Einmal jährlich steht in vielen Haushalten eine ausgiebige Grundreinigung an – der wohlbekannte Frühjahrsputz. Manche Aufgaben erfreuen sich dabei keiner besonderen Beliebtheit, das rigorose Fensterputzen, das nicht nur das Reinigen der Scheiben an sich beinhaltet, sondern auch die des Fensterrahmens und -brettes, ist wohl eine dieser unpopuläreren Missionen. Damit Ihnen das Ganze leichter von der Hand geht, haben wir Ihnen hier ein paar Tipps für den Fensterputz zusammengestellt. Sie werden sehen – mit den richtigen Tipps und Utensilien bekommen Sie blitzartig blitzblanke Fenster.

Inhaltsverzeichnis

• Die ideale Abfolge des Fensterputzes
• How-to: Die richtigen Utensilien & die beste Technik
• Fensterrahmen: Kunststoff, Holz oder Aluminium?
• Dichtungen: Spröde war gestern
• Beschläge: Läuft wie geschmiert
• Fensterscheiben: Hände weg von scheuernden Mitteln
• Hausmittel beim Fensterputz
• Die Vor- und Nachteile technischer Reinigungsgeräte

Wer den Fensterputz möglichst schnell erledigt haben möchte, geht am besten mit einem effizienten Plan an die Sache heran. Bewährt hat sich folgende Chronologie:

1. Befreien Sie zunächst den gröbsten Schmutz mittels Handbesen vom Fensterrahmen.
2. Zücken Sie nun den Schwamm, mit dem Sie die Fensterscheibe einseifen.
3. Ein Abzieher ist Ihr perfektes Hilfsmittel, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
4. Danach wischen Sie das Tropfwasser mit einem fusselfreien Baumwolltuch weg.
5. Abschließend nehmen Sie ein Mikrofasertuch bzw. saugfähiges Fensterleder (Vorsicht: Achten Sie auf die Art des Tuches, um Mikrokratzer zu vermeiden) zur Hand und polieren nach.

Egal um welches Material es sich bei Ihrem Fensterrahmen handelt – Sie sollten je nach Wetterseite und Nähe zur Straße mindestens einmal im Jahr einer Reinigung unterzogen werden. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die Oberfläche stumpf wird. Grundsätzlich sind milde Reinigungsmittel gegenüber scharfen bzw. ätzenden Varianten zu bevorzugen. Warmes Wasser, vermengt mit etwas Spülmittel, ist in den meisten Fällen ausreichend, um sowohl Holz- als auch Kunststoff- oder Aluminiumrahmen zu reinigen. Leichten Verschmutzungen und Staub können ganz einfach mit einem weichen Tuch, das Sie zuvor in das Spülwasser getunkt haben, zu Leibe gerückt werden. Vermeiden Sie unbedingt scheuernde Materialien wie Stahlwolle, da damit die Oberfläche beschädigt werden würde.

Tipp: Bei Aluminiumrahmen kann auch ein wenig Autopolitur zur langfristigen Pflege eingesetzt werden. Verschmutzungen setzen sich nach der Anwendung nicht mehr so leicht fest. Das Fenster sollte nach der Applikation allerdings gründlich mit klarem Wasser nachgewischt werden, um einer Schlierenbildung vorzubeugen, die durch Rückstände der Politur entstehen würden.

Auch den Dichtungen sollte sich einmal jährlich zugewandt werden, und zwar sowohl in Form einer Reinigung als auch einer Fettung. Dadurch können Sie einem vorzeitigen Spröde-Werden entgegenwirken. Es gibt spezielle Pflegemittel für Dichtungen, die genau für diese Zwecke hergestellt wurden. Unbedingt zu vermeiden sind chlorhaltige Reiniger und solche, die Peroxide enthalten, da diese das Material angreifen und es brüchig machen. Zudem können sie zu Verfärbungen führen.

Tipp: Machen Sie nicht den Fehler, zu Ölen, Fetten bzw. öl- und fetthaltigen Stoffen sowie Benzinen zu greifen, denn jene führen zu Rissen in Dichtungen!

Prüfen Sie alle Beschlagteile einmal im Jahr auf festen Sitz und gegebenenfalls Verschleiß. Wenn nötig, ziehen Sie die Befestigungsschrauben nach oder lassen schadhafte Teile durch Profis tauschen. Bewegliche Elemente sollten mit säure- und harzfreien Fetten oder Ölen jährlich geschmiert werden.

