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Rotwein: Alles Wissenswerte zu roten Tropfen

 

Rotwein blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück – seine ersten Spuren gehen auf das heutige Damaskus zurück, wo bereits vor vielen Jahren eine rund 8.000 Jahre alte Pressanlage gefunden wurde. Seither hat er sich prächtig entwickelt und macht neben Weißwein, Roséwein, Schaumwein, Dessertwein, Portwein und Sherry einen erheblichen Teil der rund 10.000 Rebsorten aus, die weltweit produziert werden.

 

Aber welche Rotweinsorten gibt es eigentlich, wie kommt er zu seiner markanten Farbe und aus welchem Glas sollte man ihn idealerweise trinken? Wir verraten es Ihnen!

  

Woher bekommt Rotwein seine Farbe?

Rotwein kann in vielen verschiedenen Schattierungen schimmern, von hellem Rosé bis zu kräftigem Blauschwarz. Die Grundlage dafür liefern die Trauben – und zwar nicht rote, sondern ausschließlich blaue. Denn unter deren Schale verstecken sich die Farbstoffe, die dem Rotwein seine Farbe verleihen.

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Alles weitere passiert in der Verarbeitung: Nach dem Entrappen (dem Lösen von den Stielen) werden die frisch gelesenen Weintrauben gepresst. Der dadurch gewonnene Most wird mit der Maische, also den Traubenresten, vergoren – auf diese Weise mischen sich die Farbstoffe aus der Traubenschale mit dem Traubensaft. Auch weitere wichtige Stoffe wie Tannine, Polyphenole und Antioxidantien, die Geschmack und Textur maßgeblich beeinflussen, gesellen sich in diesem Schritt dazu. Bis aus diesem bunten Mix ein perfekt ausbalanciertes Bouquet wird, kann es daher schon mal etwas dauern – mitunter einer der Gründe, warum Rotwein im Vergleich zu Rosé und Weißwein länger reifen muss.

 

Übrigens: Wussten Sie, dass die Farbe eines Rotweins auch ein Hinweis auf seinen Jahrgang sein kann? Junge Rotweine sind in der Regel dunkler und verlieren mit der Zeit etwas an Farbintensität.

  

Rotweinsorten: Die bekanntesten Vertreter im Überblick

Von fruchtig-lieblich bis zu aromatisch und gehaltvoll – die Auswahl an Rotweinen ist groß, auf der ganzen Welt gibt es mehrere Hundert verschiedene Sorten. In Österreich werden vor allem drei Varianten gekeltert:

  • Zweigelt: fruchtig-samtiges Bouquet, prägnante Nuancen von Vanille und Sauerkirschen sowie leichte Noten von Pfeffer, Johannisbeere und Zimt, substanzreich und moderates Tannin
  • Blaufränkisch: fruchtbetont, mittlerer Körper, ähnlich dem Pinot Noir, Duft nach Brombeeren, Kirschen, Zwetschken und roter Paprika, gute Tanninstruktur und leichte Säure
  • St. Laurent: kräftiges Aroma, Waldfrüchte und Sauerkirsche, manchmal mit Noten von Bitterschokolade, feine Säure

  

  

International ist das Angebot noch vielfältiger. Durch südamerikanische Granden wie Argentinien und Chile, aber auch Rotweinregionen in Spanien, Frankreich und anderen Teilen Europas, können Weinkenner:innen aus einer breiten Sortenpalette wählen:

 

