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Was ist Champagner? – Ein Porträt

 

Keine Frage: Kaum ein Getränk verkörpert Luxus und Opulenz so sehr wie Champagner. Seit Beginn der massentauglichen Champagner-Produktion im 17. Jahrhundert ist das französische Nationalgetränk längst zum unverzichtbaren Begleiter bei High-Society-Events geworden – und auch die erste Wahl, um große und kleine Momente immer und überall mit Stil zu zelebrieren. Doch was ist Champagner eigentlich genau, was bedeutet Brut, Demi-sec und Co. und wie trinkt man ihn eigentlich am besten? All das und mehr verraten wir Ihnen hier!

Was ist Champagner eigentlich genau – und wie unterscheidet er sich von Prosecco, Cava und Co.?

 

Der Name Champagner leitet sich von der französischen Weinregion Champagne ab, in der er hergestellt wird. Champagner ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung – ausschließlich Schaumweine, die dort nach der Méthode Champenoise bzw. der traditionellen Flaschengärung produziert werden, dürfen als solche bezeichnet werden. Zusätzlich kann Champagner ausschließlich aus drei zugelassenen Rebsorten gekeltert werden: Chardonnay (weiß), Pinot Noir (rot) und Pinot Meunier (rot). Ebenso verpflichtend ist eine Reifezeit von mindestens 15 Monaten.

 

Das italienische Pendant dazu ist – richtig – Prosecco. Auch hier handelt es sich um eine geschützte Herkunftsbezeichnung für Still-, Perl- und Schaumweine, die ausschließlich aus den venezianischen Provinzen Belluno, Padova, Treviso, Venedig und Vicenza bzw. in der Region Friaul hergestellt werden dürfen – auch die Abfüllung muss direkt vor Ort erfolgen. Im Gegensatz zu Champagner wird Prosecco spumante hauptsächlich im Tankgärverfahren (Metodo Martinotti) hergestellt. Dafür wird Wein in großen Edelstahltanks unter Druck vergoren, was ihn aufgrund des erhöhten Kohlensäuregehalts frischer und spritziger macht. Und entsprechend kostengünstig in der Produktion, da mithilfe dieses Verfahrens auch große Mengen innerhalb kurzer Zeit hergestellt werden können.

 

Cava ist ein Schaumwein aus Spanien, der ebenfalls mit der traditionellen Flaschengärung erzeugt wird. Die Reifezeit ist deutlich kürzer als bei Champagner, aber auch hier dürfen in der Produktion nur ausgewiesene Rebsorten verwendet werden. Und: Cava ist ebenso eine geschützte Bezeichnung, mit der sich nicht jeder spanische Schaumwein schmücken darf. In diesem Falle bezieht sich diese aber nicht auf eine bestimmte geografische Region, sondern ist ein Qualitätsnachweis. Authentische Cavas sind mit einem Stern am Korken gekennzeichnet.

 

Weniger streng nimmt man es übrigens in Österreich und Deutschland: Unter der Bezeichnung Sekt werden nämlich einfach alle Schaumweine zusammengefasst, ganz egal, woher sie kommen und welches Herstellungsverfahren dabei zum Einsatz kommt.

Vom Klosterkeller in die Welt: Wie aus Wein Sprudel wurde

 

So ikonisch Champagner auch sein mag: Seine Erfindung ist tatsächlich dem Zufall zuzuschreiben und geprägt von zahlreichen Persönlichkeiten, denen es durch ihren ungezähmten Innovationsgeist gelang, Perlage, Farbe und Geschmack des Schaumweins zu revolutionieren. Einer von ihnen: Der Benediktinermönch Dom Pérignon.

