Argentinien

Wein aus Argentinien: Qualität am Fuße der Anden

 

Raue Gipfel im Norden, fruchtbare Täler im Süden – und dazwischen eine ganze Reihe ausgezeichneter Weine: Argentinien ist eine Weinnation der Extraklasse. Das Land in den Anden ist neben Chile einer der bedeutendsten Produzenten Südamerikas und gehört, was Rotweine betrifft, zur absoluten Weltspitze. Doch auch neben den zahlreichen “Roten” haben die sieben Weinregionen des Landes einiges zu bieten und überzeugen regelmäßig mit edlen Tropfen, die Weinkenner:innen auf der ganzen Welt begeistern.

 

Weinbau in Argentinien in Zahlen:

  • Gesamte Rebfläche: ca. 200.000 ha
  • Weinproduktion/Jahr: ca. 10,9 Millionen hl/Jahr (Stand: 2024)
  • Weinexport: ca. 2,1 Mio. hl
  • Pro-Kopf-Verbrauch: ca. 12,5 Liter/Jahr

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Obwohl der Weinbau in Argentinien weltweit geschätzt wird, blickt er auf eine recht junge Geschichte zurück: Es gibt ihn in der heutigen Form nämlich erst seit dem 19. Jahrhundert. Davor wurde in Argentinien zwar durchaus Wein hergestellt, aber eher für den Eigenbedarf der heimischen Gauchos und bei weitem nicht so professionell, wie es heute der Fall ist. Für den Umschwung sorgten Siedler:innen aus Italien, der Schweiz und Spanien, die europäische Weinreben und das nötige Know-how ins Land brachten. Damit legten sie den Grundstein für hochwertigen Weinbau – und für spätere Klassiker wie Malbec, Bonarda und Co.

Weinregionen in Argentinien: Reben auf luftiger Höhe

Argentinien zählt sieben offizielle Weinregionen, die sich durch ihre besondere Lage auszeichnen. Sie sind nämlich alle entlang der Anden angesiedelt, meist auf 1.000 bis 1.600 Metern Seehöhe – oder noch höher. Zum Vergleich: Das Weinbaugebiet Südsteiermark, eines der höchsten Österreichs, liegt “nur” auf rund 300 - 550 Metern.

Der Vorteil dieser einzigartigen Höhenlage? Sie sorgt für teils extreme Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, was argentinischen Weinen eine erfrischende Säure und Spritzigkeit verleiht. Darüber hinaus bringt jedes Weinbaugebiet aber noch seine ganz persönlichen Besonderheiten mit:

Salta, Jujuy und Catamarca

Die in der nordwestlichsten Ecke Argentiniens gelegenen Weinbauregionen werden unter der Großregion “Noroeste” zusammengefasst. Dort wird Weinbau in Höhen bis zu 3000 Meter betrieben! Die besten Weine werden in Salta aus der heimischen Traube Torrontés Riojano produziert. Der Weißwein ist in Argentinien sehr beliebt und konnte mit seinen intensiven Aromen nach Muskat und weißen Blüten sowie seiner Frische schon so manchen internationalen Gaumen überzeugen. Weitere Rebsorten, die in Noroeste wachsen und gedeihen sind Cabernet Sauvignon, Chardonnay und Chenin Blanc.

Clos de los Siete

Der “Weinberg der Sieben” ist ein weltweit einmaliges Projekt, bei dem sich sieben Weinliebhaber zusammengetan haben, um sich einen Weinberg im Uco-Tal zu teilen. Auf diesem Weinberg stellt jeder der Miteigentümer - darunter der Besitzer des Chateau Le Gay oder Michel Rolland - seinen persönlichen sowie einen gemeinsamen Wein her. Dieser Clos de los Siete ist mit seiner Kraft, Würze, dem Malbec-Charakter und seiner Länge ganz zu Recht weltberühmt.

San Juan

Die zweitgrößte Weinregion Argentiniens liegt rund drei Autostunden nördlich von Mendoza und ist bekannt für seine sehr schweren und alkoholreichen Weine. Fast ein Viertel der Fläche wird in dieser Region für den Anbau von Torrontés Sanjuanino, Bonarda sowie den ertragsreichen Rebsorten Criolla Grande oder Cereza verwendet. Die meisten der in San Juan produzierten Weine finden aber nicht den Weg über die Landesgrenzen hinaus, sondern werden gerne von den Argentiniern selbst getrunken.

