Kroatien

Wein aus Kroatien: Von der Adria bis ins Donautal

 

In unseren Breitengraden mögen Weine aus Kroatien zwar noch immer als Geheimtipp gelten, doch tatsächlich blickt das Land an der Adria auf eine über 2.000-jährige Weintradition zurück – denn schon die Thraker und alten Römer erkannten das Potenzial des Küstenstaats für den Weinbau. Trotz Reblauskatastrophe und Einschränkungen durch den Kommunismus gedeiht die Weinbautradition heute wieder in voller Pracht, angetrieben von jungen, engagierten Winzer:innen, eingesessenen Familienbetrieben und auch großen Kellereien, deren Tropfen sich längst einen Platz in der Spitzengastronomie erobert haben. Kein Wunder, denn die unterschiedlichen topographischen und klimatischen Gegebenheiten Kroatiens bringen eine unglaubliche Palette an Weinen für jede geschmackliche Vorliebe – ob fruchtig-frisch, stark mineralisch oder komplex und kraftvoll. Von Istrien bis zum Donauland und Slawonien an der Grenze zu Ungarn: Wir entführen Sie auf eine kleine Genussreise in eines der spannendsten Weinländer Europas.

 

Weinbau in Kroatien in Zahlen (Stand 2023):

  • Gesamte Rebfläche: ca. 21.000 ha
  • Weinproduktion/Jahr: ca. 1 Mio. hl
  • Weinexport: 23,3 Mio. Liter
  • Pro-Kopf-Verbrauch: 44,2 Liter

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Die Griechen haben den Wein auf die adriatischen Inseln gebracht, die Römer haben den Weinbau maßgeblich weiterentwickelt – heute sorgen vor allem alteingesessene Familienbetriebe und junge, innovative Winzer:innen dafür, dass Kroatiens Weinen immer mehr Augenmerk geschenkt wird. Man setzt vermehrt auf biodynamischen Anbau, auch Naturwein, allen voran Orange Wine, findet gerne den Weg in die Flasche. Kroatische Klassiker wie Graševina oder Malvasier werden mittlerweile in Kenner:innenkreisen hoch geschätzt, ebenso wie süß-intensive Eisweine, das kroatische Pendant zum Vino Santo Italiens. Und dann wäre da noch der international prämierte Dingač mit intensiven Beerenaromen aus der Küstenregion, der allgemein als Aushängeschild des dalmatinischen Weinbaus gilt. Also: Probieren lohnt sich!

Mediterran trifft kontinental: Die Weinbauregionen Kroatiens

Kroatien wird in drei Hauptweinbauregionen eingeteilt, die sich wiederum in insgesamt 12 Subregionen gliedern. Dank der dort vorherrschenden einzigartigen klimatischen Gegebenheiten und regionalspezifischen Charakteristiken entsteht von Zentralkroatien bis zur Küstenregion Dalmatien eine wunderbare Vielfalt an Weinen, die von kraftvollen Rotweinen über fruchtige Weißweine und Rosés bis hin zu feinen Schaumweinen reicht.

 

Kontinentales Ostkroatien (Istočna kontinentalna)

Ganz im Nordosten des Landes, eingebettet zwischen Donau, Save und Drau, erstrecken sich die beiden Weinbaugebiete Slawonien und kroatisches Donauland (Podunavlje). Geprägt vom kontinentalen Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern, wird hier eine der wichtigsten Rebsorten des Landes kultiviert – der Graševina (Welschriesling). Produziert werden inmitten der sanften Hügel frisch-spritzige und fruchtige Weißweine, die nicht nur solo, sondern auch in Kombination mit kalten Fleisch- und Käseplatten zu glänzen wissen. Slawonien hat aber noch eine weitere Besonderheit zu bieten: Denn die großen slawonischen Eichenfässer sind international für den Ausbau im Holzfass eine heiß begehrte Wahl, z.B. für Barolo.

