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Edelsüße Weine: Was es mit Beerenauslese, Eiswein & Co. auf sich hat

 

Kaum zu glauben, aber wahr: Österreichische Süßweine erfreuen unsere Gaumen bereits seit beinahe 500 Jahren – und zählen neben ihren deutschen Pendants mitunter zu den begehrtesten Tropfen am Markt. Ob Beerenauslese, Trockenbeerenauslese oder Eiswein, wir verraten Ihnen, was genau es mit diesen Begrifflichkeiten auf sich hat und wie sich die drei edelsüßen Weine voneinander unterscheiden. Und natürlich haben wir auch jede Menge Tipps für Sie, wie die süßen Tropfen beim Verkosten besonders gut zur Geltung kommen.

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Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, Eiswein: Was ist was?

Das Wichtigste gleich vorweg: Bei den Bezeichnungen Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein handelt es sich um einzelne Ausprägungen von Prädikatsweinen, also Weine der höchsten Qualitätsstufe. Sie alle müssen strengste Anforderungen hinsichtlich Herkunft, Lese und Mostgewicht erfüllen. Obwohl es sich bei allen genannten Varianten um Süßweine handelt, gibt es einen klaren Unterschied: Eiswein wird direkt aus gefrorenen Trauben gekeltert, während bei Beeren- und Trockenbeerenauslesen ausschließlich vollreife Trauben zum Einsatz kommen, die bei der Lese zum Teil oder zur Gänze mit Schimmel überzogen sind – der sogenannte Edelfäule. Klingt unappetitlich? Weit gefehlt! Denn erst der Schimmelbefall sorgt dafür, dass die Trauben ihre einzigartige Süße erhalten.

Die Beerenauslese und Trockenbeerenauslese

Beeren- und Trockenbeerenauslesen gelten als Weine der Spitzenklasse – kein Wunder also, dass sie sich häufig mit prestigeträchtigen Auszeichnungen schmücken dürfen. Entsprechend sind auch die Winzer:innen, die Prädikatsweine dieser Art herstellen, auf dem internationalen Parkett hinlänglich bekannt. Denn ihre Herstellung erfordert jede Menge Expertise und Fingerspitzengefühl.

Herstellung

Beerenauslesen werden aus vollreifen Trauben hergestellt, die bei der Lese eingeschrumpft sind – ähnlich wie Rosinen. Das passiert durch Pilzbefall (Botrytis), durch den sich dann die eingangs erwähnte Edelfäule entwickelt: Der Pilz perforiert die Haut der Trauben, sodass die Sonnenstrahlen eindringen können und sie austrocknen – das Wasser verdunstet, der stark konzentrierte Zucker bzw. ein öliger, konzentrierter Extrakt bleiben zurück. Damit dieser natürliche Prozess in die Gänge kommt, ist feucht-warmes Spätherbstwetter ideal – vor allem rund um den Neusiedler See im Burgenland sind die Bedingungen optimal, da der See eine temperaturausgleichende Wirkung hat. Dort ist auch eine Spezialform der Beerenauslese und Trockenbeerenauslese beheimatet: Der Ruster Ausbruch DAC, der bereits seit 1600 produziert wird.

 

Da Weine dieser Prädikatsklasse höchsten Anforderungen entsprechen müssen, ist auch der Ernteprozess eine heikle Angelegenheit und erfordert meist mehrere Lesegänge von Hand, um die besten Trauben zu selektieren. Anschließend wird der Saft in kleinen Mengen aus den eingetrockneten Trauben gekeltert, bevor im Keller die Gärung startet. Auch das erfordert jede Menge Geduld: Denn je höher der Zuckergehalt im Most, desto länger dauert die Hefegärung. Es kann also bis zu mehrere Monate dauern, bis Gourmets den Lieblingstropfen genießen können.

 

Beeren- und Trockenbeerenauslesen sind in der Regel golden bis bernsteinfarben und zeichnen sich durch einen relativ niedrigen Alkoholgehalt von 5 - 10 %-vol. aus.

 

Rebsorten & Geschmack

Für die Herstellung von Süßwein sind alle in Österreich kultivierten Rebsorten zugelassen – allen voran Welschriesling, Chardonnay, Weißburgunder, Muskateller, Muskat Ottonel, Traminer, Sauvignon Blanc oder Scheurebe. Manche Winzer:innen setzen auch auf Grünen Veltliner. Die hocharomatischen Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen zeichnen sich durch ihren wunderbar ausbalancierten Charakter aus und überzeugen mit intensiven, warmen Aromen von Honig und exotischem Dörrobst, gepaart mit feinen Karamell-Noten.


Schon gewusst? Die erste Trockenbeerenauslese im pannonischen Raum ist mit dem Jahr 1562 datiert. Knapp ein Jahrhundert später wurde das Weingut, in dem die Weinrarität produziert wurde, von Fürst Esterházy übernommen, der den Wein in kleine Fässer abfüllen ließ. Diese wurden bei feierlichen Anlässen aller Art geöffnet und anschließend mit Kieselsteinen aufgefüllt, um etwaige Überbleibsel haltbar zu machen. Mit Erfolg: Der letzte Tropfen der Charge von Fürst Esterházy wurde stolze 200 Jahre später genossen – 1852.


