USA

Weine aus den USA: Genuss aus Übersee

Heiße Sommer im Westen, große Seen im Osten: Die USA sind nicht nur eine der größten, sondern auch vielseitigsten Weinnationen der Welt. Und das, obwohl professioneller Weinbau, wie wir ihn heute kennen, noch gar nicht allzu lange existiert – bis die ersten Qualitätsweine “born in the USA” genossen und verkauft werden konnten, war es ein langer Weg mit zahlreichen Stolpersteinen. Allerdings einer, der sich ausgezahlt hat. Denn die edlen Tropfen aus den Vereinigten Staaten werden heute von Weinkenner:innen auf der ganzen Welt geschätzt.

 

Weinbau in den USA in Zahlen (Stand 2024):

  • Gesamte Rebfläche: ca. 385.000 Hektar
  • Weinproduktion/Jahr: ca. 21,1 Millionen hl/Jahr
  • Weinexport: ca. 2,4 Millionen hl/Jahr
  • Pro-Kopf-Verbrauch: 4,5 Liter/Jahr

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Die allerersten Weinflaschen kamen mit europäischen Siedler:innen (der Legende nach aus Frankreich) über den großen Teich. Doch diese Vorräte waren schnell ausgetrunken, also versuchten sich die Neuankömmlinge bald selbst am Weinbau. Zunächst allerdings erfolglos, da die vor Ort verbreiteten Wildreben (besonders die Sorte Vitis Labrusca) nur Trauben mit geringer Qualität und unangenehmen Geschmack hervorbrachten. Als Notlösung importierte man Reben aus Europa, doch diese überlebten in der Neuen Welt nicht lange. Der Grund dafür: Rebläuse, die in den amerikanischen Böden weit verbreitet waren und die sensiblen europäischen Reben mit Freude attackierten.

Rund 200 Jahre dauerte es, bis man dieses Problem in den Griff bekam, erst Ende des 18. Jahrhunderts versuchten sich Winzer.innen wieder am Weinbau – mit Erfolg. Durch Weltwirtschaftskrise, Weltkriege und ein bundesweites Alkoholverbot in den 1920er- und 30er-Jahren kam der amerikanische Weinbau aber immer wieder gehörig ins Stocken, erst nach Ende des 2. Weltkriegs konnte er sich fest etablieren. Seither läuft es aber: Mit dem Superstar Kalifornien sowie weiteren Top-Weinbauregionen an beiden Küsten bietet das Land eine große Vielfalt – man könnte fast sagen, unbegrenzte Möglichkeiten – an erstklassigen Tropfen, die es sich zu probieren lohnt.

Weinregionen in den USA: Vielfalt von Ost nach West

Obwohl mittlerweile in allen 50 US-Bundesstaaten Wein angebaut wird (sogar auf Hawaii und in Alaska) liegt das Zentrum der amerikanischen Weinbranche ganz klar in Kalifornien. Der langgezogene Bundesstaat an der Westküste bietet mit bis zu 350 Sonnentagen pro Jahr und wenig Niederschlag nahezu perfekte Bedingungen für Reben. Rund 80 % der amerikanischen Weine werden hier angebaut, aber auch das übrige Land hat einige Hotspots zu bieten:

New York

Im Bundesstaat New York werden zwar jede Menge Trauben angebaut, nur ein Drittel wird allerdings zu Wein verarbeitet. Aus dem Rest entstehen Traubensaft oder Tafeltrauben. Ein Großteil der angebauten Rebsorten entfällt hier immer noch auf die so genannten Hybriden. Aus diesen Kreuzungen aus europäischen und amerikanischen Rebengattungen können jedoch keine sehr hochwertigen Weine gekeltert werden.

Oregon

Oregon gilt unter Weinfans als Geheimtipp für Pinot Noir. Die Rebsorte gilt als Spezialität der Region und ergibt hier hervorragende Qualitäten. Insbesondere auf den "Red Hills of Dundee", einem berühmten rötlichen, eisen- und tonhaltigen Boden im Westen des Willamette Valleys, gedeiht die Sorte besonders gut. Vorrangig viele kleine Weinbaubetriebe achten hier auf höchste Qualität.

Washington

Aufgrund des Pazifikeinflusses gestaltet sich das Klima im Westen von Washington recht mild und feucht. In der hier gelegenen kleinen Region Pudget Sound werden vor allem weiße Rebsorten wie Chardonnay und Riesling angebaut. Im Osten der Region herrschen allerdings fast wüstenähnliche Bedingungen vor. Hier liegt das Hauptanbaugebiet Columbia Valley, wo mit Hilfe von künstlicher Bewässerung gearbeitet wird.

Kalifornien

Napa Valley
Dank der Nähe zu San Francisco sowie ihrer beeindruckenden Naturschönheit lockte die wohl berühmteste Weinbauregion der USA viele Investoren an. Sie bietet erstklassige Lagen für die Kultivierung von Cabernet Sauvignon und gilt als dessen kongeniale Heimat. Neben Cabernet-Sauvignon-Weinen mit Kultstatus wie der legendäre Opus One entstehen hier aber auch hervorragende Chardonnays, Zinfandel, Syrahs und Merlots.

