Wermut - ein komplexes Geschmackserlebnis
Bitter ist kontroversiell
Wermut erlebt im Fahrwasser des anhaltenden Gin-Booms einen wahren Höhenflug. Ob im Classic Drink oder als leicht-spritzige Innovation: Vermouth is in.
Wermut erlebt im Fahrwasser des anhaltenden Gin-Booms einen wahren Höhenflug. Ob im Classic Drink oder als leicht-spritzige Innovation: Vermouth is in.
Wermut ist ein aromatisierter Wein, der mit Weinbrand veredelt und verstärkt wird. Der Usus, alkoholische Flüssigkeiten mit Kräutern und Gewürzen medizinisch wertvoll bzw. wohlschmeckender zu machen, ist beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Am Markt erfolgreich wurde die Herstellung von Wermut durch Antonio Benedetto Carpano. Er rief 1786 in Turin die erste kommerzielle Marke ins Leben. Das bittersüße Getränk war in der Turiner Aristokratie ein enormer Erfolg. Deshalb beschloss er gemeinsam mit dem Spirituosenladenbesitzer Merendazzo, die Produktion und den Verkauf zu intensivieren und später das Getränk zu exportieren. Mit dem Export in die Neue Welt hielten dry und red Vermouth Einzug in die Bars und fanden ihren Platz an den Tresen der Vereinigten Staaten. Als fundamentaler Bestandteil klassischer Cocktails, wie Martini Cocktail und Manhattan, erlangten die Weine Weltruhm. Stichwort Wein: Die Weinbasis des Produkts muss 75 Protent betragen. Dazu kommen eine je nach Rezeptur variierende Zusammensetzung von Kräutern, Gewürzen, Rinden und Wurzeln sowie hochprozentiger Weinbrand. Die Botanicals werden direkt im Wein, im hochprozentigen Alkohol oder in einem Gemisch dieser beiden mazeriert. Auch Kräuterdestillate und andere Auszüge können zur Verwendung gelangen. Etwas Süße durch Zucker oder Honig rundet die Mixtur ab. Ob pur, in erfrischenden Longdrinks oder in kräftigen Cocktails: Wermut ist ein Allroundtalent. Auch in der Küche ist er eine absolute Fixgröße. Viele Gerichte der Gourmets wären ohne den mit Artemisia (Korbblütler wie Wermut, Beifuß, Stabwurz u. v. a.) versehenen Wein schlichtweg undenkbar.
Auch in Österreich drängen mehr und mehr Produzenten auf den Markt. Unter ihnen solche Qualitätspioniere wie Gölles und Reisetbauer sowie eine beträchtliche Anzahl hochdekorierter Winzer. Heimische Meisterbrenner mit hochprozentiger Expertise treffen auf vinophiles Geschick der lokalen Weinelite. Das Ergebnis sind hochkarätige Paarungen: bester Wein, feinster Brand, botanische Auszüge, Kräuteressenzen und Destillate von Wurzeln oder Rinden.
Manfred Tement und Alois Gölles drückten schon vor vierzig Jahren gemeinsam die Schulbank. Heute vereinen sie ihre flüssige Expertise zur spannenden Kreation „ALFRED“. Es ist die frisch-fruchtige Eleganz von Tements Weinen, die so trefflich mit den Destillaten und Auszügen von Gölles harmoniert. Neben dem prägenden Wermutkraut verleihen unter anderem Kardamom, Fenchel und Orangenschalen dem „Alfred Dry“ und dem „Alfred Semi Dry“ seinen unverwechselbaren Charakter. „Die ganz feinen Nuancen der steirischen Weine treffen auf unsere reichhaltige Erfahrung rund um Bitteressenzen und höchst elegante, botanische Noten. Über viele Jahre haben wir an diesem Wissen gearbeitet, um gemeinsam ein harmonisches Produkt zu kreieren“, schildert Alois Gölles.
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Eine ähnliche Liaison haben der Axberger Brenner Hans Reisetbauer und der Kremstaler Winzer Josef Dockner mit dem Wermut „FIRST“ geschaffen. Da trifft Göttweiger Grüner Veltliner auf Axberg Vodka, dort umspielt zartes Steinobst kräutrige Herbe. Die Bitternote ist sehr dezent gehalten, vollreife Frucht und Trinkfreude stehen im Vordergrund. „Wir wollen Genuss auf höchster Ebene produzieren. Beste Grundprodukte, veredelt zu feinem Brand und edlen Weinen – das verbindet uns. Denn Qualität schafft Freundschaft“, philosophiert Hans Reisetbauer. Die gemeinsamen Werte, die hohen Ansprüche an Topqualität, beste Naturstoffe und handwerkliche Perfektion haben die zwei zu einem Dreamteam zusammengeschweißt. Ihr Produkt spricht für sich, und für die Renaissance des Wermutweins. Bitter bleibt kontroversiell, aber ganz sicher hat sich die neue, herbe Avantgarde als Trend manifestiert.
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The Perfect Serve!
5 cl FIRST Wermut
Eiswürfel
Fever Tree Aromatic Tonic Water
Garnish: Orange
The Perfect Serve!
5 cl ALFRED Wermut dry
Eiswürfel
Tonic oder Soda
Garnish: Zitrone oder Orange
The Perfect Serve!
5 cl ALFRED Wermut semi dry
2 cl Zitronensaft
1 cl Zuckersirup
Frisches Basilikum
Crushed Ice
Bei Wermut denken viele an einen verstaubten und bitteren Klassiker der italienischen Barszene. Dabei ist Wermut durch die unterschiedliche Zusammensetzung unglaublich vielfältig. Neben dem bitteren Wermutkraut sind vor allem der Süßegrad und die Botanicals ausschlaggebend für das individuelle Geschmacksprofil. Wer es also gern bitter mag, genießt den Wermut trocken im klassischen Martini, während der süßere rote Wermut als Hauptzutat für den Americano dient. Zuhause wird Wermut ganz einfach als erfrischender Longdrink mit Zitrone, Tonic oder Soda gemixt. Die Aromenvielfalt der unterschiedlichen Erzeugnisse lässt sich natürlich am besten – nicht versteckt im Cocktail – sondern pur mit ein wenig Eis genießen. Lange kam aus seinem Ursprungsland Italien auch der beste Wermut. In den vergangenen Jahren hat sich aber einiges getan und es gibt immer mehr kleine Produzenten und österreichische Winzer, die ihren Wermut individuell und regional interpretieren.
Tipp: Auf weinwelt.at finden Sie eine Auswahl an weiteren Wermuts. Ob pur auf Eis, mit Tonic oder Prosecco – probieren Sie sich durch und entdecken Sie Ihren Liebling!
Von Reinhard Pohorec (Experte für Sensorik und Spirituosen sowie ausgezeichneter World Class Bartender)
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