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Hauch der Karibik: Alles, was Sie über Rum wissen müssen

 

Rum ist untrennbar mit Abenteuren, Seefahrern und Piraten verbunden – und bis heute in seiner karibischen Heimat ein fixer Teil des Alltags. Jamaikaner:innen etwa schwören darauf, dass ein Gläschen der Spirituose die “Duppies”, die bösen Geister, vertreibt. Auf Barbados sieht man ihn überhaupt als nationales Kulturgut an –immerhin wurde hier 1651 das erste Mal das Wort „Rumbullion“ dafür verwendet. Aber auch in unseren Breitengraden ist Rum längst nicht mehr aus der Cocktail- und Party-Szene wegzudenken und ist aufgrund seiner unglaublichen geschmacklichen Vielfalt hoch geschätzt. Wir verraten Ihnen, welche Rum-Stile es gibt, wie sich brauner und weißer Rum voneinander unterscheiden und wie er am besten schmeckt. Cocktail-Tipps inklusive!

Herstellung: Die drei Rum-Stile

Von leicht und frisch bis würzig und komplex: Die drei unterschiedlichen Brenntraditionen aus der Kolonialzeit sorgen bis heute für eine bunte Vielfalt am Gaumen. Ob Kuba, Venezuela oder Barbados, mit der viel besungenen "Bottle of Rum" könnte es nicht leichter sein, auf eine kleine Karibik-Reise zu gehen, um die vielfältigen Geschmacksnuancen zu erkunden. Hier ein Überblick, darüber was den spanischen, französischen und britischen Stil so unverkennbar macht:

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Spanischer Stil: Mild & fruchtig

Ob Ron Barcelo aus der Dominikanische Republik, Bacardi aus Kuba oder Diplomático aus Venezuela, der spanische Stil ist der weltweit am weitesten verbreitete. Rums dieser Art werden typischerweise aus Melasse hergestellt (ca. 90 % der gesamten Produktion), welche sich im Gegensatz zu Zuckerrohrsaft ausgezeichnet lagern lässt. In manchen Ländern, wie etwa Guatemala, kommt übrigens auch Sugar Cane Honey als Rohstoff zum Einsatz. In riesigen Brennkolonnen wird der Rohstoff dann zu Destillaten weiterverarbeitet – je nach Brennstil entstehen so leichtere (weiße) Rums oder die sehr aromatischen „heavy rums“. Der spanische Stil definiert sich aber weniger über die verwendeten Destillen: Denn erst durch das „Blenden“, d.h. den Mix aus verschiedenen alten Rums, die im Fass gereift wurden, entsteht der komplexe Geschmack. In Mittel- und Südamerika pflegt man außerdem eine Besonderheit, die man vom Sherry oder Brandy kennt: Das Solera-System. Dabei werden mehrere Fassreihen durch Stapeln miteinander verbunden, der frische Rum wird nachgefüllt, während der vermischte, ältere aus der untersten Reihe entnommen wird.

 

Ein weiteres Aushängeschild für den spanischen Stil ist außerdem die harmonische Kombination aus wunderbarer Frische und reifen Aromen in kubanischen Rums: Hier vermählen die Rum-Meister gelagerte Melassebrände („aguardientes“) mit frischem Zuckerrohrbrand („destillados“). Von Havana Club bis Opthimus – probieren lohnt sich!

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Schon gewusst? Im Gegensatz zu etwa Blended Whisk(e)ys ist das Alter eines „spanischen“ Rums nicht immer einheitlich: Denn die Altersangabe kann sich sowohl auf den ältesten Brand oder das Durchschnittsalter bezeichnen, wie zum Beispiel bei panamaischen Rums gang und gäbe. Umgekehrt ist es wiederum beim körperreichen „El Dorado 21 years“ – dort wird am Etikett das Alter des jüngsten Rums in der Solera angegeben.