 

Der Eiswein

Im Gegensatz zur Trockenbeerenauslese ist Eiswein eine deutlich jüngere Ausprägung der Süßweine – erst seit den frühen 1970ern wird er in Österreich produziert, dies vor allem in Niederösterreich. Seitdem hat er sich zu einer fixen Größe am heimischen und internationalen Parkett gemausert. Eine deutlich längere Tradition hat der Eiswein in Deutschland, wo man bereits seit 1830 diese sehr spezielle Art der Herstellung pflegt – insbesondere Eisweine der Rebsorte Riesling gelten in internationalen Kenner:innenkreisen als das Nonplusultra der natürlichen Süßweine. Interessantes Detail am Rande: Beide Länder waren lange Zeit die einzigen Produzenten von Eiswein weltweit, bevor Kanada 1975 in die Produktion einstieg. Auch in Australien, Neuseeland und den USA wird der sogenannte “Icewine” mittlerweile hergestellt, wenn auch in deutlich geringeren Mengen.

Herstellung

Eiswein wird, wie sein Name schon vermuten lässt, aus gefrorenen Trauben hergestellt. Bei Temperaturen von -7°C bleiben die Trauben am Rebstock über mehrere Stunden im Freien, damit das Wasser im Inneren gefriert und nur noch Zucker und Extrakte übrig bleiben. Entsprechend erfolgt die Lese auch in den frühen Morgenstunden oder spät in der Nacht, wenn die Trauben noch im gefrorenen Zustand sind. Direkt danach werden diese schonend gepresst, damit das gefrorene Wasser zurückbleibt und nur der süße, aromatische Saft aus der Traube kommt. Und: Je früher im Jahr der Frost einfällt und je kälter die Temperaturen, desto besser die Weinqualität.

 

Eisweine sind in der Regel bernsteinfarben, mit einem relativ niedrigen Alkoholgehalt von 7 - 12,5 %-vol.

 

 

Rebsorten & Geschmack

In Österreich bilden vor allem weiße Rebsorten wie Riesling, Grüner Veltliner, Traminer, Gelber Muskateller oder Scheurebe die Basis für Eisweine. Gelegentlich werden aber auch rote Sorten verwendet, etwa St. Laurent, Zweigelt oder Merlot. Geschmacklich zeichnen sich Eisweine durch einen ausgeprägten Säuregrad und fruchtig betonte Noten von Pfirsich und Birne aus, gepaart mit feinen Aromen von Karamell und Zitrus.

Süßweine richtig lagern & servieren

Aufgrund ihres hohen Zuckergehalts eignen sich (Trocken-)Beerenauslesen und Eisweine ideal für die längere Lagerung, am besten gut verschlossen im Weinkeller. Mit der Zeit werden sie komplexer, die Farbe intensiver, es entstehen intensive Weinaromen von getrockneten Marillen oder Walnuss – was ihnen gleichzeitig auch etwas von der stark ausgeprägten Süße nimmt.

 

Die ideale Serviertemperatur für die meisten Süßweine liegt übrigens bei ca. 10 °C, die Trinktemperatur bei 12 °C – so können sich nämlich die Aromen optimal entfalten, ohne dass dabei die Süße überhand nimmt. Kälter hingegen darf es gerne mal beim Eiswein mit 6 - 10 °C sein. Für den ultimativen Genuss, ist aber auch die Wahl des richtigen Glases essentiell: Am besten werden Dessertweine aus tulpen- oder apfelförmigen Gläsern getrunken, die nach oben hin enger werden, um die Aromen ideal in Szene setzen.

Die besten Food-Pairings

Süßweine sind mehr als “nur” Dessertweine. Tatsächlich harmonieren sie mit einer Vielzahl an süßen und pikanten Speisen und sorgen für Geschmackskombinationen der Extraklasse. So ergänzt eine Beerenauslese nicht nur fruchtige Desserts perfekt, sondern auch Deftiges wie hocharomatischen Käse und Gänseleber. Eiswein wird gerne zu Süßspeisen wie Kaiserschmarrn und Co. gereicht, kann aber auch wunderbar zu einem leichten Obstsalat kombiniert werden. Wer es gerne asiatisch und scharf mag, liegt mit edelsüßen Tropfen ebenfalls goldrichtig: Denn die elegante Süße gepaart mit einem ausgewogenen Frucht-Säure-Verhältnis mildert die Schärfe etwas ab und bringt die raffinierten Aromen gleich noch besser zur Geltung.

Süßer Genuss aus der Heimat: Unsere Geheimtipps

Norden, Süden, Osten oder Westen: Edelsüße Weine werden in allen Weinbauregionen Österreichs produziert. Und niemand versteht es besser, unsere Gaumen mit edlen Tropfen zu verwöhnen, als einige unserer liebsten Winzer:innen. Ob exquisite Eisweine von den Gebrüdern Nittnaus und Weingut Tschida oder prämierte Trockenbeerenauslesen der namhaften Produzent:innen Kracher, Feiler-Artinger und G + R Triebaumer – in der INTERSPAR weinwelt werden auch anspruchsvollste Genießer:innen fündig, um das nächste Dinner gelungen abzurunden.

Mehr Auswahl gefällig? Mit unserer breiten Auswahl an eleganten Weinen, feinen Whisk(e)ys, Sekt & Champagner und vielen weiteren Spezialitäten ist für jeden Geschmack das Passende dabei. Und wenn Sie noch mehr über die faszinierende Welt der Weine und Spirituosen erfahren wollen, lohnt sich ein Blick in unsere große Wein- und Spirituosenkunde mit allerlei Wissenswertem rund um die besten Tropfen – und alles, was sonst noch dazugehört. Viel Spaß beim Entdecken und Genießen!

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