Wie erkenne ich den Histamingehalt eines Weines?
In der EU ist die Bezeichnung von Wein als “histaminarm” oder “histaminfrei” aufgrund des Gesundheitsbezuges dieser Angaben nicht zugelassen. Auch Markennamen oder sonstige Bezeichnungen, welche auf “Histaminfreiheit” hinweisen, sind verboten. Erlaubt ist hingegen der Hinweis auf den in Laboranalysen festgestellten Histaminwert (in Österreich zum Beispiel oft von der Bundesanstalt für Weinbau in Eisenstadt durchgeführt) – liegt dieser unter 0,1 mg pro Liter, ist der Wein in der Regel auch für Personen mit Histaminintoleranz geeignet. Weine aus Nicht-EU-Ländern werden von den Hersteller:innen mitunter als “histaminarm” bzw. “histaminfrei” bezeichnet – hier sind die erlaubten Höchstgrenzen allerdings abhängig von den Regelungen des jeweiligen Landes und damit nicht einheitlich.
Werden keine Angaben zum Histamingehalt gemacht, können Sie bei der Weinauswahl anhand folgender Faustregeln vorgehen:
- Je jünger der Wein, desto geringer sein Histamingehalt.
- Weißweine und Roséweine enthalten aufgrund der Art ihrer Gärung weniger Histamin als Rotweine.
- Im Eichenfass oder Barrique gereifte Weine enthalten mehr Histamin, da sie während und nach der Gärung mit mehr Sauerstoff in Kontakt kommen als Weine in geschlossenen Edelstahltanks. Dadurch wird der Prozess des Säureabbaus beschleunigt.
Bedenken Sie aber: Keiner dieser Punkte garantiert einen niedrigen oder sehr niedrigen Histamingehalt! Bei starker Intoleranz oder anderen gesundheitlichen Bedenken beim Konsum von Histamin greifen Sie also am besten zu Sorten, deren Gehalt klar auf dem Etikett erkennbar ist.
Sorten aus der EU, bei deren Herstellung bewusst auf einen geringen Histamingehalt geachtet wurde, werden als histamingeprüfte Weine bezeichnet. Manche Winzer:innen verschreiben sich bewusst der Histaminreduktion, so zum Beispiel das Weingut Scheiblhofer.