  • Merlot: fruchtbetont und vollmundig, mit Duftnoten von eingemachten Früchten und Marmelade
  • Pinot Noir: in Deutschland als Spätburgunder bezeichnet, leichter, fruchtiger Rotwein, erlangt mit zunehmender Reife erdige, würzige Aromen
  • Cabernet Sauvignon: die weltweit am häufigsten angebaute rote Rebsorte; Aromen von Cassis, grüner Paprika und Lakritze, hoher Tanningehalt
  • Cabernet Franc: gedeiht in unterschiedlichen Klimazonen, daher auch verschiedene Ausprägungen im Geschmack, Cabernet Franc aus kühleren Regionen: säurebetont, erdiges Aroma, Cabernet Franc aus wärmeren Regionen: mildere Säurestruktur und fruchtiger
  • Malbec: Aromen von Brombeeren, Kirschen und Zwetschgen sowie Noten von Vanille, Tabak und Schokolade, weiche Tanninstruktur
  • Syrah / Shiraz: französischer Syrah: hohe Säure und erdig-würzige Aromen, australischer Shiraz: deutlich fruchtbetonter
  • Sangiovese: Aromen von Kirschen, Veilchen und Kakao, begleitet von würzigen Noten holziger Kräuter, Vanille und Lakritz, hoher Säure- und Tanningehalt
  • Tempranillo: ausbalanciertes Säurespiel, komplexes Bouquet von dunklen Früchten, würzige Noten von Pfeffer und Tomate
  • Grenache / Garnacha: dominanter Duft nach Erdbeeren und Himbeeren, gepaart mit würzigen Anklängen von Tabak, Zimt und Orangenschalen, niedriger Tanningehalt

 


Schon gewusst? Ob ein Rotwein als leicht oder schwer gilt, hängt neben dem Alkohol- auch vom Tanningehalt ab. Diese pflanzlichen Gerbstoffe sind für das raue und trockene Aroma von Rotwein verantwortlich, das nach dem Genießen mitunter ein “pelziges” Gefühl auf der Zunge mit sich bringt. Darüber hinaus haben aber noch viele andere Faktoren Einfluss auf das Trinkgefühl – etwa Ertrag, Auspressrate, Boden, Klima, Reifegrad der Trauben, Vinifizierung, Ausbau oder Reifedauer.


 

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Leichte Weine zu leichten Speisen, kräftige Weine zu kräftigen Speisen

Die grundlegenden Aromen Ihres Menüs sind eine exzellente Hilfestellung für die Wahl der Weinbegleitung – denn geschmacksintensive Speisen wie Braten oder Steak verlangen nach ähnlich gehaltvollen Weinen. Zudem braucht Fett einen ebenbürtigen Gegenspieler. Setzen Sie bei kräftigen Fleischspeisen daher auf intensive Sorten, wie beispielsweise einen feinen Merlot. Dieser kann mit der Reichhaltigkeit des Gerichts gut umgehen und zugleich besänftigt das Fett das trockene Gefühl, das Tannine im Mund hinterlassen.

 

Salzig gesellt sich gern zu sauer oder süß

Säure im Wein bietet einen perfekten Kontrast zu salzigem oder fettigem Essen. Versuchen Sie doch einmal einen italienischen Chianti zu einer Pasta mit reichlich Parmesan – für Genuss wie in einer echten italienischen Trattoria.

Auch in Kombination mit Süße ist Salzigkeit ein Gedicht. Ein kräftiger Stilton-Käse etwa ergibt in Kombination mit einem lieblichen Portwein ein wahres Geschmacks-Feuerwerk.

 

Fruchtig und fruchtig sind ein gutes Paar

Speisen mit Obstkomponente wie etwa Ente á l’Orange lassen sich ausgezeichnet mit fruchtigen Rotweinen vereinen. Besonders harmonisch zu fruchtigen Gerichten passen etwa die klassischen Noten eines Zweigelt oder die fein-säuerlichen Aromen eines Beaujolais.

 

Vorsicht bei süß mit süß

Beim Dessert ist Vorsicht geboten: Schmeckt die Nachspeise süßer als der Wein, wirkt dieser schnell wässrig. Daher sollte der Wein immer mehr Süße mitbringen als das Dessert an sich. Eine Empfehlung sind hier beispielsweise Eiswein, Beerenauslesen sowie andere liebliche Tropfen wie der portugiesische Madeira.

  

Rotwein servieren: Trinktemperatur & dekantieren

Auch in Sachen Trinktemperatur gelten heute andere Regeln als einst. Vor allem, dass Rotwein bei Zimmertemperatur zu trinken sei, ist ein Relikt aus längst vergangenen Tagen, als die durchschnittliche Raumtemperatur weit geringer war, als wir das heutzutage gewohnt sind.