Britischer Stil: Kräftig & trocken

Erfunden haben den Rum zwar die Holländer in ihrer kurzlebigen Kolonie Pernambuco am brasilianischen Festland, doch es waren die Briten, die dieses Know-how ab dem 17. Jahrhundert im großen Stil nutzten: Für Zuckerrohr wurden ganze Inseln in der Karibik abgeholzt, als Nebenprodukt entstand Rum, der unter Seeleuten beinahe den Status einer Währung hatte. Und das recht hartnäckig, denn die verordnete tägliche Rum-Ration für Seeleute der Royal Navy wurde tatsächlich erst in den 1970er-Jahren abgeschafft.

 

Für den reichhaltigen, trockenen Stil der britischen Kolonien sorgten ursprünglich Brennblasen, wie man sie vom Whisk(e)y kennt („pot stills“). In Jamaika wurde dieser Stil mittels „dunder“ – Brennrückständen aus vorigen Destillationen – noch weiter auf die Spitze getrieben, was sich in besonders intensiven Duftnoten von Banane äußert, wie etwa bei ausgewählten Rums von Appleton Estate. Der trockenere Barbados-Rum, z.B. von Plantation oder The Real McCoy, baut eingefleischten Whisk(e)y-Fans eine Brücke in die Karibik. Als einziges englischsprachiges Land in Südamerika folgt auch Guyana diesem Stil – von dort stammen die sogenannten „Demerara-Rums”. Übrigens: Auch die meisten hochprozentigen Abfüllungen jenseits der 60 Prozent („navy strength“ bzw. „overproof rum“), sind dem britischen Stil zuzuordnen und sorgen vor allem in Tiki-Cocktails für herrlich kraftvolle Aromen.

Französischer Stil: Frisch & komplex

Frisch, elegant, komplex – und rar: “Rhum agricole” aus der französischen Karibik wird direkt aus gepresstem Zuckerrohrsaft gewonnen. Etabliert hat sich der Stil Ende des 19. Jahrhunderts: Als nämlich die Cognac- und Weinwirtschaft aufgrund der Reblaus-Plage komplett einbrach, explodierte in Europa die Nachfrage nach dem weißen, hocharomatischen Rum. Heute macht dieser allerdings nur noch etwa 3–5 % der weltweiten Produktion aus.

 

Französische Rums sind trocken, kräftig und bestechen mit fruchtig-blumigen, leicht grasigen Noten. Mit Fassreifung, wie sie etwa beim Hersteller Trois Rivières erfolgt, ergibt sich zusätzlich eine im Hintergrund mitschwingende leichte Süße – diese Art von Rum ist üblicherweise mit Bezeichnungen wie „XO“ oder „Hors d’Age“ versehen. Zwar sind die Inseln Martinique und Guadeloupe synonym mit dem Stil, er wird allerdings auch in Réunion, Haiti, Mexiko und Südafrika verwendet.

Weißer vs. Brauner Rum: Was ist der Unterschied?

Obwohl beide Arten von Rum durch die Fermentation und Destillation von Zuckerrohrsaft bzw. Melasse entstehen, gibt es deutliche Unterschiede in puncto Herstellung, Geschmacksprofil und Einsatzart. Weißer Rum ist ein ungereifter Rum, der in Edelstahlbehältern gelagert wird (durchschnittliche Lagerzeit: drei bis 30 Monate). Er ist leichter und frischer und überzeugt mit seinem weichen, klareren Geschmack – was ihn die ideale Wahl für Cocktails, Longdrinks & Co. macht. Im Gegensatz dazu reift brauner Rum in Holzfässern, wodurch er seine dunkle Farbe erhält und vielschichtige Aromen entwickelt – hochwertige Rums können dabei sogar bis zu 40 Jahre reifen. Durch das Zusammenspiel von Holztyp, Lagerzeit (mindestens 3 Jahre) und klimatischen Gegebenheiten entstehen so ganz charakteristische Geschmacksprofile, die natürlich pur getrunken besonders gut zur Geltung kommen. Neugierig geworden?

 

Mehr über die Unterschiede und allerlei weiteres Wissenswertes zum Thema finden Sie in unserem Guide weißer vs. brauner Rum.