Sonoma County
So wie nahezu überall in Kalifornien wird hier der Zinfandel, kurz "Zin", kultiviert. Diese rote Traube stellt heute die meistangebaute Rebsorte Kaliforniens dar. Von Fans der Rebsorte wurde sogar ein eigenes Zinfandel-Aromarad entwickelt, das die riesige Palette an Aromaausprägungen dokumentiert, die in Zinfandel-Weinen "erschnuppert" werden können. Die besten Qualitäten ergeben vielschichtige Weine mit opulenten Fruchtaromen nach roten Beeren und Rhabarber sowie einer sanften Tanninstruktur.

Los Carneros
Der Weinbaubereich am südlichen Ende von Napa und Sonoma ist dank der Winde, die hier vom Pazifik vordringen, relativ kühl. In diesem Klima entstehen eindrucksvolle Pinot Noirs und Chardonnays, aus denen unter anderem sehr gute Schaumweine nach der traditionellen Champagner-Methode vinifiziert werden.

Mendocino County
Die klimatisch sehr abwechslungsreiche Region bietet gute Wachstumsbedingungen für vielerlei Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Sauvignon Blanc, Zinfandel oder Petit Syrah. Das Anderson Valley ist insbesondere berühmt für seine Weißweine aus Gewürztraminer, Riesling und Chardonnay. Von hier stammen auch einige der besten Schaumweine des Landes.

Central Coast
Das riesige Gebiet, das sich von San Francisco im Norden bis nach Santa Barbara im Süden erstreckt, beherbergt viele unterschiedliche Subbereiche: Das östlich der San Francisco Bay gelegene Livermore Valley ist vor allem durch seine Weißweine aus der Rebsorte Sauvignon Blanc berühmt geworden. In den Santa Cruz Mountains südwestlich des Silicon Valleys befinden sich einige der berühmtesten Kellereien Kaliforniens.

Central Valley
Das Central Valley ist die produktivste Weinregion des Sonnenstaates. Rund 80% der gesamten kalifornischen Weine werden hier erzeugt. Die größten Produzenten haben im Central Valley ihr Hauptquartier. Im Delta des Sacramento River im Norden des Central Valley liegen die Bereiche Lodi und Clarksburg. Hier ist das Klima kühler, so dass hier auch hochwertige Weine entstehen können.

Sierra Foothills
Die Weinberge dieser Region liegen an den Ausläufern der Sierra Nevada. Als Spezialität gelten Weine aus der Rebsorte Zinfandel, die teilweise aus Trauben gekeltert werden, die an uralten Rebstöcken, die hier noch existieren, wachsen.

Regionen & Rebsorten

  • New York
  • Oregon
  • Washington
  • Kalifornien

Pennsylvania

Als Gründungsmitglied der Vereinigten Staaten blickt Pennsylvania auf eine lange Weinbaugeschichte zurück, bereits seit dem 17. Jahrhundert werden hier Trauben angebaut. Der Bundesstaat zählt 5 offizielle Weinbaugebiete, die sich hauptsächlich um die Städte Philadelphia und Lancaster sammeln: Central Delaware Valley, Cumberland Valley, Lake Erie, Lancaster Valley und Lehigh Valley. Sie alle bieten warme Sommer und gemäßigte Winter – sind aber auch das Zuhause der berühmt-berüchtigten Wildrebe Vitis Labrusca. Deswegen mussten Winzer:innen in Pennsylvania schon früh kreativ werden und die lokalen Trauben mit hochwertigeren Varianten kreuzen. Typisch für Pennsylvania sind daher bis heute vor allem weiße und rote Cuvées aus “all American” Trauben und europäischen Rebsorten.

 

Virginia

Mit warmen Sommern und milden Wintern bietet Virginia eigentlich optimale Bedingungen für den Weinbau – wenn da das lokale Traubenmaterial nicht wäre. Denn auch hier herrschte früher die Vitis Labrusca vor, weswegen lange Zeit nur einfache Tafelweine gekeltert wurden. Mittlerweile hat der Bundesstaat aber aufgeholt: In den 8 offiziellen Weinbauregionen, am bedeutendsten davon das zentral gelegene Landgut Monticello sowie das langgezogene Shenandoah Valley im Norden des Bundesstaats, werden sowohl rote als auch weiße Qualitätsweine angebaut. Besonders stolz sind die lokalen Winzer:innen dabei auf die Norton-Traube, eine typisch amerikanische Sorte, die aromatische, körperreiche Rotweine hervorbringt.