 

Sind Sie im Begriff, einen körperreichen Rotwein mit hohem Tanningehalt zu trinken, ist darauf zu achten, diesen bei nicht mehr als 18 Grad zu servieren. Höhere Temperaturen sorgen nämlich dafür, dass der Alkoholgeschmack die Frucht dominiert.

 

Das Chambrieren soll den Rotwein auf die richtige Temperatur bringen. Hierbei wird dem kellerkalten Wein bei Zimmertemperatur Zeit gegeben, um sich langsam auf die angestrebte Temperatur zu bringen. Aber: Einmal ins Glas gefüllt, erwärmt er sich schnell. Im Idealfall wird der edle Tropfen zwei Grad kühler serviert, als er getrunken werden soll.

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Darf man Rotwein gekühlt trinken?

Das kommt ganz auf die Sorte an! Grundsätzlich gilt: Je leichter ein Rotwein, desto kühler kann er getrunken werden. Wie schon erwähnt, ist die Sache mit der Zimmertemperatur ja nicht ganz so ernst zu nehmen – wer seinen Roten also etwas erfrischender mag, darf ihn gerne noch etwas länger im Kühlschrank lassen, bis zu einer Serviertemperatur von 11-12°C.

Besonders gut eignen sich dafür:

  • rote Schaumweine (z. B. italienischer Lambrusco)
  • junge Jahrgänge
  • leichte, fruchtige Sorten mit wenig Tannin (z. B. Pinot Noir, Merlot oder Grenache)
  • Weine mit niedrigem Alkoholgehalt (unter 13,5 % vol.)

 

Bei schweren, tanninreichen Rotweinen, die schon länger gelagert oder im Holzfass ausgebaut wurden, sollten Sie von zu langem Kühlen allerdings lieber absehen – hier kann zu viel Kälte nämlich dafür sorgen, dass sich die vielschichtigen Aromen der edlen Tropfen zu unangenehmen Bitternoten entwickeln.

Gekühlter Rotwein: Der Trend-Drink des Sommers

Wenn die Temperaturen stetig nach oben klettern und es Zeit für einen entspannten Aperitif oder Afterwork-Drink bei Sonnenuntergang wird, greifen viele Weinfreund:innen gerne auf spritzige Weißweine und Rosés zurück – und schicken ihre liebsten roten Sorten damit in die Sommerpause. Doch das muss nicht sein! Denn aktuell kündigt sich eine genussvolle Trendwende an: Immer mehr Winzer:innen werden kreativ und entwickeln Rotweinsorten, die gezielt zum Kühlen gedacht sind. Diese fallen geschmacklich besonders leicht aus und überzeugen mit angenehm beerigem Duft sowie dezenten, fruchtbetonten Noten am Gaumen. Ideal für sommerliches Trinkvergnügen – egal ob pur, gespritzt oder als Basis für den einen oder anderen Cocktail.

  

Das richtige Weinzubehör: Kleine Helfer, großer Genuss

Wer Gästen gerne ein Glas Wein anbietet oder einfach selbst abends gerne einen guten Tropfen genießt, sollte das richtige Wein-Zubehör nicht außer Acht lassen. Denn praktische Tools wie Verschluss, Öffner und Co. machen es noch einfacher (und komfortabler), das Beste aus Ihrer Rotwein-Bouteille herauszuholen:

  • Weinöffner: Was Öffner betrifft, ist die Auswahl groß: Vom klassischen Korkenzieher über edle Kellner- oder Sommeliermesser bis hin zu Flügel-, Hebel- und Screwpull-Korkenzieher haben Sie viele Möglichkeiten. Welche Sie bevorzugen, ist dabei aber komplett Geschmackssache.

