Deutschland

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Der Riesling und das deutsche Weinwunder.


Noch vor nicht allzu langer Zeit waren die Weine aus Deutschland restsüß, nichtssagend und vor allem billig. Ende der 90er kam dann die Trendwende. Mit dem Riesling als Speerspitze sagte eine junge Generation von Winzern der Liebfrauenmilch und anderen Massenweinen den Kampf an. Mit großen, trockenen Rieslingen aus dem Rheingau und von den steilen Moselhängen rückte man sich wieder ins internationale Rampenlicht. Der Wandel und der Weg zurück zu qualitätsorientiertem Weinbau war geglückt.

Rebfläche: 100 000 ha
Weinproduktion/Jahr: 10 Mio hl

Kaum eine Rebsorte vermag in dem kühlen Klima des Landes so viele verschiedene und gleichsam individuelle Stile anzunehmen wie der Riesling. Von stahlig, mineralisch und staubtrocken über feinherben Kabinett bis hin zur bernsteinfarbenen, edelsüßen Trockenbeerenauslese ist alles möglich. Die Deutschen können also richtig guten Wein machen. Diese Tatsache ist kein Geheimnis mehr, denn auch in Österreich, den nordischen Ländern, in Asien, Amerika und auch im eigenen Land genießt der deutsche Wein (wieder) einen hervorragenden Ruf und ist von den Weinkarten der noblen Restaurants und den Regalen der gut sortierten Händler nicht mehr wegzudenken. Lassen Sie doch bei der nächsten Weinrunde einmal Rieslinge aus Deutschland gegen die besten Gewächse aus der Wachau oder Neuseeland antreten. Eine spannende Verkostung ist damit garantiert!

Der deutsche Schriftsteller Kurt Tucholsky sagte dazu: “Schade, dass man Wein nicht streicheln kann.” Wir Weinliebhaber wissen, was er gemeint hat.

Qualitätsstufen deutscher Weine

Deutscher Tafelwein & Landwein


Tafelwein muss ausschließlich aus deutschem Lesegut zugelassener Rebflächen und Rebsorten stammen. Bei den Landweinen wird das Weingebiet, aus dem die Trauben stammen, auf dem Etikett vermerkt. Die Weine müssen trocken oder halbtrocken sein und einen etwas höheren Mindestalkoholgehalt als die Tafelweine aufweisen.

QbA – Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete
Sie müssen zu 100% aus nur einem der 13 deutschen Anbaugebiete stammen. Dabei sind für unterschiedliche Rebsorten und Regionen jeweils unterschiedliche Mindestmostgewichte festgelegt. Anreicherung und Mostkonzentration sind in einem gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen erlaubt.
QmP – Qualitätsweine mit Prädikat
Für diese Kategorie gelten die höchsten Anforderungen bei der Qualitätsprüfung. Je nach Reifegrad und weiteren Bedingungen werden die Weine mit einem Prädikat ausgezeichnet, das auch auf dem Etikett genannt wird. Anreicherung ist verboten.

Die Prädikate in aufsteigender Reihenfolge lauten:

Kabinett: leichte Weine aus reifen Trauben mit geringem Alkoholgehalt
Spätlese: gehaltvolle Weine aus vollreifen Trauben, die etwas später gelesen werden
Auslese: Weine aus vollreifen Trauben, bei denen unreife und kranke Beeren aussortiert werden
Beerenauslese: süße, füllige Weine aus überreifem, edelfaulem Traubenmaterial
Eiswein: aus bei Temperaturen unter -7 Grad Celsius gelesenen und gekelterten Trauben gewonnener Wein
Trockenbeerenauslese: sehr süße, hochkonzentrierte Weine aus rosinierten, edelfaulen Beeren

Pfalz

Die berühmtesten“Pfalzweine” aus dem Südwesten Deutschlands stammen aus den entlang der deutschen Weinstraße gelegenen Orten Wachenheim, Forst, Deidesheim und Ruppertsberg. Die wichtigste Weißweinsorten sind Riesling und Müller Thurgau. Zu empfehlen sind die regionstypischen Rieslinge von Dönhoff oder Kartäuserhof. Bei den Rotweinsorten dominieren Dornfelder, Portugieser und Spätburgunder.

Mosel

Auf den extrem steilen und spektakulären Hängen des Schiefergebirges entlang des Flusslaufs der Mosel wachsen hier die renommiertesten deutschen Weine. Die filigranen, mineralischen und unglaublich ausdrucksstarken Rieslingen zählen zu den besten der Welt. Probieren Sie unbedingt die großen Rieslinge von Dr. Loosen, Fritz Haag oder Heymann Löwenstein.

Rheingau

Im Rheingau spielt der Riesling die Hauptrolle und bedeckt hier etwa 80% der Rebflächen. In dem im Norden durch den Taunus geschützten Gebiet herrschen ideale Bedingungen für die Traubenreife. Die besten Erzeugnisse der Region stammen von den Hanglagen an den Ufern des Rheins rund um die Weinbauorte Rüdesheim, Geisenheim, Oestrich-Winkel und Eltville.

Rheinhessen

In Rheinhessen dominiert die Rebsorte Müller-Thurgau vor Dornfelder, Riesling und Silvaner. Aber auch hier hat es wie allerorts in Deutschland vorwiegend die junge Winzergeneration geschafft, das Image zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist die Familie Flick, die mit hervorragenden Rieslingen Rheinhessen wieder auf die Qualitätswein-Landkarte setzte.

Baden

Baden ist die Rotwein-Hochburg Deutschlands. Mehr als drei Viertel der Gesamtfläche ist mit roten Rebsorten bestockt ist. Die meist angebaute Sorte ist der Pinot Noir. Insbesondere am Kaiserstuhl, der wärmsten Region Deutschlands entstehen sehr gute Qualitäten.

Regionen und Rebsorten

  • Pfalz
  • Mosel
  • Rheingau
  • Rheinhessen
  • Baden

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