Tipp: Beschläge dürfen nur mit Reinigungs- und Pflegemitteln in Kontakt kommen, die ihren Korrosionsschutz nicht beeinträchtigen. Es gibt eigens entwickelte Lösungen für diesen Zweck: Beschlagöle bzw. Beschläge-Sprays, die einfach in der Handhabe sind.

Kommen wir zu dem wohl sichtbarsten Teil der Fensterpflege: den Fensterscheiben. Sagen Sie verunreinigten Glasoberflächen den Kampf an. Dazu reicht in der Regel ein feuchter Schwamm oder Putzlappen. Verwenden Sie ausschließlich Reiniger ohne scheuernde Bestandteile, beispielsweise einen handelsüblichen Glasreiniger. Sind die Scheiben hartnäckig verschmutzt, können Sie zu Waschbenzin, Spiritus oder Aceton greifen und im Anschluss mit etwas Wasser nachwischen. Achtung: Finger weg von scheuernden oder metallenen Objekten wie Stahlwolle, Reinigungsvlies oder Rasierklingen, da diese zu Beschädigungen der Glasfläche führen können. Zudem eignen sich agressive Reinigungsmittel wie Säuren, alkalische Waschlaugen oder fluoridhaltige Reiniger nicht für den Fensterputz. Auch von Mikrofasertüchern sollte bei der Fensterreinigung Abstand genommen werden. Diese enthalten oft Faserteile, die die Oberflächen angreifen könnten.

Wenn Sie keine chemischen Reinigungsmittel verwenden möchten, können Sie auch ganz einfach auf altbewährte Hausmittel zurückgreifen:

Essig:

Essig ist ein sehr beliebtes Mittel für den Hausgebrauch und kommt besonders dann gerne zum Einsatz, wenn Dinge entkalkt werden sollen. So auch beim Fensterputz – einfach dem Putzwasser einen Schuss Essig beigemengt und Schluss ist es mit lästigen Kalkflecken! Je härter das Wasser, desto mehr Essig sollte verwendet werden.

Spiritus:

Spiritus ist in der Regel Bestandteil von käuflichen Glasreinigern. Zum einen verfliegt er schnell, was zu streifenfreien Ergebnissen führt, zum anderen perlt Regenwasser anschließend einfach von der Fensterscheibe ab.

Alkohol:

Hochprozentiger Alkohol ist fettlösend, biologisch abbaubar und wirkt desinfizierend. Um die Haut an Ihren Händen beim Putzen zu schonen, empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen.

Generell gilt: Milde Reinigungsmittel sind aggressiven beim Fensterputz auf jeden Fall vorzuziehen. Fensterrahmen werden am besten nochmals mit klarem Wasser nachgewischt. Reste aus Schmutz, Reiniger und Wasser könnten sich ansonsten in die Oberfläche einbrennen, sobald das Wasser verdunstet ist.

Fensterputzen ohne Schwämme, Tücher, Abzieher und Co? Ja, es ist möglich, doch lohnt sich die Anschaffung sogenannter “Cleanbots”? Wer ein Technikfan ist, wird seine helle Freude an akkubetriebenen Fenstersaugern haben, denn diese sorgen im Handumdrehen für streifenfreie Fensterscheiben. Aber auch Duschwände oder Fliesen können so ganz einfach sauber und trocken gehalten werden, was einer möglichen Schimmelbildung vorbeugt. Menschen, die die körperliche Anstrengung, die ein Fensterputz mit sich bringt, nicht leisten können, wissen Fenstersauger und Fensterputzroboter ebenfalls zu schätzen.

Zudem verspricht deren Einsatz eine erhebliche Zeitersparnis, da das Putzwasser im Gerätetank, statt auf der Fensterbank oder am Fußboden landet. Dies würde eine anschließende Bodenreinigung nach sich ziehen. Im INTERSPAR Onlineshop gibt es entsprechende Geräte der Marken Kärcher oder Leifheit.

Wir sind sicher, dass Ihnen diese Tipps zur Fensterpflege den sprichwörtlichen Durchblick gegeben haben. Wir wünschen einen frohen Frühjahrs- und Fensterputz!