  • Karaffen / Dekanter: Weinkaraffen und Dekanter sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiges Tool für perfekten Trinkgenuss: Durch das Dekantieren, also das Umfüllen von der Flasche in ein anderes Gefäß, wird der Wein vom Satz (auch bekannt als Depot) getrennt und bekommt den nötigen Raum, um zu “atmen” – und seine Aromen optimal zu entfalten.

  • Weintemperierschrank: Wer keine Möglichkeit zur Kellerlagerung hat, setzt am besten auf einen Weintemperierschrank. Für besonders vielfältige Weinsammlungen bieten sich sich Modelle an, die vom unteren bis zum oberen Teil des Gerätes mehrere Temperaturstufen abdecken – so ist für jede Bouteille die ideale Lagerung möglich.

  • Weinthermometer: Mit einem Weinthermometer lässt sich die aktuelle Temperatur eines edlen Tropfens in wenigen Handgriffen messen. Auch hier haben Weinfreund:innen eine große Auswahl: Von klassischen Stabthermometern bis zu Kipp- und Manschettenthermometern sind viele Modelle erhältlich.

 


Tipp: Auch der Verschluss ist ein zentraler Faktor für perfekten Trinkgenuss, denn dessen Art und Material können den Geschmack Ihres Weines maßgeblich beeinflussen. Welcher Verschluss wann Sinn macht und was es beim richtigen (Wieder-)verschließen sonst noch zu beachten gibt, erfahren Sie in unserem umfassenden Ratgeber zu Korken, Schraubverschluss und Co.


 

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Gläserkunde: Auf das Drumherum kommt es an

Ob für den spontanen Schluck zwischendurch oder den eleganten Rotwein zum Galadinner: Glas ist nicht gleich Glas! Denn die Wahl des Trinkgefäßes hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir Geschmack und Aromen eines Weines empfinden. Welches Glas am besten zu welchem Drink passt, verraten wir Ihnen ausführlich in unserer großen Gläserkunde – als kleinen Vorgeschmack gibt es hier die gängigsten Rotweingläser aber schon einmal im Überblick:

 

  • Bordeaux-Gläser:

Bordeaux-Gläser eignen sich vor allem für kräftige, tanninbetonte Rotweine. Die voluminösen Gläser geben dem Wein die nötige Freiheit, sich zu entfalten. Besonders geeignet sind sie für folgende Sorten: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Médoc, Pauillac, Nebbiolo, Margaux, Mendoza und Barossa Valley.

 

  • Burgunder-Gläser:

Aromatische, fruchtbetonte Rotweine schmecken vor allem aus Burgunder-Gläsern hervorragend. Die dickbäuchigen Gläser bieten körperreichen Weinen wie Pinot Noir bzw. Spätburgunder, Blaufränkisch oder Gamay die perfekte Grundlage, um ihre fruchtigen Nuancen und vielschichtigen Geschmacksfacetten zu entfalten.

 


Tipp: Falls Sie erst am Anfang Ihrer Karriere als Weinkenner:in stehen oder der Platz im Küchenschrank ohnehin schon knapp bemessen ist, reicht eine Grundausrüstung aus je zwei Weißwein-, Rotwein- und Schaumweingläser vollkommen aus. Damit sind Sie sowohl für leichtere als auch kräftige Tropfen bestens ausgestattet.


 

Ob gehaltvoll-aromatisch oder spritzig und leicht, Rotweine sind eine wunderbar vielfältige Wahl für Trinkgenuss zu jedem Anlass. Sie möchten sich selbst davon überzeugen oder Ihren Genusshorizont mit anderen Drinks erweitern? In der INTERSPAR weinwelt finden Sie eine vielfältige Auswahl für jeden Geschmack – von exzellenten Weinen über Spirituosen aus aller Welt bis zu spannenden Urban Drinks. Das passende Know-how gibt es in unserer großen Wein-und Spirituosenkunde: Hier verraten wir Ihnen etwa, wie vegane Weine hergestellt werden, allerlei Wissenswertes zu Wermut und klären die Unterschiede zwischen weißem und braunem Rum. Perfekt zum Nachlesen, Stöbern und Entdecken – wir wünschen viel Freude dabei!

 

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