 

Küstenregion (Primorska Hrvatska)

Im mediterranen Klima der adriatischen Küste entstehen von Istrien bis Dalmatien kraftvolle Rot- und charaktervolle Weißweine. Bekannt ist die Region für ihre bunte Vielfalt an landestypischen Sorten, dem Weinbau auf steil zum Meer abfallenden Terrassen sowie Spitzenlagen auf Inseln wie Hvar oder Korčula. Istrien, das sich die Weinberge mit Friaul in Italien und der Primorska in Slowenien teilt, ist dabei nicht nur hinsichtlich der Produktionsmenge eines der Top-Weinbaugebiete der Region – vor allem Malvasier wird hier produziert, der für seine fruchtigen Aromen mit feiner Würze nicht umsonst zu den Exportschlagern zählt.

 

Das mediterrane Klima eignet sich allerdings auch perfekt für rote Rebsorten, die wichtigste davon Plavac Mali, die zum Beispiel auf den steilen Südhängen der Halbinsel Pelješac kultiviert wird. Pelješac zählt zu den ältesten und renommiertesten Lagen des Landes und ist seit 1961 ein geschütztes Weinbaugebiet – das erste seiner Art in Kroatien. Begünstigt durch das Zusammenspiel der intensiven Sonnenstrahlen, kargen Böden und dem Einfluss der Adria entstehen hier intensive, kraftvolle Rotweine mit dunkler Frucht und ausgeprägten Tanninen, wie zum Beispiel der bereits erwähnte Dingač. Die Weinbaugebiete der Küstenregion sind:

  • Istrien (Istra)
  • Kroatische Küste/Kvarner (Hrvatsko Primorje)
  • Norddalmatien (Sjeverna Dalmacija)
  • Inneres Dalmatien (Dalmatinska Zagora)
  • Zentral- und Süd-Dalmatien (Srednja i Južna Dalmacija)

 

Kontinentales Westkroatien (Zapadna kontinentalna)

Das Hügelland rund um Zagreb im Landesinneren wird von kühlem Klima und sehr kalten Wintern geprägt. Ansässig sind hier vor allem kleinere Weingüter, die sich voll und ganz dem Fokus auf Qualität verschrieben haben. Weine aus dieser Region zeichnen sich meist durch intensive Aromen und einen hohen Säuregehalt aus, der durch das optimale Zusammenspiel von Sonneneinstrahlung und den dort vorherrschenden Winden bedingt wird.

 

Trotz einer bunten Vielfalt an unterschiedlichen Rebsorten entfällt auch hier der Großteil der Produktion auf Weißweine, vor allem Sauvignon Blanc sowie die autochthonen Varietäten Kraljevina (Königstraube) oder Škrlet. Aber auch rote Rebsorten werden zunehmend kultiviert – die wichtigste davon Pinot Noir. Unterteilt wird die Region in folgende Weinbaugebiete:

  • Moslavina
  • Plešivica
  • Pokuplje
  • Prigorje–Bilogorje
  • Zagorje–Međimurje

Welche Rebsorten gibt es in Kroatien?

Kroatien ist ein Land der Weißweine: Etwa 70 % der gesamten Produktion entfallen auf diese. Neben vielen wichtigen internationalen Rebsorten wie Traminer, Riesling und Chardonnay oder auch Zweigelt, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah sind es vor allem die vielen heimischen, authentisch kroatischen Varietäten, die eine abwechslungsreiche Geschmackspalette zum Verkosten bieten – und kroatischen Weinen gleichzeitig eine unverkennbare, einzigartige Identität verleihen.

 

Wichtige weiße Rebsorten

  • Graševina (Welschriesling): Die meistangebaute Rebsorte Kroatiens, vor allem im kontinentalen Osten (Slawonien, Donautal). Frisch, fruchtig, oft trocken ausgebaut.

  • Malvazija Istarska (Istrischer Malvasier): Typisch für Istrien. Aromatisch, oft mit feiner Würze und Struktur – sehr beliebt in der regionalen Gastronomie.

  • Pošip: Autochthone Sorte aus Dalmatien. Bringt kräftige, aromatische Weißweine mit guter Säure.