 

Bereits im 17. Jahrhundert experimentierten die Mönche in Frankreich mit der Gärung von Wein, bevor Dom Pérignon als Kellermeister seiner Abtei zu Werke schritt: Getrieben von dem Bestreben, den besten Wein der Welt zu kreieren, entwickelte er immer bessere und neuere Methoden, um das Cuvée zu perfektionieren – und legte auch den Grundstein für die Méthode Champenoise (Flaschengärung), die für die Herstellung von Champagner Voraussetzung ist. Auch die Agraffe, das geflochtene Drahtgestell, welches den Korken auch unter hohem Druck auf der Flasche hält, stammt von ihm.

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Im 18. Jahrhundert wurde der prickelnde Schaumwein dann durch die großen Champagner-Häuse wie Ruinart, Louis Roederer, Moët & Chandon und Veuve Clicquot salonfähig gemacht und entwickelte sich sofort zum heiß begehrten It-Getränk in den Königshäusern und Adelskreisen Europas. Dass wir Champagner heute in wunderbarer Klarheit und mit feiner Perlage genießen können, ist allerdings niemand anderem als Madame Clicquot zu verdanken. Denn die “Grande Dame de Champagne” war nicht nur die erste Frau, die ein Champagner-Haus führte und ihre Produkte in die ganze Welt exportierte, sondern auch maßgeblich an der Revolutionierung des Herstellungsprozesses beteiligt. Ihr Kellermeister erfand nämlich das Rüttelpult, mit dem die Hefe aus der Flasche entfernt werden konnte, die Champagner trüb aussehen ließ.

Herstellung von Champagner: Tradition trifft Innovation

 

Wie bereits erwähnt, sind für die Herstellung von Champagner ausschließlich drei Rebsorten zugelassen: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Darüber hinaus sind auch die Vorschriften bezüglich Pflanzendichte, zulässige Erträge, Anbaugebiete, Vinifikation, Lagerzeit und Co. entsprechend streng gefasst, um die Qualität des Champagner sicherzustellen. Der gesamte Herstellungsprozess selbst lässt sich grob in folgende Schritte aufteilen:

  • Lese & Pressung: Die Trauben werden zunächst von Hand gelesen und anschließend sanft gepresst, um klaren Most zu erhalten. Dieser vergärt zunächst in Tanks oder Holzfässern zu einem stillen Wein („Vin Clair“), dem sogenannten Grundwein. Dieser ist meist sehr säurebetont.

  • Assemblage: Bei der Assemblage, auch Cuvée oder Verschnitt genannt, werden verschiedenste Grundweine aus unterschiedlichen Lagen und Jahrgängen sorgfältig kombiniert, um den gewünschten Champagner-Typ zu kreieren – denn jeder von ihnen kann aus bis zu 100 verschiedene Grundweinen entstehen. Im Hause Veuve Clicquot etwa werden täglich über 1.000 Weine von den erfahrenen Kellermeister:innen verkostet, um deren Qualität sicherzustellen und die besonderen Reserveweine für die Prestigeprodukte zu identifizieren. Diese dürfen dann sorgsam weiterreifen und werden oft erst Jahre später für die Assemblage verwendet.
  • Zweite Gärung in der Flasche: Anschließend wird die Assemblage in Flaschen gefüllt und mit einem Kronkorken verschlossen. Durch Zugabe von Hefe und Zucker (“Liqueur de Tirage”) entsteht bei der zweiten Flaschengärung die Kohlensäure – der Champagner beginnt zu perlen. Damit sich die komplexen Aromen entfalten können, lagern die Flaschen mindestens 15 Monate auf der Hefe (bei Jahrgangschampagnern mindestens 36 Monate). In der Champagne findet diese zweite Gärung für gewöhnlich zwischen März und Mai statt.

