Bordeaux
Die bekannteste Weinhauptstadt der Welt ist als UNESCO-Weltkulturerbe zugleich eine der interessantesten Destinationen in Frankreich. Die Altstadt ist nahezu vollständig erhalten, und auch ein Spaziergang auf der Uferpromenade entlang der Garonne lohnt sich: Am Börsenplatz (Place de la Bourse) spiegeln sich imposante Gebäude aus dem 18. Jahrhundert im Mirroir d‘eau, dem größten Reflexionsbecken der Welt, und ein paar Kilometer weiter, am historischen Hafen, zieht mit der vor fünf Jahren eröffneten Cité du Vin („Weinstadt“) ein skulpturales Gebäude die Blicke auf sich. Von außen sieht dieses höchst sehenswerte Weinmuseum aus wie eine riesige Weinkaraffe, innen erinnern Holzgewölbe an jene Schiffe, mit denen der Wein einst in die Welt hinausgeschippert wurde. Rund um die Stadt erstreckt sich eines der größten Weingebiete der Welt – das Bordelais. Auch wenn man mit der Straßenbahn zu einigen Weingütern am Rande der Stadt gelangt, ist eine Erkundung der weitläufigen Gegend mit dem Auto ratsam. Die bekanntesten Lagen befinden sich östlich der Stadt, bei Libourne rund um Saint Émilion und Pomerol, sowie nördlich, im berühmten Médoc entlang des linken Ufers der Gironde, wie jener Mündungstrichter heißt, der nach dem Zusammenfluss von Garonne und Dordogne in den Atlantik führt. Im pittoresken Saint-Émilion mit seinen mittelalterlichen Steinhäusern und den winkeligen Gassen sollte man beim lokalen Tourismusbüro, wenn möglich, eine der Touren durch den in den Sandstein geschlagenen Untergrund zu alten Kirchen, Steinbrüchen oder Weinkellern buchen. Die in der Region um Saint-Émilion vorherrschenden Rebsorten Merlot und Cabernet Franc sorgen für vollmundige, kräftig-fruchtige Rotweine. Sie unterscheiden sich von jenen aus dem Médoc, wo der Cabernet Sauvignon würziger ist und mehr Tannin enthält.
Wer im Médoc – wo die meisten hochklassigen Bordeauxweine hergestellt werden – durch Orte wie Margaux, St. Julien oder Pauillac fährt, der versteht, warum französische Weingüter oft ein „Château“ („Schloss“) im Namen tragen – viele beherbergen nämlich tatsächlich eines. In Badges, einem Dorf innerhalb der Gemeinde Pauillac, können Besucher auf elegante Weise in den Médoc’schen Lebensstil eintauchen und im Château Cordeillan-Bages übernachten (oder zumindest in dem erstklassigen Restaurant speisen). Dieses Hotel gehört Jean-Michel Cazes, einem Doyen der Region, ebenso wie das Weingut nebenan, Château Lynch-Bages. Neben den klassischen Besucherführungen werden exklusive Weinseminare angeboten. Alle Weine aus Bordeaux jetzt entdecken >