Menge bei vergleichsweise geringem Kostenaufwand produziert werden kann.
Manchmal hilft sogar schon ein einziger Blick, um zu beurteilen, ob sich ein hoher Kohlenhydratanteil in einer Futtermischung befindet. Denn: Je weiter vorne in der Liste der Inhaltsstoffe, desto mehr davon ist enthalten. Steht also irgendeine Form von Getreide direkt an erster oder zweiter Stelle, weist das auf einen hohen Prozentanteil hin und ist die prozentuale Berechnung wert, um die beste Kaufentscheidung zu treffen.
Übrigens: Trockenfutter enthält von Haus aus einen weit höheren Kohlenhydratanteil als Nassfutter. Das liegt einfach daran, dass sie benötigt werden, um die gewünschte trockene Form zu erreichen. Für eine kohlenhydratarme oder -freie Ernährung Ihrer Fellnase greifen Sie also am besten auf hochwertiges Nassfutter oder speziell zu diesem Zweck hergestelltes Trockenfutter zurück.