Torrontés Riojano

Der Weißwein Torrontés Riojano ist in Argentinien sehr im Trend und auch gleich die bedeutendste weiße Rebsorte des Landes. Die Weine erinnern in ihrer Charakteristik unserem Muskateller, sind frisch, bestechen mit ihrem intensiven Muskataroma und ihrer spritzigen Säure.

Mendoza

Mendoza ist die unangefochtene Weinhauptstadt Argentiniens. In der gleichnamigen Region werden fast alle der exportierten Weinflaschen und immerhin 70% des gesamten argentinischen Weins produziert. Die Region ist eine einzige große Steppe, fast wüstenhaft und in der Ferne ragt mit den Anden eine der spektakulärsten Gebirgsregionen der Erde in die Höhe. Oasenhaft liegt die Provinzhauptstadt Mendoza im geografischen Zentrum. Das Schmelzwasser der Anden ist wohl der einzige Grund, warum hier überhaupt etwas wächst und sich Menschen niedergelassen haben. Die Hauptrebsorte in Mendoza ist Malbec. Sie trifft dort auf ideale Bedingungen und bringt nach dem Ausbau in kleinen Holzfässern langlebige, dichte, intensive und kräftige Premium-Weine hervor.Einige der besten Cabernet Sauvignons des Landes werden in dem kühlen Maipú-Tal angebaut und gekeltert.

Malbec

Die dunklen, fast violett-schwarzen Rotweine aus der Rebsorte Malbec sind die Superstars in der argentinischen Weinliga. Die besten Sortenvertreter kommen aus Mendoza, von wo aus sie ihren Siegeszug um die Weinwelt angetreten haben. Malbec wird wegen seiner fruchtigen Würze und seinem intensiven Aromenbild geschätzt. Die besten Malbec duften nach Schokolade, Beerenmarmelade, süßem Tabak und schwarzen Kirschen. Am Gaumen sind sie ebenso aromatisch, intensiv, ausgewogen und dicht.

Bonarda

Die Rebsorte ist eine Spezialität in Argentinien, dessen Herkunft gilt jedoch als umstritten. Vermutet wird, dass sie von italienischen Einwanderern aus dem Piemont mitgebracht wurde oder eine Variante der kalifornischen Charbono ist. So oder so, die Traube bringt besonders weiche und fruchtige Rotweine hervor.

Regionen und Rebsorten

  • Salta, Jujuy und Catamarca
  • Clos de los Siete
  • San Juan
  • Torrontés Riojano
  • Mendoza
  • Malbec
  • Bonarda

Neuquén

Neuquén im Süden des Landes ist eine der aufstrebendsten Weinbauregionen Argentiniens. Sie liegt – für argentinische Verhältnisse – relativ niedrig auf 300 - 500 Metern Seehöhe entlang des Río Nequén und des Río Limay. Das Klima ist kühl und trocken, was ideale Bedingungen für elegante, geschmackvolle Weine bietet. Typisch für die Region sind Rotweine mit frischer Säure und ausgeprägten fruchtigen Aromen.

 

Rio Negro

Im Osten Nequéns liegt Rio Negro, eine der südlichsten Weinregionen der Welt. Die Nähe zum gleichnamigen Fluss sorgt für fruchtbare Böden, zudem ist das Klima sehr moderat mit milden Temperaturen und zahlreichen Sonnenstunden – ideal für den Weinbau und ausgeprägte, komplexe Aromen. Die Region ist auf kraftvolle Rotweine spezialisiert, hat sich in der jüngeren Vergangenheit aber auch mit eleganten Weißweinen einen Namen gemacht.

 

La Rioja

Man könnte fast sagen, La Rioja ist die alte Dame unter den Weinregionen Argentiniens – denn die Weinbautradition geht hier bis ins 16. Jahrhundert zurück. Die Weinberge liegen größtenteils auf 800 bis 1.400 Metern in geschützten Tälern. Das Klima ist tagsüber heiß und trocken, wird aber durch kühle Nächte gemildert – ideal für blumige Weißweine. In den letzten Jahren wurden aber auch beachtliche Fortschritte bei körperreichen, leicht säuerlichen Rotweinen erzielt, die mit dem heißen Klima ebenfalls sehr gut klarkommen.

