Kroatien wird in drei Hauptweinbauregionen eingeteilt, die sich wiederum in insgesamt 12 Subregionen gliedern. Dank der dort vorherrschenden einzigartigen klimatischen Gegebenheiten und regionalspezifischen Charakteristiken entsteht von Zentralkroatien bis zur Küstenregion Dalmatien eine wunderbare Vielfalt an Weinen, die von kraftvollen Rotweinen über fruchtige Weißweine und Rosés bis hin zu feinen Schaumweinen reicht.
Kontinentales Ostkroatien (Istočna kontinentalna)
Ganz im Nordosten des Landes, eingebettet zwischen Donau, Save und Drau, erstrecken sich die beiden Weinbaugebiete Slawonien und kroatisches Donauland (Podunavlje). Geprägt vom kontinentalen Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern, wird hier eine der wichtigsten Rebsorten des Landes kultiviert – der Graševina (Welschriesling). Produziert werden inmitten der sanften Hügel frisch-spritzige und fruchtige Weißweine, die nicht nur solo, sondern auch in Kombination mit kalten Fleisch- und Käseplatten zu glänzen wissen. Slawonien hat aber noch eine weitere Besonderheit zu bieten: Denn die großen slawonischen Eichenfässer sind international für den Ausbau im Holzfass eine heiß begehrte Wahl, z.B. für Barolo.
Küstenregion (Primorska Hrvatska)
Im mediterranen Klima der adriatischen Küste entstehen von Istrien bis Dalmatien kraftvolle Rot- und charaktervolle Weißweine. Bekannt ist die Region für ihre bunte Vielfalt an landestypischen Sorten, dem Weinbau auf steil zum Meer abfallenden Terrassen sowie Spitzenlagen auf Inseln wie Hvar oder Korčula. Istrien, das sich die Weinberge mit Friaul in Italien und der Primorska in Slowenien teilt, ist dabei nicht nur hinsichtlich der Produktionsmenge eines der Top-Weinbaugebiete der Region – vor allem Malvasier wird hier produziert, der für seine fruchtigen Aromen mit feiner Würze nicht umsonst zu den Exportschlagern zählt.
Das mediterrane Klima eignet sich allerdings auch perfekt für rote Rebsorten, die wichtigste davon Plavac Mali, die zum Beispiel auf den steilen Südhängen der Halbinsel Pelješac kultiviert wird. Pelješac zählt zu den ältesten und renommiertesten Lagen des Landes und ist seit 1961 ein geschütztes Weinbaugebiet – das erste seiner Art in Kroatien. Begünstigt durch das Zusammenspiel der intensiven Sonnenstrahlen, kargen Böden und dem Einfluss der Adria entstehen hier intensive, kraftvolle Rotweine mit dunkler Frucht und ausgeprägten Tanninen, wie zum Beispiel der bereits erwähnte Dingač. Die Weinbaugebiete der Küstenregion sind:
- Istrien (Istra)
- Kroatische Küste/Kvarner (Hrvatsko Primorje)
- Norddalmatien (Sjeverna Dalmacija)
- Inneres Dalmatien (Dalmatinska Zagora)
- Zentral- und Süd-Dalmatien (Srednja i Južna Dalmacija)
Kontinentales Westkroatien (Zapadna kontinentalna)
Das Hügelland rund um Zagreb im Landesinneren wird von kühlem Klima und sehr kalten Wintern geprägt. Ansässig sind hier vor allem kleinere Weingüter, die sich voll und ganz dem Fokus auf Qualität verschrieben haben. Weine aus dieser Region zeichnen sich meist durch intensive Aromen und einen hohen Säuregehalt aus, der durch das optimale Zusammenspiel von Sonneneinstrahlung und den dort vorherrschenden Winden bedingt wird.
Trotz einer bunten Vielfalt an unterschiedlichen Rebsorten entfällt auch hier der Großteil der Produktion auf Weißweine, vor allem Sauvignon Blanc sowie die autochthonen Varietäten Kraljevina (Königstraube) oder Škrlet. Aber auch rote Rebsorten werden zunehmend kultiviert – die wichtigste davon Pinot Noir. Unterteilt wird die Region in folgende Weinbaugebiete:
- Moslavina
- Plešivica
- Pokuplje
- Prigorje–Bilogorje
- Zagorje–Međimurje