Naturverbunden
Die Bedeutung des Zweigelt im Carnuntum hat nicht nur historische, sondern auch mikroklimatische Gründe: Ideal zwischen der kühlenden Donau und am Rande der pannonischen Tiefebene gelegen, wird dieses Gebiet sowohl von der Sonne als auch von kühlen Winden beglückt. Das Ergebnis sind reife, zugängliche Weine mit einer eleganten Säurestruktur. Natürlich findet man auch im Carnuntum unterschiedliche Handschriften. Die Artners, beispielsweise, lassen ihre Rotweine ziemlich lange auf der Maische vergären, was ihnen kräftige Tannine und eine hohe Lagerfähigkeit beschert. Nur ein Hupfer über einen Weinhügel ist es mit dem Auto von Höflein nach Göttlesbrunn, zum Hauptort des Weinbaugebiets. In zwei renommierten Weingütern vollzieht sich dort gerade ein Generationenwechsel: Gemeinsam mit Franz Taferner führt nun auch dessen Tochter Karoline nach einem abgeschlossenen Önologiestudium und Praktika in der Neuen Welt das von ihrem Vater gegründete Weingut. Johannes Pitnauer wiederum übernahm bereits vor zwei Jahren von seinen Eltern jenes Weingut, dessen bekanntes Aushängeschild ein rarer Vogel, der Bienenfresser, ist. Beide experimentieren gerne, betonen aber zugleich, dass man nicht jeder Strömung nachjagen müsse. Das Wichtigste sei Authentizität. „Ich habe im Ausland viele Industrieerzeuger gesehen“, so Karoline Taferner, „aber das kann nicht unser Weg sein.“ Tradition sei nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers, hat der Komponist Gustav Mahler einmal gesagt. Für Johannes Pitnauer bedeutet das eine Weiterentwicklung des Qualitätsgedankens: „Wir verwenden keine Insektizide mehr und setzen auf eine hundertprozentige Handlese. Weine aus Carnuntum jetzt entdecken >