Welcher Wein hat kaum Histamin?
In der EU ist die Bezeichnung von Wein als “histaminarm” oder “histaminfrei” aufgrund des Gesundheitsbezuges dieser Angaben nicht zugelassen. Auch Markennamen oder sonstige Bezeichnungen, welche auf “Histaminfreiheit” hinweisen, sind verboten. Erlaubt ist hingegen der Hinweis auf den in Laboranalysen festgestellten Histaminwert – liegt dieser unter 0,1 mg pro Liter, ist der Wein auch für Personen mit Histaminintoleranz geeignet. Nicht-EU-Weine werden von den Hersteller:innen mitunter als “histaminarm” bzw. “histaminfrei” bezeichnet – hier sind die erlaubten Höchstgrenzen allerdings abhängig von den Regelungen des jeweiligen Landes und damit nicht einheitlich.
Werden keine Angaben zum Histamingehalt gemacht, können Sie anhand folgender Regeln bei der Weinauswahl vorgehen:
- Je jünger und je klassischer ausgebaut (zum Beispiel im Edelstahltank) der Wein, desto geringer sein Histamingehalt.
- Weißweine und Roséweine enthalten aufgrund der Art ihrer Gärung (hier wird der Most und nicht die Maische vergoren) weniger Histamin als Rotweine.
- Werden Rotweine zusätzlich im Eichenfass oder Barrique gereift enthalten sie mehr Histamin, da sie dort während des Ausbaus in der Regel den biolgischen Säureabbau machen, der für den Gehalt an Histamin im Wein am meisten verantwortlich ist.
Bedenken Sie aber: Keiner dieser Punkte garantiert einen niedrigen oder sehr niedrigen Histamingehalt! Bei starker Intoleranz oder anderen gesundheitlichen Bedenken beim Konsum von Histamin greifen Sie also am besten zu Sorten, deren Gehalt klar auf dem Etikett erkennbar ist.
Weine aus der EU, bei deren Herstellung bewusst auf einen geringen Histamingehalt geachtet wurde, werden als histamingeprüfte Weine bezeichnet. Manche Winzer:innen verschreiben sich bewusst der Histaminreduktion, so zum Beispiel das Weingut Scheiblhofer.