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Wie trinkt man Rum?

Rum ist pure Vielfalt – und das nicht nur hinsichtlich der unterschiedlichen Geschmacksprofile und Herstellungsarten, sondern auch beim Genießen. Denn die raffinierte Spirituose glänzt in allen erdenklichen Ausführungen:

  • Pur: Genießer:innen wissen: Ein guter Rum braucht keine Begleitung. Für den puren Genuss sind im Holzfass gereifte braune Rums mit komplexen Aromen und Geschmacksnoten die ideale Wahl – diese genießen Sie am besten bei Zimmertemperatur (ca. 15-19 °C) aus einem tulpenförmigen Nosing-Glas. Und: Den Rum nach dem Einschenken immer am besten ein paar Minuten atmen lassen, bevor es ans Verkosten geht – vor allem, wenn es sich um Exemplare mit sehr hohem Ester-Anteil oder Alkoholgehalt bzw. markanten Aromen handelt. Tipp: Hochwertiger Rum passt übrigens auch ausgezeichnet zu süßen Desserts und Kaffee.

    Tipp: In unserer umfassenden Spirit-Gläserkunde verraten wir Ihnen, in welchem Glas Ihre Lieblingsspirituosen optimal zur Geltung kommen.

  • Als Longdrink: Ob Strandurlaub oder Party, Rum ist die ideale Basis für spritzige Erfrischungsgetränke. Am besten verwenden Sie dafür weißen Rum, z.B. in Kombination mit Ginger Beer (“Dark ‘n’ Stormy”) oder gemischt mit Cola (“Cuba Libre”). Was dabei immer ausgezeichnet passt: ein Spritzer Limette. Tipp: In einem schlanken Highball-Glas mit großen, kristallklaren Eiswürfeln serviert, wird jeder Longdrink zum ganz besonderen Genuss – nicht nur optisch!

  • Als Cocktail: Von der Piña Colada über den Mai Tai bis hin zum klassischen Daiquiri, viele weltberühmte Cocktails sind Rum-Drinks. Wer sich seinen Lieblingsdrink zuhause zubereiten oder etwas ganz Neues zaubern möchte, sollte sich vor allem an ein Mantra halten: Qualität vor Quantität. Sprich wenige, aber dafür höchstwertige Zutaten. Ein Hauch von Zitrus, ein wenig Süße sowie tropische Fruchtnoten und Gewürze harmonieren mit Rum besonders gut.

 

Egal, ob pur oder gemischt: Bei allen Zubereitungsarten sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Von leichtem, frischen White Rum über würzig-unkonventionelle Jamaica oder Guyana Rums bis zu den ausgefallenen Spiced- oder Flavored-Varietäten, für Abwechslung ist gesorgt! Übrigens: Mehr zum Thema gereifte Spezialitäten erfahren Sie in unserem Journal-Beitrag Premium-Spirituosen für Kenner:innen – inklusive Empfehlungen für unvergessliche Hochgenüsse.

Funky fresh: Rum-Klassiker zum Selber machen

Mittlerweile sind Rum-Drinks und Tiki-Cocktails mehr als nur salonfähig. Doch eigentlich waren es die verwegenen Abenteurer und Seefahrer der Kolonialzeit, die die ersten Rum-Cocktails kreierten. Sir Francis Drake selbst mixte etwa den „El Draque“ mit Limette und Baumrinde, um ein Mittel gegen Skorbut zu finden. Und angeblich sollen US-Soldaten mit dem allerersten “Cuba Libre” auf die Befreiung Kubas von der spanischen Herrschaft angestoßen haben. Damit auch Sie einen Hauch von Karibik zu Hause genießen können, hier ein paar der absoluten Klassiker, die man probiert haben muss:

Painkiller

Der Segler Charles Tobias ließ 1979 den britischen Navy Rum wieder aufleben – und natürlich entstand auch der Signature-Drink dazu bei einem Landgang auf den britischen Virgin Islands, nach einem Rezept der „Soggy Dollar Bar“.

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