Was sind Primär-, Sekundär- und Tertiäraromen?
Wenn Sie sich mit der Verkostung von Weinen befassen, sind Sie bestimmt schon auf diese Begriffe gestoßen. Ihre Bedeutungen sind weit nicht so komplex, wie es auf den ersten Blick wirken mag:
Primäraromen
Als Primäraromen werden jene bezeichnet, die direkt von der Traube stammen. Denn jede Rebsorte zeichnet sich durch einen sortentypischen Geschmack aus, den Kenner:innen recht rasch zuordnen können. Dazu gehören beispielsweise der Muskatton von Muskateller-Sorten oder der charakteristische Stachelbeer-Duft der Sauvignon Blanc. Daneben zählen aber auch Einflüsse durch Boden und Klima zu den Primäraromen – beides kann sich beträchtlich auf Geschmack und Duft eines Weines auswirken.
Sekundäraromen
Als Sekundäraromen werden jene bezeichnet, die im Zuge der Gärung und des Ausbaus des Weins entstehen. Die sind also abhängig von den zahlreichen Entscheidungen, die Winzer:innen bei der Bereitung ihrer edlen Tropfen treffen. Dazu gehören:
- Temperatur während der Gärung
- Art der zur Gärung eingesetzten Hefen
- Material des Fasses, in dem vergoren wird
Tertiäraromen
Zu guter Letzt nimmt auch die Reifung in Fass und Flasche Einfluss auf die Aromen des Weins – hier entstehen die sogenannten Tertiäraromen. Sie sind abhängig von der Sauerstoffmenge, die im Behältnis zur Verfügung steht und davon, wie lange der Wein reift. Je länger die Reifedauer, desto tiefer und intensiver die Aromatik.
Interessant: Tertiäraromen werden heutzutage rar. Das liegt daran, dass inzwischen die meisten Weine jung getrunken werden. Nur etwa 10% aller Tropfen werden vor dem Verkauf drei bis zehn Jahre lang gelagert, weniger als ein Prozent reift mehr als zehn Jahre. Das wirkt sich auch darauf aus, wie Weine produziert werden, denn: Manche Sorten sind gar nicht mehr für eine Fass- oder Flaschenreifung geeignet. Im Gegenteil verlieren einige “moderne” Sorten bei langer Lagerung sogar an Geschmack.