  • Rütteln (Rémuage): Die Flaschen werden im Rüttelpult über einen Zeitraum von 21 Tagen schrittweise gedreht und geneigt, sodass sich die Hefe im Flaschenhals sammelt. Heutzutage wird dieser Vorgang nur noch selten manuell durchgeführt, sondern hauptsächlich mit Maschinen – bei Moët & Chandon etwa wird knapp ein Viertel der jährlich produzierten Bouteillen noch handgerüttelt. Welche Methode angewandt wird, ist für den Geschmack unerheblich.
  • Degorgieren: Nach dem Rütteln wird der Flaschenhals vereist, damit das Hefedepot einen Pfropfen bildet. Wird der Kronkorken geöffnet, flutscht dieser durch den Überdruck aus der Flasche. Danach wird die Flasche wieder verschlossen. Nur in ganz besonderen Fällen ist das Umfüllen in eine andere Flasche erlaubt – z.B. bei Flaschen unter 0,375 l oder Größen jenseits der 3 l Doppelmagnum.

  • Dosage & finale Reife: Vor dem endgültigen Verschluss muss der Flüssigkeitsverlust durch das Degorgieren erst ausgeglichen werden. Dafür werden dem Champagner Süßweine bzw. Süßreserve des Grundweines oder – in den meisten Fällen – eine Zuckerlösung (Liqueur d’Expédition) hinzugefügt, die ihm sein unverkennbares Geschmacksprofil verleihen. Anschließend ruht der Schaumwein einige Monate zur Harmonisierung.

 

Schon gewusst? Jahrgangschampagner, auch Millésimé oder Vintage genannt, sind die edelsten unter den Schaumweinen. Sie werden ausschließlich aus Trauben eines einzigen Jahrgangs produziert, was sie entsprechend kostspielig in der Anschaffung macht – und natürlich zu heißbegehrten Statussymbolen.

Champagner-Typen: Brut, Extra Brut & Co.

 

Wie bereits erwähnt, erhält der Champagner seinen Geschmack und Süßegrad erst durch die Zugabe des sogenannten “Liqueur de Dosage“ – das erlaubt es Herstellern, den prickelnden Kreationen ihren ganz eigenen Stil aufzudrücken. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen folgenden Champagner-Typen:

  • Ultra Brut/Brut Nature/Brut integral, non dosé oder zero dosage: keine Dosage, 0 bis 3 g/L Restzucker
  • Extra Brut: Dosage bis zu 6 g/L Restzucker.
  • Brut: Dosage 6 bis 12 g/L Restzucker.
  • Extra Sec/Dry: Dosage 12 bis 17 g/L Restzucker
  • Sec: Dosage 17 bis 32 g/L Restzucker ​​
  • Demi Sec: Dosage 32 bis 50 g/L Restzucker
  • Doux: mehr als 50 g/L Restzucker (sehr selten bei Champagner)

 

Übrigens: Wenn Sie einen süßen Sekt oder Champagner suchen, sind Sie mit “Sec” gut beraten. Die ganz süßen Ausführungen Demi Sec und Doux eignen sich vor allem als Speisenbegleitung für Desserts und Süßspeisen.

Haltbarkeit & Lagerung von Champagner

 

Wann Champagner am besten genossen wird und wie lange man ihn lagern kann, hängt ganz von der Flasche bzw. den eigenen Vorlieben ab. Wer es gerne frisch und spritzig mag, sollte den Lieblingstropfen möglichst bald nach dem Degorgieren öffnen. Denn: Je länger der Champagner in der Flasche ruht, desto intensiver werden die Aromen – und auch die Kohlensäure nimmt mit der Zeit ab. Champagner ohne Jahrgang erreichen ihren geschmacklichen Höhepunkt meist innerhalb von zwei Jahren, bei Jahrgangschampagnern können es bis zu 10 und mehr Jahre sein. Manche Hersteller geben deshalb auch den Degorgierzeitpunkt auf der Flasche an, damit Kund:innen Lagerfähigkeit und Haltbarkeit des Champagners besser einschätzen können.

