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CHAMPAGNER

Anleitung zu einer extravaganten Verführung

 

Als Champagner im 18. Jahrhundert seine erste große Blütezeit erfuhr, war er vor allem das Getränk der Adelshäuser Europas und Russlands. Nach dem Motto: „Nur Verschwendung bringt Prestige“, erfuhren die feinen Perlen damals längst nicht immer jene Aufmerksamkeit, die wir heute als selbstverständlich erachten. Von Dagmar Gross

 

Täglich am späten Vormittag, kurz vor dem Mittagessen, verkosten die Kellermeister des Hauses Veuve Clicquot einen Teil der Grundweine für den Champagner. Etwa 1.000 verschiedene Weine sind es insgesamt, und die braucht es auch. Denn für jeden einzelnen der sechs Champagner-Typen wird eine eigene „Assemblage“ komponiert. Außerdem gilt es besondere Reserveweine für die Prestigeprodukte herauszukosten und diese sorgsam weiterreifen zu lassen. Zum Einsatz kommen sie manchmal erst Jahre später. Wie etwa bei Pommery. Dort vermählen die Kellermeister für den „Brut Royal“ sogar Reserveweine miteinander, die bis in die 1990er- Jahre zurückgehen. Derlei Sorgfalt in Verbindung mit Erfahrung und Weitblick macht Champagner – zusätzlich zur geschmacklichen Freude – so kostbar. Schon allein deshalb will man ihn zelebrieren und so den Mythos seiner Entstehung stilgerecht vollenden.

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In der Ruhe liegt die Kraft

 

Für eine schnelle Nummer ist Champagner nicht gedacht, und „Champagnerduschen“, wie sie bei großen Veranstaltungen inszeniert werden, sehen die Erzeuger weniger gerne, als man meinen könnte. Für Champagner nimmt man sich Zeit. Bei sechs bis acht Grad sollte er serviert werden, gelagert wird er um ein oder zwei Grad kühler. Eine Ausnahme bilden Prestigecuvées, wo die Trinktemperatur bei bis zu zwölf Grad liegen kann. Im Zweifelsfall erhöht sich diese aber ohnehin von selbst, ein nachträgliches Kühlen im Glas etwa mit Eiswürfeln ist hingegen ohne Qualitätsverlust nicht möglich. Die Temperatur ist deshalb so wichtig, weil sie über Art und Intensität von Duft, Geschmack und Mundgefühl entscheidet. Ist der Champagner zu kühl, bleiben die Aromen verhalten, zu warm wirken diese üppig bei deutlicher Oxidation, während sich die Kohlensäure breit bis scharf anfühlt und dabei auch noch rascher entweicht. Übrigens ist auch das Vorkühlen der Gläser keine gute Idee, denn dies ist der Entfaltung des Mousseux (der Kohlensäure) ganz und gar nicht zuträglich.

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Mit einem sanften Seufzer

 

Vor dem großen Moment wollen natürlich die richtigen Gläser vorbereitet sein. Auch wenn sie in Hollywoodfilmen noch immer zu sehen sind: Schalen mit und ohne Goldrand sind tabu. Sie sind für das begehrte Spiel der Bläschen zu flach, und aufgrund der großen Oberfläche entflieht die Kohlensäure rasch. Daher ist das ideale Champagnerglas farblos und ähnlich einer Tulpe oder auch eines Apfels gewölbt. Als Grundsatz gilt: je höherwertiger das Produkt, desto „bauchiger“ das Glas. Viele Champagnerliebhaber bevorzugen sogar ein klassisches Weißweinglas.

Während die Flasche schließlich geöffnet wird, hält man sie am besten leicht schräg. Das erhöht die Oberfläche in der Flasche, und der Champagner fließt nicht aus. Um den Kork zu entfernen, wird die Flasche in Halbdrehungen hin und her bewegt (mit dem Etikett nach vorne), dabei niemals um die ganze Achse gedreht.

 

 

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Stoff für hingebungsvolle Gespräche

 

Sehr galant und souverän wirkt es, wenn man während des Öffnens oder Servierens „so ganz nebenbei“ eine Besonderheit über den Champagner (Geschichte, Herstellung, Neuigkeiten) erzählen kann. Übrigens wird laut internationaler Sommelier-Regel das Glas zum Einschenken in die Hand genommen und leicht schräg gehalten. Die Füllhöhe beträgt etwa zwei Drittel des Glases. Wer sich nun nicht berufen fühlt, Aromen oder Geschmack des Champagners zu benennen, hebt einfach das Glas und preist das bereits erwähnte Spiel der Kohlensäurebläschen. Und droht das Tischgespräch einmal ins Stocken zu geraten, lässt sich dieses mit hingebungsvollem Bewundern oder Zählen der Bläschen galant wieder aufnehmen.

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