Welche Rebsorten gibt es in Argentinien?

  • Cabernet Sauvignon: Eine robuste Rebsorte, die mit den teils rauen Bedingungen in südamerikanischen Weingärten bestens zurechtkommt. Sie überzeugt mit kräftigen, tiefen Aromen, die je nach Reife und Ausbau von Beeren bis hin zu Vanille- und Gewürznoten reichen können.

  • Cereza: Eine traditionell argentinische Sorte, die ihren Namen (spanisch für “Kirsche”) der hellroten Farbe der Trauben verdankt. Sie wird hauptsächlich in wärmeren Regionen wie San Juan angebaut und ergibt leichte, süßliche Weine mit geringem Alkoholgehalt und sanfter Säure. Verwendet werden Cereza-Trauben typischerweise für Tafelweine und Cuvées, aber auch für fruchtige Roséweine.

  • Criolla Grande: Eine der ältesten Rebsorten des Landes und lange Zeit die Basis für einfache Massenweine. Aktuell erleben die traditionsreichen Reben aber ein Comeback, da viele junge Winzer:innen daraus frische, leichte Weine mit moderater Säure und fruchtigen Beerenaromen erzeugen – und diese sind alles andere als alltäglich.

Weiße Rebsorten

Torrontés Sanjuanino
Der “kleine Bruder” des berühmten Torrontés Riojano. Im Vergleich zu seinem bekannteren Verwandten fällt er weniger intensiv aus, überzeugt aber mit einer angenehmen Balance zwischen Frucht und Säure und einer leichten Bitterkeit im Abgang, die an Zitrusfrüchte erinnert.
Chardonnay
Ein Klassiker aus Europa, der auch in den Hochlagen von Mendoza und den fruchtbaren Tälern von San Juan prächtig gedeiht. Er zeichnet sich durch ausgewogene Säure und fruchtige Aromen aus. Je nach Herstellung können argentinische Chardonnays frisch-mineralisch oder reichhaltiger mit leichten Noten von Eichenholz ausfallen.

Qualitätsstufen argentinischer Weine im Überblick

Die Qualität von argentinischen Weinen wurde lange Zeit überhaupt nicht zentral geregelt. Erst 1959, mit der Gründung des Instituto Nacional de Vitivinicultura – einer nationalen Kontrollinstanz für den Weinbau – wurden die ersten Richtlinien für Qualitätswein ins Leben gerufen. Seither unterscheidet man:

  • Vinos Communes aus weniger hochwertigen Rebsorten wie Criolla Grande oder Cereza, bei denen kein Wert auf Herkunft, Jahrgang oder Sortenreinheit gelegt wird.

  • Vinos Finos aus edleren Sorten wie Cabernet Sauvignon, Malbec oder Chardonnay. Hier gibt es konkrete Vorschriften für Jahrgang, Herkunft, Rebsorte und Flaschenreife.

  • Vinos de Corte, eine Sammelbezeichnung für Verschnitte aus unterschiedlichsten Rebsorten.

 

Zusätzlich gibt es seit 1992 auch noch drei verschiedene Herkunftsbezeichnungen für Weine, die besonders typisch für die Region sind, in der die Trauben dafür angebaut wurden. Grundsätzlich gilt dabei: Je begrenzter das Gebiet, aus dem die Trauben kommen, desto hochwertiger der Wein. Bei Sorten mit der Kennzeichnung “Indicaciones de Procedencia” (IP) dürfen Trauben aus einer gesamten Provinz verarbeitet werden. Die Bezeichnung “Indicaciones Geograficás” (IG) kennzeichnet Weine aus bestimmten Regionen innerhalb einer Provinz. Am strengsten sind die Kriterien für die Qualitätsbezeichnung “Denominación de Origen Controlada” (DOC). Weine mit dieser Kennzeichnung müssen aus klar definierten Lagen stammen und besonders hohe qualitative Anforderungen erfüllen – vergleichbar mit der österreichischen DAC-Kennung.

 


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