 

Texas

Howdy, Partner! Das Land der Cowboys ist geprägt von sonnigem und trockenem Klima mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht – ideal, damit Trauben ihre Aromen optimal entfalten können. Insgesamt verfügt Texas über 8 eingetragene Weinbauregionen, die bedeutendsten davon sind Texas Hill County und Bell Mountains bei Dallas, die High Plains im Nordosten sowie das Escondido Valley im gebirgigen Westen des Bundesstaats. Was Rebsorten betrifft, dominieren in Texas kraftvolle Rotweine, aber auch frische und aromatische Weißweine gibt es zu verkosten.

 

Ohio

Große Seen, zahlreiche Flüsse: Ohio ist vor allem von Wasser geprägt. Das gilt auch für die zentralen Weinbauregionen: Lake Erie und Isle St. George liegen direkt am bzw. im Eriesee, Grand River Valley und Ohio River Valley nahe den gleichnamigen Flüssen. Hinzu kommt Loramie Creek im Westen des Landes, nahe der Grenze zum Nachbarstaat Indiana. Die Menge an Wasser führt zu einem verhältnismäßig kühlen und niederschlagsreichen Klima – perfekt für elegante Weißweine, die bestens mit den wechselhaften Witterungsbedingungen zurechtkommen.

 

Michigan

Ähnlich wie im Nachbarstaat Ohio wird auch der Weinbau in Michigan stark von den Großen Seen beeinflusst, die für einen langen, milden Herbst sorgen und den Trauben reichlich Zeit zum Reifen verschaffen. Der Bundesstaat verfügt über 5 offizielle Weinbaugebiete, die sich am Ufer des Lake Michigan erstrecken: Fennville, Lake Michigan Shore, Leelanau Peninsula, Old Mission Peninsula und Tip of the Mitt. Spezialisiert ist Michigan vor allem auf trockene und süße Weißweine sowie robuste, elegante Rotweine.

 

Missouri

Weinreben in Missouri müssen viel aushalten, denn mit heißen, feuchten Sommern und kalten Wintern verlangt die Region im Mittleren Westen ihren Weingärten einiges ab. Dennoch blickt der Bundesstaat auf eine lange Weinbaugeschichte zurück und zählt bis heute zu den Top-Weinproduzenten der USA. Die 5 Weinbauregionen Augusta, Hermann, Ozark Mountain, Loess Hills District und die Ozark Highlands erstrecken sich hauptsächlich entlang des Missouri River, was für fruchtbare Böden und reiche Lesen sorgt. Auch für Missouri ist die robuste Norton-Traube typisch, aus der kräftige, tanninreiche Rotweine gekeltert werden. Ergänzt werden diese durch frische Weißweine, die meist aus Verschnitten lokaler Sorten mit europäischen Trauben hergestellt werden.

Welche Rebsorten gibt es in den USA?

Die USA werden ja oft als Schmelztiegel der Kulturen bezeichnet – das gilt auch für die heimischen Rebsorten. Da die meisten “original-amerikanischen” Rebsorten aufgrund von Qualität und Geschmack für den professionellen Weinbau nicht geeignet sind, setzen Winzer:innen nämlich vor allem auf hybride Sorten, also Kreuzungen der heimischen Reben mit hochwertigeren, meist europäischen Varianten. Das Ergebnis: Eine ausgewogene Mischung aus bekannten Klassikern und spannenden Eigenkreationen, die für eine breite Geschmacksvielfalt sorgen:

 

Bedeutende rote Rebsorten:

  • Barbera
  • Cabernet Sauvignon
  • Cabernet Franc
  • Carignan
  • Chancellor
  • Gamay
  • Amay
  • Grenache
  • Merlot
  • Pinot Noir
  • Rubired
  • Sangiovese
  • Shiraz (Syrah)
  • Zinfandel

Bedeutende weiße Rebsorten

  • Chardonnay
  • Chenin Blanc
  • Gewürztraminer
  • Riesling
  • Sauvignon Blanc
  • Sémillion
  • Vidal Blanc
  • Viognier

Qualitätsstufen US-amerikanischer Weine im Überblick

Auch, was den Weinbau betrifft, gilt in den USA der Grundsatz des “land of the free” – denn ein zentrales Weinbaugesetz, wie es etwa in Europa üblich ist, gibt es nicht. Stattdessen zählt jeder Bundesstaat und jedes County per Gesetz als geschützte Herkunftsbezeichnung, die nicht weiter offiziell anerkannt werden muss.

Innerhalb dieser Herkunftsregionen definierte das “Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives” in den 1970er-Jahren die sogenannten AVA’s (American Viticultural Areas), welche bis heute als die offiziellen Weinbauregionen eines Bundesstaates gelten. Hier sind die Regelungen etwas strenger: Wird eine AVA am Etikett eines Weines angegeben, müssen mindestens 85 % der verwendeten Trauben aus der jeweiligen Region stammen und auch dort verarbeitet werden. Neben diesen geografischen Beschränkungen ist die Qualität amerikanischer Weine aber äußerst liberal geregelt – Bestimmungen für Rebsorten, An- und Ausbautechniken, Lagerung oder Ertragsmengen gibt es kaum.

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