 

Apropos Haltbarkeit: Champagner lagern Sie am besten bei 4 bis 6 Grad in einem dunklen, lichtgeschützten Raum. Denn durch Lichteinflüsse wie Sonnenstrahlen oder Leuchtstofflampen wird ein chemischer Abbauprozess in Gang gesetzt, der den Geschmack des Champagners negativ beeinflusst. Bereits offene Flaschen sollten so bald wie möglich getrunken werden, schmecken aber auch nach 24 Stunden im Kühlschrank noch einwandfrei, sofern sie mit einem entsprechenden Druckverschluss verschlossen wurden.

Wie trinkt man Champagner?

 

Neben der Qualität des Champagners sind auch die richtige Trinktemperatur und die Beschaffenheit des Glases maßgeblich für ein rundes Trinkerlebnis. Damit die raffinierten Noten Ihres Lieblings-Champagners und dessen feine Perlage optimal zur Geltung kommt, haben wir hier die wichtigsten Do’s und Dont’s zusammengefasst:

 

Die richtige Trinktemperatur

 

Die Temperatur entscheidet über Art und Intensität von Duft, Geschmack und Mundgefühl. Ist der Champagner zu kühl, bleiben die Aromen verhalten. Ist der Champagner zu warm, können die Aromen oft plump und überwältigend wirken – auch die Kohlensäure fühlt sich scharf an und verflüchtigt sich schneller. Für den optimalen Genuss servieren Sie Champagner am besten bei 6 bis 8 Grad. Ausnahme sind Prestigecuvées: Dort kann die Trinktemperatur auch gerne bei bis zu zwölf Grad liegen.

 

Das richtige Glas

 

Ebenso wichtig wie die Temperatur ist das passende Glas, damit der edle Champagner am Gaumen brilliert. Das Wichtigste gleich vorweg: Finger weg von Schalen und Kelchen. Aufgrund der großen Oberfläche bzw. Öffnung verflüchtigt sich die Kohlensäure rascher und auch die Perlage kann sich nicht entfalten. Am besten servieren Sie den prickelnden Genossen in einem tulpen- oder apfelförmigen Champagnerglas – in Kenner:innenkreisen schwört man auch auf klassische Weißweingläser. Grundsätzlich können Sie sich bei der Wahl der Glasform an eine einfache Faustregel halten: Je hochwertiger der Tropfen, desto bauchiger sollte das Glas ausfallen. Und: Das Glas maximal bis zu zwei Drittel füllen und auf keinen Fall vorkühlen – letzteres verhindert nämlich, dass sich die Kohlensäure optimal entfalten kann.

So geht’s: Champagner Flasche richtig öffnen

 

Zum Öffnen halten Sie die Flasche am besten leicht schräg, damit der Champagner nicht ausfließen kann. Um den Korken zu entfernen, bewegen Sie die Flasche einfach in Halbdrehungen hin und her (mit dem Etikett nach vorne). Wichtig: Dabei niemals um die ganze Achse drehen!

 


Tipp: Auch Weine und Spirituosen entfalten erst im richtigen Glas ihr volles Geschmackspotenzial. Damit Sie beim Servieren keinen Fauxpas begehen, finden Sie die wichtigsten Tipps zum stilvollen Servieren in unserem großen Gläser-Guide.


 

Champagner in der INTERSPAR weinwelt

 

Von edlen Champagnern, preisgekrönten Rotweinen und Weinraritäten bis hin zu feinen Whisk(e)ys, in der INTERSPAR weinwelt ist für jeden Geschmack der passende Tropfen dabei. Ob Sie Ihre persönlichen Erfolge mit einer Flasche Taittinger oder Laurent Perrier zelebrieren oder den Abend entspannt mit einem Glas Cognac und Armagnac ausklingen lassen, Genuss ist garantiert! Und wenn Sie auf Hochprozentiges lieber zur Gänze verzichten, finden Sie bei uns natürlich auch eine breite Auswahl an alkoholfreien Schaumweinen und weiteren alkoholfreien Getränken für jeden Geschmack. Viel Spaß beim Entdecken und Genießen!

 

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