  • Žlahtina: Landestypische Sorte aus der Küstenregion, vor allem auf der Insel Krk angebaut. Ergibt süffige, trockene Weine mit ausgeprägter Mineralität – am besten jung getrunken.

  • Maraština (auch: Rukatac): Vor allem in Dalmatien verbreitet, teils in Cuvées genutzt, z.B. im Prosek, dem typisch kroatischen Dessertwein. Dezente Frucht, vielseitig ausbaubar.

 

Wichtige rote Rebsorten

  • Plavac Mali: Wichtigste rote Rebsorte, vor allem in Dalmatien. Verwandt mit Zinfandel, bringt kräftige, tanninreiche Rotweine mit dunkler Frucht.

  • Teran: Vor allem in Istrien verbreitet. Säurebetont, oft rustikal, aber mit zunehmender Qualität in modernen Ausbaustilen.

  • Frankovka (Blaufränkisch): Typisch für Slawonien und das Donautal. Fruchtig, oft mit gutem Lagerpotenzial.
     
  • Babić: Oft unterschätzte, dalmatinische Sorte, meist aus der Gegend um Šibenik. Kräftig, mit mineralischem Charakter.

Qualitätsstufen kroatischen Weins

Das kroatische Qualitätssystem wurde nach dem EU-Beitritt 2013 maßgeblich an die europäischen Vorbilder hinsichtlich Weinbezeichnung, Ursprungsangaben und Qualitätsstufen angepasst. Es unterscheidet zwischen Wein, Qualitätswein und Prädikatswein – mit zusätzlichem Fokus auf geografischer Herkunft. Hier die wichtigsten Qualitätsstufen im Überblick:

Vino bez zemljopisnog podrijetla (Wein ohne geografische Angabe)

Einfachste Kategorie, früher unter der Bezeichnung Tafelwein bekannt – keine Herkunftsangabe oder Rebsortengarantie erforderlich.

ZOZP (Zaštićena Oznaka Zemljopisnog Podrijetla) – Landwein

Für die Qualitätsstufe Landwein mit geschützter geographischer Angabe (g.g.A.) müssen mindestens 85 % der verwendeten Trauben aus dem definierten Anbaugebiet stammen. Je nach Region kann es auch spezielle Anforderungen hinsichtlich Mostgewicht, Säuregehalt, Rebsorten und Co. geben.

ZOI (Zaštićena Oznaka Izvornosti) – Qualitätswein g.U.

Die höchste Qualitätsstufe. Es müssen strenge Vorschriften zu Herkunft, Ertrag, Rebsorte und Qualität erfüllt werden, damit ein Wein eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) tragen darf – Dingač, Postup oder Istarska Malvazija fallen z.B. in diese Kategorie.

Zusätzlich können Qualitätsweine mit besonderen Prädikaten ausgezeichnet werden, wenn bestimmte Kriterien hinsichtlich Mostgewicht bzw. (Aus)lese erfüllt sind. Im Gegensatz zu Deutschland oder Österreich beginnt die Liste der Prädikatsweine nicht mit Kabinettwein, sondern direkt mit der Spätlese:

  • Kasna Berba: Spätlese. Aus vollreifen Trauben gekeltert, die erst spät im Jahr gelesen werden.
  • Izborna Berba: Auslese. Es darf nur vollreifes und teilweise botrytisiertes bzw. von einer anderen Art der Edelfäule befallenes Traubenmaterial (letzteres nicht zwingend vorgeschrieben) verwendet werden.
  • Izborna Berba Bobica: Beerenauslese. Auch hier kommt nur vollreife und teilweise botrytisierte Trauben zum Einsatz, allerdings mit strengen Kriterien hinsichtlich Auswahl und Mostgewicht.
  • Izborna Berba Prosušenih Bobica: Trockenbeerenauslese. Aus überreifen, edelfaulen, fast rosinierten Beeren gekeltert – äußerst süß und intensiv.
  • Ledeno Vino: Eiswein. Gekeltert aus gefrorenen Trauben.

Tipp: Mehr zu den Unterschieden zwischen Beerenauslese, Eiswein und Co. finden Sie in unserer umfassenden Wein- und Spirituosenkunde.

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